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104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

Titel: 104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die Szene, die er vor Jahren aus
einer Laune heraus schuf, in einem ganz anderen Zusammenhang wieder.
    Er wußte mit einem Mal, daß er diese Szene
nicht seiner Phantasie zu verdanken hatte, sondern seiner Erinnerung.
    George Hunter war in einem früheren Leben -
und zwar im siebzehnten Jahrhundert - der sogenannte > Henker mit den
Teufelshänden<. Er jagte Hexen. Sein besonderes Gebiet waren die Orte am
Rand und in den Chiltern Hills.
    Damals, im ausgehenden siebzehnten
Jahrhundert, nannte er sich >Quentin, der Hexentöter<.
    Die Frau auf dem Scheiterhaufen hieß Janette.
    Sie verfluchte ihn im Augenblick ihres Todes.
    Die Sterbende verurteilte ihn dazu, solange
wiedergeboren zu werden, bis sich ihre Wege erneut kreuzten und sich
    ihre Rache erfüllte ... Ich glaube inzwischen
auch zu wissen, wer Quentin verfluchte und mit diesem Bann belegte ... Es war
Leila Shelton, die Sekretärin, die in ihrem Haus durch einen Biß des >
Geflügelten Todes < um Leben kam .«
     
    ●
     
    Für Iwan Kunartischew wirkte diese Mitteilung wie der Einschlag einer Bombe.
    Larry Brent, der gleich nach dem Aufwachen
der Schwedin mit dieser über die unheimlichen Vorgänge gesprochen hatte, nickte
ernst.
    »Mich hat’s auch fast umgehauen, Brüderchen«,
gestand er dem Freund. »Und ’ne Menge spricht dafür, daß es so ist, wie Morna
vermutet. Leila Shelton tauchte in ihrem Haus als Geist auf. Morna verfolgte
ihn, hörte ihn sprechen. Leila Shelton suchte etwas ... unter anderen auch
ihren Bruder Bertrand. Dabei steht fest, daß Leila Shelton keinerlei Verwandte
hat. Sie sprach eindeutig - von ihrem früheren Leben. Damals hieß sie Janette
und ihr Bruder - Bertrand. Als Janette wurde Leila Shelton in einem früheren
Dasein von dem Hexenjäger erwürgt und dann verbrannt ... Der Fluch erfüllte
sich. Nicht nur für Quentin alias George Hunter, sondern auch für Leila Shelton
alias Janette ...
    Wenn der Bann wirken sollte, mußte auch sie
notgedrungen wiedergeboren werden. Beweise für Wiedergeburten gibt es
inzwischen in tausend belegbaren Fällen.
    Leila Shelton’s Unterbewußtsein arbeitete
schon lange in dieser Richtung.
    Es ist gewiß kein Zufall, daß sie in dem
einsam stehenden alten Haus wohnte und vor allem eine große Sammlerin von alten
Möbeln, Kunstgegenständen jeder Art und Gemälden war.
    Dafür lebte sie.
    Sie wußte wahrscheinlich selbst nicht, was
sie so ruhelos machte, was sie antrieb. Sie kaufte immer noch Gemälde und ließ
sich keine Auktion und keinen Verkauf entgehen.
    Alle Wände im Haus waren schon voll,
Bodenkammern und Kellerräume mit Gemälden gefüllt, die sie schon nicht mehr
hängen konnte. Auffallend war, daß sie ausschließlich alte Darstellungen von
Landschaften, Menschen und Ereignissen suchte.
    Unter ihrer Sammlung entdeckte ich zwei
Bilder, die Dynamit für Leila Shelton hätten sein müssen.
    Da ist erstens die Darstellung eines alten
Castle, das nur wenige Meilen von Leila Sheltons Haus entfernt steht und in der
letzten Nacht ausbrannte.
    Da ist zweitens das Motiv zweier furchtbarer
Hände, die dünne, schwarze Fäden ziehen, an denen hilflose Menschen baumeln,
die die unheimlichen Hände wie Marionetten bewegen.
    Es gibt keinen Zweifel: dieses Gemälde zeigt
die Hände des Hexenwürgers Quentin .«
    »Choroschow«, sagte der Russe, »gut, das
alles habe ich begriffen und es kommt auch schon teilweise dem nahe, was
X-RAY-1 durch euch an Informationen zuging. Aber unverständlich bleibt, weshalb
Leila Sheltons Haus in die Luft flog und wieso Morna erst später von der Bildfläche
verschwand und schließlich sogar als Wachsfigur in Erscheinung trat. Bösartig
fiel sie dich an - und jetzt ist sie wieder so reizend wie eh und je ...«
    »Wir haben auch darüber gesprochen und
folgende Vermutung angestellt:
    Mike Coogan alias der >Geflügelte Tod«
fand diesen Landstrich hier besonders attraktiv für seine Zwecke. Er wurde
durch die Stimmung und die Eigenart des von Hunter bewohnten Castle angezogen.
    Er drang dort ein, beobachtete Hunter und
beschwor dann die Geister der Mörder und Irren im Jenseits. Auf diese Weise
belebte er nachweislich insgesamt sechs Wachsfiguren, die - wie wir annehmen
können - bei dem Brand alle eingeschmolzen wurden. Die beschworenen Geister
konnten nur wieder in
    Wächserne einfahren, nicht mehr in Menschen
aus Fleisch und Blut. Das ist schon ein Vorteil. Wollen wir hoffen, daß keine
Wachsfigur die Feuersbrunst überstanden hat. Hundertprozentige Gewißheit haben
wir

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