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1035 - Die Totenkammer

1035 - Die Totenkammer

Titel: 1035 - Die Totenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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reichen können. Sie war für ihn das Absolute überhaupt gewesen, und nun war sie tot.
    Getötet worden!
    Daran hatte er zu knacken. Doch es war auch gleichzeitig die Basis für seine Rache gewesen. Er hatte damit begonnen, sich für gewisse Dinge zu interessieren, die den meisten Menschen verborgen blieben. Er hatte sich hineingekniet, und es war so einfach gewesen, wenn man sich den alten Spuren öffnete.
    Fünf – das Pentagramm!
    Er hatte es geschaffen. Aus den Leichen der Studentinnen. Es war sein Pentagramm. Es sollte die Kraft einfangen, um seiner geliebten Frau das Leben zurückzugeben.
    Er hatte alles richtig gemacht. Die Vorbereitungen hätten nicht perfekter getroffen werden können. Er brauchte nur noch die Dunkelheit abzuwarten, um die Kräfte von einem Raum in den anderen übertragen zu können.
    Er sah sich die Gesichter an. Nicht alle waren von den Anfängen der Verwesung gezeichnet. Bei den ersten Toten schon. Da war die Haut weich geworden und aufgedunsen. Er hatte sie nur flüchtig präpariert, und es war ihm auch nicht gelungen, den entstehenden Geruch zurückzuhalten. So wehte er durch den Kellerraum und erreichte auch seine Nase. Es stank irgendwie süßlich, aber auch nach dem Präparierungsmittel.
    Seine Lippen verzogen sich, als er die Frauen der Reihe nach anblickte. Zweimal stöhnte er auf. Es war ein haßerfüllter Laut, der aus seinem Mund drang. Zudem sah er aus, als wollte er die Toten treten oder schlagen, aber er hielt sich zurück.
    Der Haß aber blieb. Er stieg hoch. Er setzte sich als Gefühl ab und wandelte sich in Worte um.
    »Ihr… ihr habt sie getötet. Nur ihr seid Schuld daran, daß meine Marita nicht mehr bei mir ist. Aber ihr werdet dafür bezahlen, das schwöre ich euch. Ja, ihr werdet bezahlen, denn durch euch werde ich meine Frau wieder zu mir holen. Ich werde mit ihr zusammenleben, und ich lasse euch in der ewigen Verdammnis zurück.« Er hatte immer lauter und hektischer gesprochen, die letzten Worte waren wie Schreie über seine Lippen gedrungen, bevor er sich umdrehte und mit langen Schritten den Raum verließ.
    Bei seiner toten Frau blieb er stehen. Noch immer lag Marita unbeweglich in ihrem Sarg. Auch jetzt glich sie noch einer schönen Wachsfigur, aber das würde sich ändern.
    Er lächelte.
    Seine Wut war weg.
    Er schaltete im anderen Kellerraum das Licht aus und bewegte sich wieder auf den Schein der Kerzen zu, der ihm so guttat. Die folgenden Stunden waren wichtig. Sie würden ihm zeigen, ob er sich mit den großen Mächten hatte verbünden können oder nicht.
    Die Flammen flackerten ein wenig, weil er sich zu nahe an ihnen vorbeibewegte. Aber sie erloschen nicht, und das war gut so, denn er brauchte dieses Licht.
    Im Hintergrund des Raumes blieb er vor einer alten Kiste stehen.
    Sie besaß die Form einer kleinen Truhe. Er öffnete den Deckel und griff in die Kiste hinein.
    Sofort ertastete er das Buch, das auf dem Boden der Kiste lag. Er hob es vorsichtig an und schaute beinahe ehrfurchtsvoll auf den schwarzen Einband.
    Es war ein Buch, mit dem die meisten Menschen nichts anfangen konnten. Man mußte sich schon sehr mit der Historie längst verschwundener Völker beschäftigen, um einen Sinn in all den Zeichen und Sprüchen zu sehen, die dort aufgeführt waren.
    Tristan Levine kannte sich aus. Schon vor dem Tod seiner geliebten Frau hatte er seine Forschungen in eine bestimmte Richtung hin betrieben. Er war Historiker, aber ihn hatte nicht nur die Geschichte der Völker interessiert, sondern auch die Völker selbst.
    Jedes Volk war so vielschichtig. Auch die von überheblichen Menschen bezeichneten primitiven Völker besaßen einen Tiefgang, der faszinieren konnte. Es hatte überall und immer wieder schlaue Menschen gegeben, die tief in die Natur hineingedrungen waren. Die sich mit dem Dualismus Leben und Tod nicht abfinden wollten und genau wußten, daß es zwischen diesen beiden Grenzen noch Bereiche gab, die mehr als unerforscht waren. Wobei es sich allerdings lohnte, nachzuforschen, und das hatte der Professor getan.
    Neue Welten hatten sich ihm eröffnet. Eigentlich alte. Aber für ihn waren sie neu gewesen, und er war bei seinen Nachforschungen des öfteren auf Totenbücher gestoßen, in denen die Geheimnisse über Leben und Tod verewigt sein sollten.
    Die Bücher hatten ihn fasziniert. Zum erstenmal war Levine der Gedanke gekommen, sie auszunutzen und dafür zu sorgen, daß diese Endgültigkeit überwunden werden konnte.
    Ein derartiges Buch hielt er

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