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1044 - Die Braut des Engels

1044 - Die Braut des Engels

Titel: 1044 - Die Braut des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegen den Körper und auch gegen den Kopf.
    Suko stellte fest, daß er auf dem Boden lag. Er hatte die Augen nur spaltbreit geöffnet, weil er nicht auffallen wollte. Auch schaffte er es, die Atmung unter Kontrolle zu halten. Tief durchatmen hätte er sowieso nicht können, die Folgen der Treffer waren verdammt gut zu spüren. In seiner Brust schmerzte es, als wären dort einige Knochen zu Bruch gegangen. Es war sicherlich kein Engelkind, das ihn niedergeschlagen hatte. Suko erinnerte sich an das kleine Gartenhäuschen, das zu einer Falle geworden war.
    Wer war es gewesen?
    Noch blieb er liegen. Zwar war er noch nicht voll da, sein Gefühl allerdings sagte ihm, daß er vorsichtig sein mußte, sonst war alles umsonst. Er sah keinen, nur spürte er, daß jemand in seiner unmittelbaren Nähe wartete.
    Suko konnte ihn riechen.
    Kein schlimmer oder widerlicher Geruch. Eine Ausdünstung, die an alte Kleidung und strenge Gewürze erinnerte. Er hörte hin und wieder auch die scharf klingenden Atemzüge des anderen, der darauf wartete, daß Suko wieder zu sich kam.
    Warum wartete er? Was hatte er vor? Er hätte längst die Chance gehabt, Suko umzubringen. Das hatte er nicht getan. Also steckte etwas anderes hinter seinen Plänen. Möglicherweise wollte er dem Gefangenen Fragen stellen, und Suko fühlte sich tatsächlich wie ein Gefangener, obwohl er nicht gefesselt war.
    Dafür lag er auf dem Rücken. So starr. Noch immer von Schmerzen gequält. Die heilen und auch getroffenen Knochen mußten gewachsen sein und gegen empfindliche Nervenbahnen drücken, anders konnte sich Suko seinen Zustand nicht erklären.
    Es war nicht dunkel um ihn herum. Der schwache Schein einer Lichtquelle floß über ihn hinweg und war zum Glück nicht so stark, daß er in den Augen schmerzte. Ein düsteres Licht, das da von oben auf ihn fiel.
    Suko hatte es gelernt, andere Dinge in den Hintergrund zu stellen.
    Das galt auch für Schmerzen. Er war ungemein stark. Sein Geist packte es. Er würde sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren können, wenn es sein mußte.
    Er öffnete die Augen weiter. Der Blick fiel auf eine glatte Decke. Er sah auch die schlichte Glühbirne, die von einem kurzen Kabel baumelte. Er entdeckte kein Fenster und keine Tür, aber einen Schatten mit menschlichem Umriß, den das Licht der Lampe geschaffen hatte, eben sein Aufpasser.
    Neben ihm schabte etwas über den Boden. Bevor Suko herausfand, was es war, bekam er einen Tritt gegen den Oberschenkel.
    Eine höhnisch klingende Stimme sprach ihn an. »He, du bist ja wach.«
    Suko stöhnte leise.
    »Gute Antwort. Sei froh, daß du noch antworten kannst, Chinese. Andere sind nach einer Begegnung mit mir gestorben.«
    »Das glaube ich!« flüsterte Suko, der sich sehr zusammenriß. Auf seinem Gesicht glänzte kalter Schweiß. Im Gegensatz zu Sukos Lippen, die sich trocken und spröde anfühlten. Den Körper drehte er nicht zur Seite, sondern nur den Kopf, und so konnte er den anderen anschauen.
    Der Mann saß auf einem Hocker. Das war ein erstes flüchtiges Bild. Das Licht reichte aus, um den Typen genauer betrachten zu können, und Suko sah ihn jetzt zum erstenmal. In dem Schuppen war ihm das nicht möglich gewesen. Es war ein Widerling. Ein vierschrötiger Mann, der einen dicken Pullover und eine graue Hose trug. Aus dem Rollkragen ragte sein Hals kaum hervor, dafür sah Suko den runden Kopf mit den grauen, wenigen Haarstoppeln um so besser. Der Mann hatte kleine, irgendwie böse Augen und kaum Brauen darüber. Ein schmaler Mund, mit Bartstoppeln bedeckte Wangen, große, flach anliegende Ohren. Das typische Bild eines Totschlägers, dem nichts heilig war.
    Und er war bewaffnet.
    Als wollte er besonders sicher sein, hielt er die Pistole so, daß sie auf Suko zeigte. Es war eine Beretta. Der Inspektor wußte, daß sie ihm gehörte.
    »Ich hätte dich schon erschießen können, Bulle.« Der vierschrötige Typ sprach flüsternd. »Aber ich habe es mir verkniffen, obwohl du nicht der erste gewesen wärst, der auf mein Konto gegangen ist. Noch habe ich es mir verkniffen, und vielleicht bringe ich dich gar nicht um. Das kommt auf dich an.«
    Trotz seiner miesen Lage hatte Suko jedes Wort verstanden. Er glaubte ihm den ersten Teil der Erklärung, nur den zweiten nahm er ihm nicht ab. Dieser Typ kannte kein Pardon. Er würde ihn erschießen, wenn es ihm in den Kram paßte.
    »Hast du mich verstanden, Bulle?«
    »Ja, schon.«
    »Und was sagst du?«
    »Mich würde es interessieren, wer du

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