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1031 - Donnas zweites Leben

1031 - Donnas zweites Leben

Titel: 1031 - Donnas zweites Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück.
    »Nein, du wirst doch nicht weglaufen, Euer Ehren. Nicht vor mir, bestimmt nicht.« Er lachte und ging noch weiter, während der Richter an seiner Angst beinahe erstickte. Er war völlig verzweifelt. Dieses Gefühl kannte er nicht, und er suchte verzweifelt nach Hilfe.
    Niemand konnte sie ihm geben.
    Die Polizistin saß apathisch auf dem Stuhl. Ausgelaugt schaute sie ins Leere.
    »Jetzt habe ich dich, Bruder!«
    Dicht, viel zu dicht war die Stimme des anderen plötzlich bei Sir Henry. Es war auch der Moment, an dem sich seine Starre löste. Ihm fiel ein, daß er sich in der offenen Tür befand. Die Flucht in den Garten war seine Chance.
    Sie wäre es gewesen, aber Terrence war schon zu nahe an den anderen herangekommen.
    Er ließ sich einfach nach vorn fallen, umarmte den Richter und beide taumelten durch den Druck ins Freie.
    Sir Henry spürte die Hitze in seinem Innern und wenig später auch auf der Haut.
    Er brannte!
    Es ging blitzschnell. Noch während sich die beiden in der Bewegung befanden, schlugen die Flammen aus dem Körper der Schreckensgestalt und griffen auf Sir Henry über.
    Als lebende Fackeln taumelten sie die Treppe hinunter und hinein in den Garten…
    ***
    Ich hatte mir etwas Zeit gelassen und war durch den Garten auf das Haus zugeschlichen. Auf keinen Fall wollte ich zu früh gesehen werden. Außerdem mußte ich über eine Möglichkeit nachdenken, wie ich in das Haus hineinkam.
    Normal zu klingeln wäre so eine Möglichkeit gewesen. Zuvor allerdings wollte ich herausfinden, was sich hinter den Mauern abspielte, und einen Blick durch das Fenster werfen.
    Dazu kam es nicht.
    Ich war nicht einmal weit vom Ziel entfernt, als ich nahe der Haustür das Flackern sah, das die Dunkelheit mit einem tanzenden Spiel aus Licht und Schatten zerstörte.
    Urplötzlich schrillten bei mir die Alarmsirenen. Ich rannte jetzt los, und was ich zu sehen bekam war schrecklich…
    ***
    Sir Henry brannte, und sein Bruder hielt ihn eisern fest. Aber er, der ebenfalls in Flammen stand, sprach auch dabei. Seine Stimme tobte durch den Kopf des Richters und war stärker als die Schmerzen.
    »Ich wurde verbrannt, und ich werde auch dich verbrennen, Sir Henry. Du sollst die gleichen Qualen erleben, wie ich sie erlitten habe, aber du hast nicht den Beschützer, auf den ich damals vertrauen konnte. Nein, den hast du nicht. Und deshalb wirst du schrecklich sterben und nie mehr zurückkehren…«
    Das Feuer hatte seinen Weg gefunden und den Hausmantel des Richters längst zu einer Flammenfahne werden lassen. Sie schoß in die Höhe, umtanzte dabei seinen Kopf und war wie mit gierigen Fingern in die Haare hineingeglitten, die ebenfalls starke Verbrennungen zeigten.
    Malcolm ließ den Richter nicht los. So hart wie möglich hatte er ihn an sich gepreßt, und aus seinem Mund drangen sonderbare, stöhnende Laute.
    Er schrie.
    Zum erstenmal konnte er überhaupt schreien, und diese Schreie gellten durch die Stille der Nacht. Sie zerrissen sie, sie hallten durch den Garten hinweg und hinein in die anderen Gärten der umliegenden Häuser.
    Dann stieß Malcolm den Richter weg.
    Sir Henry taumelte nach hinten. Als Flammenbündel wankte er auf die Treppe zu, hatte in seiner Verzweiflung die Hände in die Höhe gerissen und schlug wild um sich.
    Er konnte das Feuer nicht löschen.
    Es verbrannte ihn auf der Stelle, und der Wiedergeborene lachte dabei…
    ***
    So erlebte ich die Szene, als ich mit Riesenschritten herbeieilte. Und ich mußte mir wieder einmal eingestehen, daß ich nicht immer der große Held und Retter in der Not sein konnte, denn dem Richter war nicht mehr zu helfen. Niemand konnte das Feuer noch löschen – und wenn, es hätte keinen Sinn gehabt. Es war sowieso ein Wunder für sich, daß er sich noch hatte auf den Beinen halten können.
    Bis zur Treppe schaffte er es. Dort stolperte er, fiel nach hinten, prallte auf die Stufen, wobei Glut und Funken in die Höhe sprühten, als hätte jemand in das Feuer hineingeschlagen.
    Aus dem Haus hörte ich die Stimme einer Frau. Sie schrie immer wieder den Namen Henry. Wahrscheinlich war es Mrs. Malcolm.
    Um sie konnte ich mich ebenfalls nicht kümmern, denn noch gab es den verdammten Wiedergeborenen.
    Er drehte sich, denn er mußte mich als neuen Feind erkannt haben.
    Plötzlich stand er vor mir, eingehüllt von seinem feurigen Mantel.
    Wenn es ihm noch möglich war, dann schaute er auf das, was ich in der Hand hielt.
    Mein Kreuz leuchtete ihm matt entgegen und wurde

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