Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1041 - Das Orakel

Titel: 1041 - Das Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ist..."
    „Ich weiß, wie er ist!" sagte das Orakel. „Es besteht keinerlei Gefahr für mich. Die Verzögerung, die ihr heraufbeschworen habt, schadet mir nur."
    Gugmerlat machte einen unentschlossenen Eindruck, Faddon sah ganz deutlich, daß der Prodheimer-Fenke sich innerlich um eine Entscheidung quälte. „Was hat es mit Mallagan auf sich?" erkundigte er sich bei Gugmerlat. „Warum irritiert er euch so?"
    „Es ist nicht Mallagan", erwiderte Gugmerlat, „sondern die Spoodies."
    „Und weshalb?"
    Die Antwort traf Faddon wie ein Schock. „Sie machen ihn dem Orakel ähnlich."
     
    *
     
    Auf den Straßen und Plätzen rund um den Tärtras wimmelte es von erregten Kranen, Tarts, Prodheimer-Fenken und Angehörigen anderer Völker des Herzogtums von Krandhor. Sie standen in Gruppen beisammen und diskutierten heftig. Niemand schien in diesen Stunden der Krise seiner üblichen Beschäftigung nachzugehen. An verschiedenen Stellen war es Rednern gelungen, größere Zuhörergruppen um sich zu scharen. Syskal vermutete, daß diese Aktivitäten von der Bruderschaft ausgingen.
    Die Chefin der Schutzgarde, Chyrino, Järva und der schwerverletzte Eirdok befanden sich an Bord eines schweren Gleiters, der über dem Palast der Herzöge von Krandhor kreiste.
    Ein Krane aus dem Stab der obersten Richterin füngierte als Pilot.
    Eirdok blickte mit seinen ausdruckslosen Augen unentwegt in die Tiefe und sprach ab und zu ein paar Befehle in ein Ringmikrophon an seiner rechten Hand. Diese Anordnungen galten verschiedenen Abteilungen der Schutzgarde, die die Ordnung rund um den Tärtras einigermaßen aufrechterhalten und einen Landeplatz für den Gleiter freimachen sollten.
    Das, was er auf dem Flug hierher gesehen hatte, war nicht dazu angetan gewesen, die Stimmung Chyrinos optimistischer zu machen. Überall in der Stadt kam es zu Unruhen, die von der Bruderschaft ganz gezielt geschürt wurden.
    Ein paarmal hatte Syskal versucht, Funkkontakt mit dem Wasserpalast zu bekommen, doch das Orakel hüllte sich weiterhin in Schweigen.
    Schräg unterhalb des Gleiters rollten ein paar gepanzerte Transporter eine Allee entlang, die auf den Tärtras zuführte. Mitglieder der Schutzgarde, deren blaue Uniformen im Licht der tiefstehenden Sonne geradezu herausfordernd leuchteten, sprangen heraus und verteilten sich. Sie waren mit Schockern bewaffnet.
    Eirdok war klug genug gewesen, nur kranische Beamte hierher zuschicken.
    Auf der anderen Seite des Tärtras' erklangen plötzlich ein paar heftige Detonationen, und weiße Rauchsäulen stiegen himmelwärts. „Das war nicht eingeplant, Eirdok!" rief Syskal und drehte sich in ihrem Sitz zu dem riesigen Tart um. „Nur ein Ablenkungsmanöver", versicherte er. „Es wird nicht einmal einen Verletzten geben."
    Er zerrte heftig an einem durchtränkten Brustverband, der ihn offenbar störte, riß ihn ab und schleuderte ihn achtlos von sich.
    Licht des Universums! dachte Chyrino unwillkürlich. Laß mich einen solchen Burschen nie zum Gegner haben!
    Wie immer Eirdoks Strategie letztlich entwickelt worden war - sie zeitigte Erfolg.
    Die Menge setzte sich in Bewegung und strebte der anderen Seite der Pyramide entgegen. Die Beamten der Schutzgarde bildeten mit ihren Transportern unmittelbar vor den Eingängen des Palasts ein Karree, in dessen Zentrum der Gleiter mit den hohen Bürgern von Kran landen konnte. Rund um diese blitzschnell geschaffene Wagenburg patrouillierten Hunderte von Gardisten. „Gut!" Das war alles, was Eirdok dazu sagte.
    Die Maschine sank hinab. Chyrino wußte, daß sie nun in den Palast der Herzöge gelangen würden, daß aber ihre Probleme damit erst begannen. Vermutlich hielten sich viele Angehörige des Hofstaats im Tärtras auf. Es war nicht vorherzusagen, wie sie reagierten.
    Der Gleiter setzte auf.
    Aus der Richtung des Palasts kam eine einzelne Gestalt auf den abgesperrten Platz zu und wurde zu Chyrinos Überraschung von den Wachen durchgelassen. Es war eine Kranin. „Ich kenne sie", bemerkte Syskal, während sie aus der Maschine kletterte und einen tiefen Atemzug tat. „Es ist Weiksa, die Vertraute Herzog Carnuums."
    Mit fliegender Mähne stürmte die Kranin heran, ihre Blicke irrten unstet umher, als suche sie nach jemandem. „Wir haben ihn nicht bei uns", sagte Syskal und schloß Weiksa in die Arme.
    Weiksa begann zu schluchzen. „Warum hat er nicht zugelassen, daß ich ihn begleite?"
    „Sicher hatte er seine Gründe", antwortete Syskal und strich ihr über den Kopf. „Wer

Weitere Kostenlose Bücher