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1034 - Kitas Kettenhund

1034 - Kitas Kettenhund

Titel: 1034 - Kitas Kettenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kühler geworden. Über ihm schoben sich die Wolken immer mehr zusammen. Es war Regen angesagt worden. Cortney glaubte daran, daß bald die ersten Tropfen fallen würden. Dann fing der Himmel an zu weinen, als wollte er das Schicksal der toten Vierbeiner betrauern.
    Cortney schleuderte die letzten Schaufeln Lehm auf die Grabfläche und klopfte den Boden dann glatt. Die Breitseite des Spatens hinterließ die klatschenden Echos, denen der Mann nachlauschte. Er kam sich so allein und einsam vor. Der Himmel schien ihn zu drücken.
    Schwarze Vögel bewegten sich durch die Luft, als wollten sie den toten Hunden ein allerletztes Geleit geben.
    Alvin war mit seiner Arbeit zufrieden. Er legte den Spaten in die Schubkarre und schob sie auf das Haus zu, in dem er wohnte. Er kannte den Weg sehr gut, weil er ihn so oft gegangen war. Nur war diesmal alles anders. Keine Hunde begleiteten ihn. Er hörte auch nicht ihr Bellen oder Hecheln, an das er sich so gewöhnt hatte. Es war die Stille, die ihn regelrecht einklemmte. So lauschte er nur seinen eigenen Schritten nach. Bevor er ins Haus trat, drehte er sich noch einmal um. Er schaute zurück zu dem Platz unter den Erlen und hob seine rechte Hand wie zum letzten Gruß. Ein verkniffener Ausdruck hatte sich dabei in sein Gesicht eingegraben. Hastig schloß er die Haustür auf und drückte sie schnell wieder hinter sich zu. Er wollte nicht mehr hinsehen. Nur in seinem kleinen Haus fühlte er sich wohl.
    Die Luft zwischen den Wänden war normal. Alvin bildete sich ein, daß er sie trotzdem roch. Der Gestank der toten Hunde klebte in seiner Kleidung. Einige Male holte er durch die Nase Luft, und er hatte wieder das Gefühl, einen Kloß im Magen zu haben.
    Dagegen half ein Schnaps. Der Trainer trank direkt aus der Flasche. Sie stand noch auf dem Tisch. Er hatte sie nicht mehr abgeräumt, nachdem die beiden Polizisten gegangen waren.
    Sinnend blieb er vor dem Tisch stehen. Seine Lippen zuckten, als er bitter lächelte. Cortney war von den beiden Männern nicht enttäuscht gewesen, das auf keinen Fall. Nur fragte er sich, ob sie in der Lage waren, diesen Fall aufzuklären. Seiner Ansicht nach nicht. Er selbst hätte auch nicht gewußt, wo der Hebel anzusetzen war. Der Mord an den Hunden war einfach zu hirnrissig gewesen. Wer tat so etwas? Wer konnte diese vier austrainierten Schäferhunde so brutal zerfetzen? Er jedenfalls kannte kein Tier und erst recht keinen Menschen, dem er so etwas zugetraut hätte. Dafür reichte seine Phantasie eben nicht aus.
    Alvin fühlte sich schmutzig. Es war kein Dreck, der an ihm klebte, nur einfach der Geruch, der sich auch in seine Haut eingegraben hatte. Zumindest kam ihm das so vor. Er wollte sich duschen, um sich zumindest etwas wohler zu fühlen. Die Erinnerungen, die ihn quälten, bekam er sowieso nicht weg.
    Er legte seine Kleidung ab. Dann ging er in die Dusche. Das Wasser war heiß. Die Strahlen hämmerten gegen seinen nackten Körper.
    Er war eingehüllt von einer Dampfwolke, die ihm den Atem nahm.
    Selten hatte er sich so gründlich eingeseift wie an diesem Abend.
    Dennoch bekam er den Geruch der Kadaver nicht aus der Nase. Er klebte einfach darin fest.
    Daß der Abend lang werden würde, wußte Alvin. Er war und blieb allein mit seinen Erinnerungen, die ihn immer wieder überfallartig treffen würden. Er nahm sich vor, einen Schluck zu trinken, um möglichst zu vergessen. Auch schaltete er die Glotze ein, nachdem er den bequemen Jogginganzug angezogen hatte. Eine Flasche Bier hatte er sich ebenfalls geholt. Er trank direkt aus der Flasche und schaute dabei auf den Bildschirm.
    Dort lief ein Programm, das ihn kaum interessierte. Er schaltete es trotzdem nicht ab, sondern drehte nur den Ton leiser. Er zappte auch. Da wurde ihm von der Comedy, über die Diskussion bis hin zum Action-Reißer alles geboten, und es wurde auch über die kürzlich verstorbene Lady Diana gesprochen. Auch da stellte Alvin den Ton nicht lauter.
    Alvin Cortney konnte sich einfach nicht konzentrieren. Seine Gedanken drehten sich permanent um die Geschehnisse der jüngeren Vergangenheit. Immer wieder fragte er sich, wer so etwas fertigbrachte. Warum tat man das? Motive mußte es geben, das war einfach im Leben so, auch bei ihm.
    Wer haßte die Hunde so sehr, daß er sie regelrecht abgeschlachtet hatte?
    Es mußte jemand geben. Es war auch jemand, der ein Motiv hatte, und Alvin dachte weiter. Erst waren seine Hunde getötet worden.
    Was sollte die Killer davon abhalten, auch ihn

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