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1035 - Die Totenkammer

1035 - Die Totenkammer

Titel: 1035 - Die Totenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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doch verstehen, daß ich Gewißheit haben will.«
    »Das verstehen hier alle«, erklärte Sir James, der über das Telefon kurz Kontakt mit Glenda Perkins aufgenommen hatte. Sie erschien, bevor David Little an der Tür war.
    »Bringen Sie bitte den Mann nach unten, Glenda.«
    »Okay, Sir.«
    Little ging auch wie ein Greis. Auf der Schwelle drehte er sich noch einmal. Glendas Arm schwebte dabei wie beschützend über seiner Schulter. »Bitte«, flüsterte er uns zu. »Bitte, tun Sie alles, was in Ihren Kräften steht.«
    Wir versprachen es, und Glenda schloß hinter dem Besucher die Tür.
    Sir James atmete tief durch, ebenso wie Suko und ich. Nur putzten wir nicht die Gläser der Brille, das aber tat unser Chef, bevor er sich wieder hinter seinen Schreibtisch setzte und auf die beiden Stühle davor deutete.
    Wir ließen uns nieder und waren natürlich beide gespannt, was uns Sir James zu sagen hatte. Suko war gelassener als ich, denn ich konnte meine Frage einfach nicht zurückhalten. »Ist das überhaupt ein Fall für uns, Sir?«
    Der Superintendent hob die Augenbrauen und setzte seine nachdenkliche Miene auf. »Im Prinzip schon«, erwiderte er. »Oder sagen wir es so. Es könnte einer werden.«
    »Es geht also um das Verschwinden dieser Brenda Little?«
    »Und um drei andere junge Studentinnen.«
    »Oh.«
    Sir James hüstelte gegen seinen Handrücken. »Ja, das ist leider so. Ich hätte Ihnen auch nie Bescheid gegeben, aber wir stehen vor einem Problem. Die verschwundenen Frauen sind nie wieder aufgetaucht. Sie sind einfach weg. Und man hat auch ihre Leichen nirgendwo gefunden, obwohl in Eaton Suchaktionen gestartet wurden. Das alles hat sich sehr verdichtet, denn die Studentinnen sind innerhalb der letzten zwei Monate verschwunden. Spurlos verschwunden. Es gibt bisher keinen Hinweis, an den wir uns halten können. Da schleicht jemand herum, der sich junge Frauen holt und möglicherweise Schlimmes mit ihnen anstellt. Wir stehen da vor einem Rätsel.«
    »Hat man den Brief untersucht?« fragte Suko.
    »Ja, das sagte ich Ihnen vorhin. Man hat nichts gefunden, keine Fingerabdrücke«, Sir James erhob seine Stimme, »bis auf eine bestimmte Tatsache. Das Papier ist von normaler Qualität. Es wird eigentlich überall verwendet, und dazu zähle ich auch die Uni. Das heißt, es könnte von der Universität stammen. Wer immer etwas mit dem Verschwinden der Mädchen zu tun hat, müßte sich auf dem Gelände auskennen. So jedenfalls sehe ich die Dinge.«
    »Ist es der einzige Hinweis?« fragte ich.
    »Nein, John, kein Hinweis. Nicht mehr als ein vager Verdacht. Wenn Sie so wollen, ein Anhaltspunkt für Sie. Ich denke, daß der neue Fall klar liegt.«
    Da hatte er recht, aber wir waren noch nicht fertig. Zumindest Suko nicht. »Was studierten die Verschwundenen? In welchem Semester waren sie, Sir?«
    »Werden Sie alles in den Akten nachlesen können, die Sie mitbekommen.«
    »Gut.«
    »Haben Sie sich über ein Motiv Gedanken gemacht, Sir?« erkundigte ich mich.
    »Denken Sie an etwas Bestimmtes, John?«
    »Ich weiß nicht so recht. Meine Gedanken gehen schon auf Wanderschaft. Es muß einfach ein Motiv geben, da sind wir uns schon einig. Tja, was soll ich sagen? Ich denke da an Ritualtaten, möglicherweise, wobei ich den Begriff Mord vermeiden möchte.«
    Der Superintendent wiegte den Kopf. »Da könnten Sie recht haben. Allerdings auch bei einem anderen Motiv. Es kann doch alles mögliche an menschlichen Abgründen dahinterstecken. Bevor Sie beide zu lange spekulieren, sollten Sie nach Eaton fahren und sich an die Arbeit machen. Wie Sie in den Fall einsteigen, ist und bleibt Ihr Problem. Sie kennen sich ja aus.«
    »Dann fahren wir sofort los.«
    »Darum möchte ich bitten, Suko.«
    Bevor wir gingen, hielt uns Sir James noch einmal zurück. »Dieser Fall liegt auch mir persönlich am Herzen. Tun Sie deshalb Ihr Bestes, meine Herren.«
    »Okay, werden wir.«
    Damit waren wir entlassen und gingen zurück zu unserem Büro.
    Auf dem Schreibtisch lag bereits die Akte. Glenda hatte sie geholt, die uns auch gefolgt war.
    Sehr ernst schaute sie uns aus ihren dunklen Augen an. Sie hatte die Arme vor dem Körper zusammengelegt wie jemand, der friert.
    Dabei trug sie einen braunen Pullover und als hellen Farbklecks ein gelbes Halstuch dazu. »Der Mann war völlig fertig. Er hat mir noch einmal sein Leid geklagt. Ich kann ihn verstehen. Und am schlimmsten ist wohl für ihn, daß er von seiner Tochter keine Spur gefunden hat. Er bekam nur

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