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1037 - Zurück aus dem Jenseits

1037 - Zurück aus dem Jenseits

Titel: 1037 - Zurück aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist, der ist unser Feind. Und Feinde müssen getötet werden. Ich hoffe, das ist dir klar.«
    »Ich möchte sie sehen!«
    »Das wirst du.«
    »Und zwar jetzt. Holen sie sie her. Oder gibt es sie nicht mehr?«
    Jamina lachte auf. Ich wußte nicht, was daran so lustig war, doch ich bekam es erklärt. »Es gibt sie mehr und stärker denn je. Sie ist nicht mehr gefangen. Sie kann sich inzwischen in der normalen Welt bewegen wie jeder andere von uns. Marianne ist eine Mischung aus Geist und Mensch. Der Teufel hat seine schützende Hand über sie gehalten und…«
    »Dann ist sie keine Psychonautin!« sprach ich dagegen. »Obgleich sie das dritte Auge besitzt.«
    »Na und?« höhnte Jamina. »Nicht alle sind gleich. Auch bei ihnen gibt es Unterschiede. Als sie damals normal lebte, da hat sie den Menschen helfen wollen. Sie aber haben es nicht verstanden. Sie behandelten Marianne als Hexe. Man mied sie. Man machte sie für vieles verantwortlich. Für Fehlgeburten bei Tieren ebenso wie bei Menschen und auch für zahlreiche Unglücke. So kam es, wie es kommen mußte. Marianne endete in einer kalten Winternacht auf dem Scheiterhaufen. Ihr Körper verbrannte, aber nicht der Kopf, er bekam nur ein anderes Aussehen mit seiner schwarzen, leicht violetten Haut. Eines aber blieb bestehen. Es war das dritte Auge auf der Stirn.«
    »Dann überlebte der Kopf?«
    »Richtig.«
    »Wo?«
    »Irgendwo in den Bergen. Vielleicht auch durch die schützende Hand des Teufels – wer weiß das schon. Die Hölle hatte mit ihr etwas Besonderes vor…«
    »Und sicherlich auch mit Ihnen«, sage ich in ihre Worte hinein.
    »Jaaa… jaaa …« Plötzlich schien Jamina zu wachsen. »Ich war die Auserwählte, die den Kopf fand. Ich wußte, daß es ein Zeichen des Schicksals war, und ich habe dieses Schicksal angenommen. Ich stellte mich auf ihre Seite, und mir gelang es herauszufinden, welche Bedeutung das dritte Auge in der Vergangenheit einmal für die Menschen gehabt hat. Es war der nackte Wahnsinn, es war nicht zu fassen, aber es war letztendlich wunderbar, als ich zu den Eingeweihten zählte und erfahren hatte, daß Marianne mit ihrem Mal nicht allein stand. Sie war mir in meiner Kugel erschienen, denn darin hatte ich ihr so etwas wie ein Zuhause gegeben. Lange hat sie sich darin wohl gefühlt, bis jemand kam und die Kugel zerschmetterte.«
    »Wer war das?«
    Plötzlich sah Jamina aus wie ein Raubtier, das mich anspringen wollte. »Sie war nicht allein, aber sie besaß das dritte Auge. Eine Deutsche, Dagmar…«
    »Hansen!« vollendete ich.
    Ein kieksender Laut löste sich aus Jaminas Mund. »Du… du … kennst sie?«
    »Ja.« Ich ging nicht näher darauf ein. »War sie denn allein, als sie zu Ihnen kam?«
    »Nein, das war sie nicht. Sie brachte ihren Freund mit oder wer immer es gewesen ist. Aber er hat seine Strafe erhalten.« In der Erinnerung daran lachte sie wild auf, während in mir eine Feuerlohe in die Höhe schoß, da ich mich um Harry sorgte.
    »Welche Strafe hat er erhalten?«
    »Blind! Blind!« schrie sie mich an. Bei jedem Wort ruckte ihr Kopf dabei nach vorn. »Er ist blind geworden. Denn Marianne hat ihn durch ihr Auge geblendet. Er wird nie mehr sehen können.«
    Sie kicherte irre, und ich stand dicht vor dem Durchdrehen. Nur mit großer Mühe konnte ich mich beherrschen, aber ich ging auf sie zu und umklammerte mit beiden Händen ihre Arme in Höhe der Ellenbogen. So hielt ich Jamina fest und schüttelte sie durch. »Wo sind die beiden jetzt?« fuhr ich sie an.
    »Ich weiß es nicht. Sie sind weg. Ich habe mit dieser Frau gekämpft. Ich bin gefallen. Mit dem Kopf aufgeschlagen. Als ich erwachte, war der Killer da. Aber nicht mehr die anderen.«
    Ich dachte blitzschnell nach. Sollte Harry tatsächlich blind geworden sein, dann konnte ich mir vorstellen, daß Dagmar alles andere zur Seite schob und sich ausschließlich um ihren Partner kümmerte.
    Sie war sicherlich mit dem Verletzten in ein Oberstdorf er Krankenhaus gefahren, um ihn dort behandeln zu lassen.
    Ich hielt Jamina noch immer fest, die ihren Kopf zurückgedrückt hatte. Ihr Mund stand weit offen. Sie fing an zu lachen, und diese schrillen Laute peinigten meine Ohren.
    »Hören Sie auf!« fuhr ich sie an und schüttelte sie noch heftiger durch.
    Sie verstummte tatsächlich nach einem langen und auch lauten Atemzug. Ihr Kopf senkte sich, als wollte sie auf ihre und auch meine Schuhe starren.
    Ich verdrängte Dagmar und Harry aus meinen Gedanken. Wichtiger war jetzt die Hexe

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