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1034 - Kitas Kettenhund

1034 - Kitas Kettenhund

Titel: 1034 - Kitas Kettenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Art dieses Monstrums, ihm den Tod zu versprechen.
    Kita stieß wieder einen Pfiff aus. Nicht sehr laut, aber schrill. Zugleich war er für den Kettenhund das Signal.
    Er sprang.
    Alvin Cortney schrie nicht einmal. Er war nur starr und schaute zu, wie sich der Körper vor ihm aufbaute und das Untier sein Maul noch weiter aufriß.
    Dann prallte der Kettenhund gegen ihn.
    Die Wucht war stark wie ein Hammer. Alvin kippte mit dem Sessel nach hinten und schlug dabei wuchtig auf. Er prellte sich noch den Hinterkopf, was er gar nicht mitbekam, denn das andere war wichtiger. Auf seinem Körper verteilte sich die Last des Kettenhunds, eines Monstrums aus kaltem Fleisch und Muskeln.
    Über seinem Kopf schwebte das Gesicht des Monstrums. Ein weit aufgerissenes Maul, eine breite gierige Zunge zwischen den Zahnreihen, die plötzlich zusammen mit den Reißern nach vorn schlug.
    Dann biß der Kettenhund zu.
    Die Frau stand daneben und konnte ihren Blick nicht abwenden.
    Sie war die Zeugin, der dieser schreckliche Mord sehr gut gefiel, denn ihre Lippen hatten sich zu einem breiten, häßlichen Lächeln verzogen. Sie freute sich.
    Der Kettenhund war grausam. Nein, er war schlimmer. Für das, was er tat, gab es keinen Ausdruck mehr.
    Kita genoß den Anblick. Auch die fürchterlichen Geräusche störten sie nicht. Keine Sekunde blickte sie fort. Sie liebte diese fürchterliche Tat und bewegte sich erst, als ihr Kettenhund seinen menschlichen Kopf hob, auf dem sich das Blut verteilte. Es war bis auf den nackten Schädel gespritzt.
    Kita nickte ihm zu. »Sehr gut hast du das gemacht, wirklich sehr gut. Ich bin mit dir zufrieden. Komm her!«
    Aus dem mordlüsternen Kettenhund wurde ein Schoßhund, so gehorsam tappte er näher. Er blieb dicht bei seiner Herrin stehen, um den kahlen Schädel an ihren Beinen zu reiben. Wie jemand, der sich einen entsprechenden Liebesbeweis abholen wollte.
    Kita Satori reagierte. Sie streichelte ihn. Sie klatschte mit der Hand auf den haar- und fellosen Körper. Sie sprach zu ihm wie andere zu ihren normalen Hunden oder zu ihren Kindern.
    Das Mordgeschöpf jaulte und knurrte zufrieden. Plötzlich war es zu einer Kreatur geworden, die nach Wärme und Liebe verlangte und diese auch erhielt.
    »Es ist ja gut!« Kita lachte. »Es ist ja gut!« Sie hatte beide Hände gegen die Wangen des Kopfes gedrückt, denn das Untier stand auf seinen Hinterbeinen. Es hatte den Oberkörper gestreckt und die Pfoten gegen Kitas Schultern gedrückt. Die Zunge wieselte aus dem Maul und klatschte dabei wie ein Lappen in das Gesicht der Frau.
    »Ja, mein Liebling – ja, wir verstehen uns. Wir beide sind das beste Team, das man sich vorstellen kann. Wir sind nicht zu schlagen. Wir sind unbesiegbar. Und du bist der Beste. Dieser Mann hat dafür gebüßt, daß er uns unsere Wünsche nicht erfüllt hat. Sein Fehler. So hat er dir gehört.«
    Noch einige Male streichelte und lobte Kita ihren Hund, dann erst waren beide zufrieden. Sie drehte sich von ihm weg, und das Tier ließ sich wieder auf seine Pfoten fallen.
    Herrin und Kreatur verließen das Haus, ohne dem Toten noch einen Blick zu gönnen. Sie mußten einige Meter gehen, denn Kita hatte ihren Volvo Kombi ein Stück weit entfernt geparkt. Sie hatte bei der Anfahrt nicht auffallen wollen.
    Der vierbeinige Killer trottete wie ein liebes Hündchen neben seiner Herrin her. Er hatte den menschlichen Schädel leicht angehoben.
    Hin und wieder erschien seine Zunge. Damit umleckte er die Umgebung seines Mundes.
    Kita öffnete ihm die Heckklappe. Der Kettenhund kannte den Vorgang und sprang auf die Ladefläche. Dort legte er sich hin und drückte das Kinn auf die Vorderpfoten.
    Er war sehr zufrieden, und das gab er auch durch sein Knurren bekannt. Kita Satori setzte sich hinter das Lenkrad. Sie schaute auf die Uhr und stellte fest, daß sie sich beeilen mußte. Man erwartete sie.
    Die Gäste waren darauf eingestellt. Sie wollten die Sensation sehen und das mitternächtliche Grauen erleben.
    Sollen sie haben, dachte Kita. Mehr denn je…
    ***
    Bis Mitternacht war noch Zeit gewesen. So hatten Suko und ich versucht, mehr Informationen über Kitas Keller zu bekommen. Es war uns nicht gelungen.
    Auch nicht bei den Kollegen von der Sitte. Ihnen war zwar das Lokal bekannt, doch aufgefallen im negativen Sinne war ihnen die Bude nicht. Sie galt nicht als getarntes Bordell, obwohl – und das erfuhren wir auch – nur bestimmte Gäste dorthin gingen. Was das allerdings für welche waren, darauf

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