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1031 - Donnas zweites Leben

1031 - Donnas zweites Leben

Titel: 1031 - Donnas zweites Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Preston zu und streckte ihr die Hand entgegen. »Bitte, Donna, es ist wohl besser, wenn Sie aufstehen. Vielleicht sollten wir auch gehen.«
    Die Kollegin ging auf meinen Vorschlag nicht ein und schüttelte nur den Kopf.
    »Was wollen Sie denn, Donna? Möchten Sie für immer hier auf dem Boden hocken bleiben?«
    »Nein, das nicht…«
    »Lassen Sie uns wieder hinausgehen.«
    Nach dieser Bemerkung bewegte sich die Frau. Sie drückte ihren Rücken durch und stemmte sich mit der linken Hand ab. Schwerfällig stand sie auf, von mir noch unterstützt. Auch weiterhin benutzte sie mich als Stütze, denn sie legte ihre Hände auf meine Schultern, und ich hörte ihren Atem dicht an meinem Ohr. Auch nahm ich den Duft eines herben Parfüms wahr, der um meine Nase wehte. Genauer erinnerte er mich daran, daß wir lebten und keine Roboter waren.
    Ich spürte, wie Donna den Kopf etwas anhob und ihre Lippen in die Nähe meines Mundes brachte. »Ich weiß jetzt, daß es stimmt, was viele Leute sagen«, flüsterte sie. »Es ist alles wahr. Es trifft alles zu, ich bin sicher.«
    »Meinen Sie die Reinkarnation?«
    »Ja, John, ja. Die Wiedergeburt. Ich habe schon einmal gelebt, und das ist nicht im fernen Ägypten, Asien oder Schwarzafrika gewesen, sondern hier in London. Aber ich weiß nicht, zu welcher Zeit es geschah, doch jetzt kam der Kontakt.«
    Von mir erhielt sie keinen Widerspruch, denn gerade mit diesem Phänomen kannte ich mich aus. Auch ich hatte schon verschiedene Male gelebt und war wiedergeboren worden. Damit hatte ich mich abfinden können, Donna Preston allerdings fiel es schwer, was auch verständlich war, wenn man die erste harte Konfrontation erlebte.
    So nah wie jetzt war sie dem Phänomen noch nie gewesen.
    »Kannst du dich daran erinnern, ob die Zeit sehr weit zurücklag?«
    Ich war bei dieser Frage einfach zum vertrauten Du übergegangen; es würde uns beiden helfen.
    »Es lagen viele Jahre dazwischen.«
    »Und diese Grotte gab es noch nicht?«
    »Nein.«
    »Was hast du denn als Umgebung gesehen?«
    »Nicht viel, John. Es lag alles im Nebel, es war so verschwommen, aber ich habe mich sehen können.« Ihre Stimme nahm wieder an Lautstärke zu. »Wenn ich dir sage, daß ich nicht nur fremd ausgesehen habe, sondern jemand anderer gewesen bin, würdest du mir dann glauben?«
    »Bestimmt.«
    »Ich war keine Frau, deshalb habe ich ›anderer‹ gesagt. Ich bin ein Mann gewesen. Ich fühlte wie er. Ich litt mit ihm. Ich spürte seine große Angst.«
    »Wovor hatte er Angst?«
    »Vor dem Tod, John«, flüsterte sie. »Vor einem schrecklichen Tod. Seine Todesangst hat sich hier gehalten. Sie ist über mich gekommen. So wie ich muß sich jemand gefühlt haben, dessen Schicksal unausweichlich ist. Ja, so ist es gewesen. Ich habe mich selbst gesehen, aber ich wußte auch, daß ich nicht mehr lange zu leben hatte.«
    Nach einer Weile fragte ich: »Wie hast du ausgesehen? Konntest du das erkennen?«
    »Nein, nicht so genau. Zerrissen vielleicht?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Meine Kleidung war nicht mehr in Ordnung. Sie war zerfetzt, sie war lumpig.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter«, flüsterte sie. »Da ist nur die Angst vor dem Tod gewesen.«
    »Jeder Mensch hat einen Namen«, sagte ich. »Hast du herausgefunden, wie man dich damals genannt hat?«
    Sie atmete schwer. Dann räusperte sie sich. »Ja«, gab sie zu, »da waren Stimmen, das stimmt. Ich habe sie genau gehört. Es können auch Namen gefallen sein. Können, aber müssen nicht. Das alles weiß ich nicht so genau.«
    »Du kannst dich nicht daran erinnern, wie du geheißen hast?«
    »Nein, nicht genau. Man sprach vom Tod, und ich glaube, es ist auch der Name Malcolm gefallen, aber sicher bin ich nicht. Stimmen und Geräusche waren so weit weg. Ich konnte nichts richtig verstehen. Es war auch nur für einem Moment.«
    »Okay, Donna. Wenn es wirklich dieser Malcolm gewesen ist, als der du gelebt hast, dann muß es genau hier für ihn eine wichtige Stelle gewesen sein.«
    »Ja, das glaube ich auch. Ein Ort des Todes. Er hat hier bestimmt sterben müssen.«
    »Das könnte sein.«
    »Und weiter?«
    »Etwas hat dich hierher geführt, Donna«, sagte ich leise. »Etwas ganz Bestimmtes, und das ist nicht grundlos geschehen. Dieser Ort hier ist nicht mit all den anderen Stollen vergleichbar, die wir schon durchschritten haben. Denn hier hat sich etwas konzentriert und auf einen bestimmten Umfang verdichtet.«
    »Was denn?«
    »Eine andere Macht. Hier wurde eine Brücke

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