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1037 - Zurück aus dem Jenseits

1037 - Zurück aus dem Jenseits

Titel: 1037 - Zurück aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ermordet, wie auch immer. Jedenfalls war er verbrannt, und dieser Geruch durchwehte jetzt den Eingangsbereich dieses Hauses.
    Eine verbrannte, verkohlte Leiche. Nur glaubte ich nicht daran, daß sie für die kurze Erhitzung meines Kreuzes gesorgt hatte. Das mußte andere Gründe gehabt haben.
    Im Moment sah ich sie nicht, denn ich stand neben der Leiche und blieb auch weiterhin mit ihr allein. Aus der Umgebung hörte ich keinerlei Geräusche. Weder von oben noch aus meiner unmittelbaren Nähe. Nichts war da zu merken. Die Stille umwob das Innere des Raumes wie ein dichtes Tuch.
    Daß ich diesem Frieden nicht traute, lag auf der Hand. Irgend etwas hielt sich vor mir versteckt, und dieses äußerlich so wunderschöne und fast kitschige Haus sah ich mehr denn je als Falle an.
    Nur der Tote war verbrannt. Nicht seine Umgebung, denn es gab dort keinerlei Brandspuren zu entdecken. Ich suchte den Boden ab, auch die Wand und die Umgebung an der ersten Treppenstufe. Dort zeichnete sich nichts ab.
    Das Feuer hatte nur diesen Mann als Ziel gehabt. Aber welches Feuer? Wo war es hergekommen? Wenn ich mir den Toten so anschaute, dann hatte es sich einzig und allein auf ihn konzentriert und nirgendwo anders Spuren hinterlassen.
    Wie konnte das möglich sein?
    Für einen Menschen wie mich lag die Lösung auf der Hand, da ich es gewohnt war, unkompliziert und auch quer zu denken. Wahrscheinlich war der Tote selbst die Ursache gewesen. Das Feuer hatte sich einzig und allein auf ihn konzentriert und auf nichts anderes.
    Möglicherweise war es auch aus ihm gekommen. Ein im Innern entfachter Brand, der sich dann nach außen ausgebreitet hatte.
    Bestimmt nicht von allein. Keine Selbstentzündung. Hier hatte jemand mitgemischt. Ich war nicht voll informiert worden, aber ich wußte, daß es um eine Frau namens Jamina ging und eben um eine alte Psychonauten-Hexe, mit der Jamina Kontakt aufgenommen hatte. So war es auch möglich, daß der Tote im Hexenfeuer verbrannt war. Rechnen mußte man eben mit allem.
    Da sich in meiner Umgebung momentan nichts tat, holte ich das Kreuz hervor und fühlte genau nach, ob es sich auch weiterhin erwärmte. Ja, es gab die leichte Wärme, die innerhalb des Metalls steckte, aber nicht diesen heißen Strom, den ich schon einmal gespürt hatte. Das absolut Böse oder Schreckliche schien sich zurückgezogen zu haben. Auch von der Eigentümerin des Hauses hatte ich noch nichts gesehen.
    Das Kreuz steckte ich in meine Tasche und kümmerte mich um den Toten. Aus einer sehr kurzen Distanz schaute ich ihn mir genauer an. Die Haut war trocken und ölig zugleich. Behutsam strich ich mit der Kuppe des Zeigefingers über die Stirnbreite hinweg. Dort löste sich die Haut sehr bald wie dickere Asche. Wie zwei bleichweiße Kugeln lagen die Augen in den Höhlen. So bot das Gesicht einen abstoßenden Anblick, der sensiblen Menschen Angst einjagen konnte.
    Selbst die Farbe des Haares war nicht mehr zu erkennen. Die Reste klebten auf dem Schädel. Allerdings ging ich davon aus, daß dieser Mann mit dem Münchener Wagen gekommen war. Welchen Grund sein Besuch gehabt hatte, darüber konnte ich nur spekulieren.
    Die Antwort erhielt ich fast in der gleichen Sekunde, als ich mich aufrichtete. Eine Frau redete mich hinter meinem Rücken an. »Er kam, um zu töten!« erklärte sie.
    Woher sie so plötzlich aufgetaucht war, wußte ich nicht. Ich drehte mich um und ging davon aus, daß es nicht die Psychonauten-Hexe war.
    Ich behielt recht. Vor mir stand eine Person, dessen Anblick mich trotzdem erschreckte, da die Ähnlichkeit mit Dagmar Hansen einfach nicht zu leugnen war. Rotes, kaum mit einer Bürste oder einem Kamm bezwingbares Haar umwuchs ihren Kopf wie Wellen, in denen noch Reste eines Feuers zu knistern schienen. Die Gesichtshaut war ebenso blaß wie die der Dagmar Hansen. Nur war die Person vor mir schmaler als Dagmar, und die weiße Haut spannte sich ziemlich stark über die Wangenknochen hinweg, auf denen ich bei näherem Hinsehen rote Flecken entdeckte. Wohl ein Zeichen ihrer Nervosität.
    »Sie kennen den Toten?« fragte ich.
    Die Rothaarige schüttelte den Kopf. Ihre Haare schienen sich bei dieser Bewegung aufrollen zu wollen. »Ich weiß nicht einmal, wie der Mann geheißen hat.«
    Meine Lippen deuteten ein spöttisches Lächeln an. »Es ist schwer zu glauben, daß hier ein Unbekannter erscheint, der Ihnen das Leben nehmen will.«
    »Das weiß ich. Aber es entspricht den Tatsachen. Er ist gekommen, um mich zu

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