104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes
leider nicht.
Der >Geflügelte< erkundete die Gegend
und stieß auf die einsam wohnende Leila Shelton.
Er beherrschte einige übernatürliche
Fähigkeiten, wie wir wissen. Es dürfte ihm also kein Problem bereitet haben, in
das Haus einzudringen. Geschlossene Türen und Wände waren kein Hindernis für
ihn. Er brauchte Blut, denn wie ein Vampir mußte er sich ernähren. Leila
Shelton fiel ihm zum Opfer. Zu diesem Zeitpunkt aber ahnte er noch nicht, wen
er da wirklich getötet hatte.
Durch den gewaltsamen Tod, und zwar noch
durch ein Mitglied einer dämonischen Familie, wurden Kräfte frei, die sich in
der Nacht danach auf unheimliche Weise auswirkten.
Leila Sheltons Haus flog auseinander, ’wie
wir alle wissen, und zwar kurz nach dem Auftauchen der Spukerscheinung der
Toten.
Morna wurde von einem der durch die Luft
fliegenden Steine getroffen, so daß sie bewußtlos wurde.
Als die Kraft das Haus zerstört hatte,
erfaßte sie im nachhinein auch noch Morna . ..
Hier muß jetzt direkt der >Geflügelte<
eingegriffen haben.
Er versetzte Morna telekinetisch in den
untersten Keller des Wachsfiguren- Kabinetts. Er wußte, wer sie war und hatte
den Plan, mich durch sie in seine Gewalt zu bringen. Er ließ eine Wachsfigur
von ihr fertigen, und es war seine Absicht, Morna zu töten.
Er lockte mich durch den Wald zu Hunters
Castle.
Hier wollte er mich mit der Wiederbegegnung
mit Morna schocken.
Die von bösen Geistern besessenen
Wachsfiguren fielen mich an. Ich setzte mich zur Wehr, und in der allgemeinen
Verwirrung und der Tatsache, daß immer mehr Wächserne zu lodernden Flammen
wurden ging die Rechnung unseres Widersachers nicht auf.
Ich entdeckte schließlich den Zugang zum
untersten Keller und stieß auf die Wachspuppe Morna.
Morna war noch bewußtlos, und der
>Geflügelte< hatte sie noch nicht getötet. Er hatte aber Macht über ihren
Geist. Um mich zu erschrecken, mir nach all dem Unheil 1 quasi den
letzten Schlag zu versetzen, transferierte er Mornas Art hypnotisch in die
Wachspuppe.
In diesem Moment sollte ich durch ihn den
Todesstoß erhellten. Ich setzte das > Zehrende Feuer< ein. Es bewirkte,
daß er versteinerte ... Das sind - in groben Zügen - unsere Erlebnisse im
Panoptikum der Geister, Brüderchen«, schloß Larry seinen ausführlichen Bericht,
der für Iwan Kunaritschew wichtig war. »Alles andere liegt noch vor uns - diesmal
mit dir. ES gibt noch einige ungeklärte Fragen .«
»Und ich hoffe, daß ich euch schnellstens
dabei helfen kann, sie zu beantworten«, warf die Schwedin ein. In ihre Vene
führte eine Nadel, und sie hing an einem Tropf. »Ich bekomme hier so viele
Vitamine, Aufbaupräparate und noch ’ne Menge anderer guter Sachen, daß ich bald
wieder mit von der Partie sein werde. Länger als vierundzwanzig Stunden bleib’
ich nicht mehr hier. Ich merke, es geht bergauf .«
●
Der Chefarzt, bei dem Larry Brent sich
abmeldete, war nicht dieser Meinung. Er sah es auch nicht gern, daß der
Amerikaner schon ging. Larry mußte eine Erklärung unterschreiben, daß er auf
eigene Verantwortung das »Royal Hospital« verließ.
»Sie haben ein wirklich großartiges Haus,
Doc«, verabschiedete sich X- RAY-3 mit Handschlag von dem Arzt. »Ich kann das
>Royal Hospital< jedem nur empfehlen, der es braucht. Aber wenn man es
mit dem >Royal Hotel< am Hyde-Park vertauschen kann, sollte man sich
diese Gelegenheit nicht entgehen lassen .«
Daß das Hotel ebenfalls die Bezeichnung
»Royal« trug war kein Zufall. Der Name paßte zum Haus.
Das Tausend-Betten-Haus war perfekt
organisiert und freundlich eingerichtet.
Larrys Gepäck befand sich bereits dort. Er
selbst hatte nach seinem Eintreffen in London jedoch noch keine Gelegenheit
gehabt, das Hotel aufzusuchen. Gleich nach der Landung des Flugzeuges hatte
Edward Higgins ihn empfangen und zum Ort des Grauens geführt. Dort war in
wenigen Stunden soviel auf sie eingestürmt, daß sie beide schließlich im
Krankenhaus landeten.
Und es schien, als sollte Larry Brent dort
nicht so schnell fortkommen.
Sein Name wurde über Lautsprecher ausgerufen.
Er wurde in die Telefonzentrale gebeten, ein
Ferngespräch aus Amerika ...
Wer rief ihn jetzt? Wer wußte überhaupt
davon, daß er hier im Hospital untergebracht war?
Er meldete sich.
»Larry? !« sagte
erleichtert eine vertraute Stimme. Es war seine Mutter.
»Mam?« X-RAY-3 war nicht minder überrascht,
jetzt einen Anruf von ihr zu erhalten. »Woher weißt du, daß ich hier bin
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