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1037 - Zurück aus dem Jenseits

1037 - Zurück aus dem Jenseits

Titel: 1037 - Zurück aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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habe.« Sie drehte Harry den Kopf zu. »Es ist wie ein innerer Zwang, verstehst du das?«
    Er nickte und lächelte. Er sah auch die Furcht in ihren leicht grünlich schimmernden Augen und ebenfalls das Zucken der Lippen.
    Beides ließ auf eine gewisse Nervosität schließen, die auch völlig natürlich war, denn auch Dagmar war nur ein Mensch und keine Maschine. Ihr fiel es nicht leicht, sich unter Kontrolle zu bekommen.
    Harry streichelte ihr Gesicht. Ihre Haut fühlte sich kühl an. Unter den Augen lagen Ringe wie mit einem schwachen Pinsel gezeichnet.
    Eine Hinterlassenschaft der vergangenen Nacht, die nicht eben leicht gewesen war.
    Das dritte Auge malte sich nicht auf ihrer hellen Stirn ab. Er sah auch kein Zucken der Haut, wie es des öfteren einer Verwandlung vorausging.
    »Sie hat was!« flüsterte Dagmar und schloß dabei die Augen. »Ja, sie hat etwas, das spüre ich.«
    »Wen meinst du damit?«
    »Jamina.«
    »Du kennst sie nicht.«
    »Stimmt. Und doch kommt es mir komischerweise vor, als wäre sie mir nicht so fremd. Das kann auch Einbildung sein, muß aber nicht.«
    »Dann wollen wir fahren und nicht mehr diskutieren.«
    Sie war einverstanden und fragte nur noch: »Bleibt es denn bei unserem Plan?«
    Harry ließ den Motor an. »Darauf kannst du dich verlassen. Wir werden ihr nicht sagen, wer wir sind. Nur normale Kunden, die von ihren Künsten erfahren haben.«
    »Sehr gut«, sagte Dagmar und streckte ihre Beine so weit wie möglich nach vorn. Sie versuchte, in sich hineinzuhorchen. Sie hoffte, daß man ihr eine Antwort auf viele Fragen gab. Nicht nur durch Reden, sondern durch eine Antwort des Gefühls, doch das spielte in diesem Fall nicht mit.
    Sinne und Warnsignale blieben stumm…
    ***
    Eine Idylle!
    Jeder Fotograf, jeder Wanderer und jeder Spaziergänger hätte seine Bewegungen unterbrochen, wäre er an diese Stelle gelangt, an der auch Harry Stahl den Opel anhielt.
    Der Blick war einfach wunderschön, und das Bild, das die Natur zu bieten hatte, drängte alles andere einfach in den Hintergrund zurück. Ein wunderschönes Hochtal breitete sich vor ihnen aus. Sie sahen die Almen, die in einer gesunden, tiefgrünen Farbe leuchteten.
    Die Berge und Felsen darüber, die wie mächtige Schutzgeister wirkten, und sie hörten auch das Läuten der Kuhglocken, das sich mit den Geräuschen eines schnell dahinplätschernden Bachs vermischte.
    Das hier war eine Welt für sich. Eine herrliche, eine heile Welt, und dazu paßte auch das kleine aus Holz gebaute Bauernhaus im bayrischen Stil. Es stand an der rechten Seite und schien sich mit seinem Rücken an einen Hang zu schmiegen, der in sanften Wellen nach oben hin anstieg und dort endete, wo hohe Tannen ihren typischen Duft abgaben. Zum Haus selbst führte so etwas wie ein Weg.
    Zumindest eine Spur, die von zahlreichen Autoreifen gebildet worden war.
    Ein Fahrzeug stand nicht vor dem Haus, dessen Frontseite zum Süden hin lag. Die Fenster schienen die Sonnenstrahlen anziehen zu wollen, denn auf den Scheiben blitzte das Licht als breite Reflexe.
    Blumen wuchsen füllig aus den Kästen an den Fensterbänken hervor, als wollten sie in ihrer farbigen Pracht noch einmal beweisen, wie schön der Sommer doch gewesen war.
    »Und?« fragte Harry. »Was sagst du?«
    »Mir fällt nichts ein.«
    »Es ist wunderschön hier.«
    »Klar, du hast recht. Man kann sich nicht vorstellen, daß an dieser Stelle mal ein Mensch auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden war. Mir geht es zumindest so. Und dir?«
    »Ich genieße erst einmal.«
    »Okay, es sei dir gegönnt.«
    Sie rollten langsam dem Ziel entgegen und bekamen auch Zeit, sich die Umgebung anzuschauen. Harry interessierte sich nicht nur für das Haus. Er sah auch die Landschaft dahinter und darum herum. Das Nebelhorn war zu erkennen. Wie gemalt stand es in der klaren Luft, und sogar das Gipfelkreuz zeichnete sich ab. Keine Wolke schwebte am Himmel, der ein prächtiges Blau aufwies. Darunter bewegten sich einige bunte Drachen und Paraglider, denn dieses Wetter war für den Sport nahezu ideal, weil sich auch die Winde entsprechend bewegten.
    »Fellhorn, Nebelhorn, Walmedinger Horn, das sind Berge, die mir gefallen«, sagte Harry.
    »Möchtest du sie erklettern?«
    »Am liebsten sofort.«
    »Dann laß dir von dieser Jamina sagen, ob du es auch schaffst. Schließlich kann sie in die Zukunft sehen.«
    »Gute Idee.«
    Der Spaß war vorbei, als Harry das Auto angehalten hatte und ausgestiegen war. Zwar genoß er die warme Luft mit

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