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1037 - Zurück aus dem Jenseits

1037 - Zurück aus dem Jenseits

Titel: 1037 - Zurück aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dort auch ein drittes Auge, das sie auslöschen mußte.
    Natürlich hatte ich Angst. Was da durch meinen Körper schoß, konnte ich nicht erklären. Es war die heiße Furcht, die mich beinahe an den Rand der Verzweiflung trieb. Meine Stimme allerdings blieb ruhig. Es mochte daran liegen, daß ich schon ähnliche Situationen hinter mich gebracht hatte. »Tu es nicht, Jamina. In meinem und auch in deinem Interesse!«
    »Irrtum, ich schieße!« kreischte sie. »Ich richte dich hin!«
    Da war mir klar, daß ich verloren hatte.
    Einen Lidschlag später fiel der Schuß!
    ***
    Ich wartete darauf, von der Kugel getroffen zu werden. Mein Kopf würde zerplatzen. Ich erlebte vielleicht noch einen Feuerball, aber keinen Schmerz mehr.
    Etwas stimmte nicht.
    Nichts von dem trat ein.
    Dafür schwankte Jamina plötzlich, und ich kam wieder zu mir. Ich erinnerte mich daran, nicht nur einen Schuß gehört zu haben, sondern noch ein anderes Geräusch. Ein Klirren, als wäre Glas zu Bruch gegangen.
    Jamina zitterte, als würde ihr Körper von Schlägen erschüttert. Die Arme waren nach unten gesunken, und ich kniete noch immer vor ihr, den Blick in die Höhe gerichtet, auf ihr Gesicht.
    Es war so blaß und gerötet zugleich. Aus dem linken Mundwinkel sickerte etwas hervor. Es sah dunkel aus, beinahe schwarz, aber das war es nicht.
    Dafür rot.
    Blut!
    Ein dünner Faden rann über ihre Unterlippe hinweg und floß in Richtung Kinn, begleitet von einem leisen, aber schrecklich klingenden Stöhnen, das genau dann abbrach, als sie nach vorn fiel und mir entgegenkippte.
    Noch immer kniend fing ich sie auf und hielt sie wie eine Geliebte in meinen Armen.
    Ich wußte nicht, ob sie tot war, zumindest war ihr Körper steif geworden. Die Waffe des Killers hatte sie verloren. Sie lag neben mir.
    Darum kümmerte ich mich nicht, denn ich schaute über ihre Schulter hinweg auf das zerstörte Fenster.
    Es gab die Scheibe nicht mehr. Eine Kugel hatte sie zuerst durchschlagen, dann war sie in den Körper der Jamina gedrungen. Geschossen hatte eine Frau mit roten Haaren, die wenig später die Tür öffnete, ihre Waffe noch immer festhielt und mich nahezu verzweifelt anschaute. »Es gab keine andere Möglichkeit, John. Bitte, ich konnte nicht…« Ihre stimme versagte.
    »Schon gut, Dagmar, ich weiß es. Danke, du hast mein Leben gerettet, danke.«
    »Und Jamina?«
    Ich blieb weiterhin knien und drückte den steif gewordenen Körper nach hinten. Das Kinn und der Hals waren mit Blut befleckt.
    Den Körper ließ ich zur Seite sinken, stützte ihn mit dem linken Arm ab, bevor er zu Boden glitt.
    Die Kugel hatte Jaminas Rücken getroffen. Sicherlich war die Lunge verletzt worden. Die Haut im Gesicht war noch bleicher geworden, und plötzlich bewegten sich die Lippen. Blut quoll wie roter Schaum hervor, weil die Sterbende versuchte, noch in der letzten Sekunde ihres Lebens einen Namen auszusprechen.
    »Maria…«
    Schluß, vorbei, die Augen brachen. Auch der letzte Funke Leben verließ ihren Körper, und ich bettete eine Tote auf die Holzbohlen des Hauses. Dann stand ich auf. Dagmar Hansen schaute mir dabei zu, und wir sprachen beide nicht. Jeder wußte, was der andere vorhatte. Gemeinsam gingen wir auf die Treppe zu, wo ein Körper hätte liegen müssen, wenn er normal und fest gewesen wäre.
    Er war es nicht gewesen. Er hatte sich aufgelöst, aber es gab noch den Kopf der Marianne.
    Wie zu einem schaurigen Bühnenbild zurechtgelegt, lag er auf der vorletzten Treppenstufe. Dagmar und ich konnten direkt in sein Gesicht schauen und natürlich auch auf die Stirn, auf der sich einmal das dritte Auge abgezeichnet hatte.
    Es war noch da.
    Nur hatte es sich verändert.
    Es gab das Auge nicht mehr als Auge. Es hatte seine Form verändert und war um einiges gewachsen, so daß es die gesamte Stirnbreite einnahm. Auch die Farbe hatte sich verändert, denn das intensive Rot war verschwunden.
    Statt dessen leuchtete die gesamte Stirn von einem Ende zum anderen. Sehr hell, sehr strahlend, aber auch tödlich, denn dieses Licht, letztendlich durch mein Kreuz verursacht, hatten den alten Kopf der Hexe zur Hälfte verbrannt, und es war noch immer nicht fertig damit. Das Licht breitete sich aus, es flackerte über das Gesicht hinweg und zerstörte es in einem hellen, strahlenden Feuer.
    Von der Hexe Marianne blieb nicht einmal Asche zurück.
    »Mir geht es schlecht«, flüsterte Dagmar und lehnte sich an mich.
    »Verdammt schlecht.«
    »Dann laß uns gehen. Du mußt dich mit den

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