1039 - Die Heroin-Zombies
erreicht. Der innere Motor hatte ihn einfach angetrieben. Es gab keinen Beweis dafür, daß er gebraucht wurde, er hatte sich einfach auf sein Gefühl verlassen und darauf, daß etwas passiert war, weil John Sinclair sich nicht über sein Handy gemeldet hatte. Es mußte bei ihm nicht alles so abgelaufen sein, wie er sich das vorgestellt hatte.
Der Inspektor wußte auch, an wen er sich zu wenden hatte. Es gab da einige Männer, die er kannte. Mit ihnen hatte auch ein John Sinclair des öfteren Kontakt gehabt. Per Telefon hatte Suko seinen Besuch avisiert, und so legte man ihm auch keine Steine in den Weg, als er in den Sicherheitsbereich einfuhr.
Er konnte seinen Wagen abstellen und das Gebäude betreten. Ein Mann namens Don Masters empfing ihn. Es war ein knochentrockener Typ mit buschigen blonden Augenbrauen, der Suko einen Kaffee anbot, und ihn bat, sich zu setzen.
»Die Zeit für einen Kaffee habe ich wohl nicht, Mr. Masters. Mir geht es darum, John Sinclair zu finden.«
Der Mann nickte und zupfte dabei an den Ärmelenden seiner Uniform. »Das ist alles gut und schön, was Sie mir da sagen, Inspektor, doch Ihr Kollege hat es in einem Alleingang versucht. Das heißt, wir waren außen vor. Dank seiner Kompetenzen ist ihm das auch möglich gewesen. Wir waren kaum eingeweiht.«
»Ja, ich weiß.« Suko nickte. »Es hat mir auch nicht gepasst. Man wollte auch kein Aufsehen. Nur ist jetzt der Fall eingetreten, daß sich mein Kollege nicht mehr gemeldet hat, als ich versuchte, in über sein Handy zu erreichen.«
»Er kann es abgeschaltet haben.«
Suko schüttelte den Kopf. »Daran glaube ich nicht. Normalerweise läßt er es eingeschaltet. Er ist ja nicht dumm. Er weiß schließlich selbst, was für ihn am besten ist.«
Masters hob die Schultern. »Wenn das so ist, können wir einiges in die Wege leiten. Ich weiß, wo er hinwollte. Es war zwar keine geheime Aktion, viel fehlte jedoch nicht. Ich bin nicht in alle Einzelheiten eingeweiht worden. Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht genau, worum es geht. Man hat ziemlich geheimnisvoll getan. Angeblich drehten sich die Dinge um einen Leichenfund. Kann es das gewesen sein?«
»Ja, um eine Fracht.«
»Die in einer bestimmten Baracke unserer Sicherheitszone aufbewahrt wurde?«
»Und genau dort möchte ich hin.«
Don Masters nickte. »Ich habe nichts dagegen. Und Sie werden auch nichts dagegen haben, wenn ich Sie begleite, Inspektor.«
»Ganz und gar nicht. Ich bitte sogar darum. Sie kennen sich hier aus.«
»In der Tat. Wir nehmen meinen Wagen. Ich bin hier bekannt. Wir werden einige Kontrollen passieren müssen. Kommen Sie.«
Suko folgte Don Masters auf dem Fuß. Wenn er in sich hineinhorchte, dann mußte er zugeben, nicht gerade von einem positiven Gefühl durchdrungen zu sein. Die Furcht davor, daß etwas schiefgelaufen war, setzte sich immer tiefer in ihm fest. Er war überzeugt, daß jede Sekunde zählte und war froh, in Masters Dienstfahrzeug zu sitzen, einem kleinen Jeep, der ziemlich flott war.
Das Gelände des normalen Flughafenbetriebs fuhren sie erst gar nicht an. Die Terminals, der Tower, die gewaltigen Hangars, all das blieb zurück im Dunst, der wie eine gewaltige Gardine über dem großen Gelände lag.
Die Fahrbahnen waren feucht und mit einem rauen Belag bedeckt, so daß die Reifen über den Boden sangen.
»Warum wurde eigentlich so ein Geheimnis um den Toten gemacht?« fragte Masters.
»Genau weiß ich das auch nicht.«
»Er kam aus Kolumbien.«
»Sicher.«
»Rauschgift?«
»Kann ich mir nicht vorstellen«, erwiderte Suko. »Wenn es das gewesen wäre, dann wären wir nicht zuständig gewesen, senden die Kollegen von der anderen Abteilung. Es muß noch etwas anderes dahinterstecken.«
»Was denn?«
Suko hob die Schultern.
Masters ließ nicht locker. »Dämonische Aktivitäten eventuell? Sonst wäre John Sinclair ja nicht geholt worden, sage ich mal. Es sei denn, er hat einen anderen Job übernommen.«
»Das bestimmt nicht.«
»Dann weiß ich auch nicht Bescheid und werde mich mal überraschen lassen.«
»Wir sollten vorsichtig sein«, sagte Suko, der ständig die Umgebung absuchte so gut wie möglich.
»Was meinen Sie damit?«
Der Inspektor verzog die Lippen. Es war mehr ein Grinsen als ein Lächeln. »Es könnten plötzlich Überraschungen auftreten, mit denen keiner von uns rechnen konnte.«
»Dann wissen Sie doch mehr.«
»Nein, Mr. Masters. Es sind alles Annahmen. Vielleicht werden wir bald mehr wissen.«
»Gut, hoffen wir
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