Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1036 - Die Psychonauten-Hexe

1036 - Die Psychonauten-Hexe

Titel: 1036 - Die Psychonauten-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Rücksicht kennen. Deshalb mußte ich wahnsinnig aufpassen, um nicht irgendwelche unschuldige Personen in Gefahr zu bringen.
    Ein Blutbad mußte unter allen Umständen vermieden werden.
    Aber auch der Killer durfte mir nicht entkommen. Ich mußte ihm die Maske vom Schädel reißen, um zu erfahren, wer sich darunter verborgen hielt. Seine Identität war die Spur zu seinen Hintermännern, die es sicherlich gab. Einer wie er arbeitete nicht auf eigene Rechnung.
    Ich hörte aus der Garderobe die Schreie. Es gab ja die beiden Zugänge. Einen von der Seite her, den anderen von der Bühne, und den hatte der Killer auf seinem Rückweg genommen. Die Schreie der Models konnten durchaus die Sicherheitsleute des Hotels alarmieren. Ein Mann wie der mit dem Totenkopf würde sich den Weg möglicherweise freischießen.
    All diese Gedanken waren mir innerhalb weniger Sekunden durch den Kopf geschossen. Ich hatte gehandelt wie ein Automat, und es war mir gelungen, den Vorhang zu erreichen. Dann erst brach hinter mir Panik unter den Gästen aus. Nun hatten sie begriffen, welches Drama sich auf dem Laufsteg abgespielt hatte.
    Ich lief nicht in die Garderobe hinein. Für die nächsten Augenblicke blieb ich stehen. Es fiel mir schwer, den Lärm hinter mir zu ignorieren. Ein scharfer Atemzug wischte an meinem rechten Ohr vorbei. Neben mir stand Bill, das Gesicht angespannt. Auch er wirkte wie jemand, der auf dem Sprung ist.
    Wir waren beide nicht ohne unsere Waffen losgerannt. Auch Bill hielt die Beretta jetzt in der Hand. In seinen Augen las ich die Frage, wie es wohl weitergehen würde. Ich gab ihm die Antwort durch ein Nicken. Die Garderobe und damit der Fluchtweg des Killers war wichtig.
    Hinter dem Vorhang führte der Laufsteg noch ein kleines Stück weiter. Er endete an einer Treppe, über die die Models ihn betraten.
    Der Killer hatte alles längst hinter sich gebracht. Er war dabei, durch den Raum zu eilen, und er ging rückwärts, während er sich zugleich hektisch von einer Seite zur anderen bewegte, seine Maschinenpistole mit beiden Händen festhielt und die Totenkopfmaske bei ihm so aussah, als würde sie auf dem normalen Kopf tanzen.
    Er brauchte nichts zu sagen. Seine Handlungen sprachen für sich.
    Ich wunderte mich darüber, wie ruhig sich die Models und ihre Helfer verhielten. Entweder hatten sie Nerven wie Drahtseile oder standen einfach unter Schock. Wahrscheinlich stimmte letzteres.
    In der Garderobe herrschte Durcheinander. Das hatte sich auch jetzt nicht geändert. Überall lagen die Klamotten herum. Stühle waren verrückt worden. Auf den Tischen herrschte ebenfalls Chaos, und die fahrbaren Kleiderständer standen mitten im Weg.
    Bill und ich warteten noch immer. Der Mörder sollte keine Gelegenheit bekommen, durchzudrehen. Jede noch so geringe Veränderung konnte das bewirken. Er fuchtelte mit seiner Waffe herum, sprach aber nicht, und der verdammte Totenschädel auf seinem Kopf ließ ihn als einen grinsenden Clown erscheinen.
    Der Mörder kannte sich aus. Obwohl er rückwärts lief, näherte er sich zielsicher der Tür. Wie jemand, der jeden Schritte schon zuvor einstudiert hatte.
    Bill und ich standen günstig. Er hatte uns nicht entdeckt. Auch die Zuschauer verhielten sich trotz ihrer Panik richtig. Niemand nahm den gleichen Weg wie wir.
    »Der schafft es, John!«
    »Soll er auch! Ich hoffe zudem, daß er auch die anderen Räume im Hotel durchquert, meinetwegen auch die Halle. Er darf nur nicht mehr schießen, verdammt.«
    Bis jetzt war alles eingetroffen. Es sah auch gut in den folgenden Sekunden aus. Bis zu dem Augenblick, als der rückwärts laufende Killer mit dem Rücken gegen einen dieser mit Kleidung vollgehängten fahrbaren Ständer prallte.
    Das Ding war schwer und bewegte sich dementsprechend langsam zurück. Der Mann mit dem Totenschädel aber mußte den Eindruck gehabt haben, von einem weichen Widerstand aufgehalten worden zu sein. Er war für einige Sekunden irritiert. Zudem war er gestolpert und fiel dabei nach hinten.
    Das wäre alles nicht so tragisch gewesen. Doch es gab jemand, der sich plötzlich als Held fühlte. Von außen her wurde die Garderobentür aufgestoßen.
    Zwei Helfer, die uns hatten aufhalten wollen, stürmten in den Raum. Sie trugen keine Schusswaffen. Dafür waren sie mit dunklen Schlagstöcken bewaffnet. Sie schauten sich um und erfaßten mit einem Blick, was hier abgelaufen war.
    Sie schrien dem Killer irgend etwas zu. Dann rannten sie dem Mann entgegen, der noch immer mit den

Weitere Kostenlose Bücher