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1044 - Die Braut des Engels

1044 - Die Braut des Engels

Titel: 1044 - Die Braut des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Luzifers verfallen waren. Einem sehr vielfältigen Einfluß, denn das Böse war sehr breit gefächert und hatte von vielen Dingen des Lebens Besitz ergriffen. Immer wieder gerieten Menschen in diesen Bann. Einige freiwillig, andere wurden hineingezogen, ohne es zu merken.
    »Du bist so still, John.«
    »Ach ja?«
    »Es war falsch, was ich gesagt habe – oder?«
    »Nein, nein, das war schon richtig. Wir müssen nur achtgeben, denn mit den Engelkindern ist nicht zu spaßen. Wir müssen sehr vorsichtig sein.«
    »Ich verstehe.« Evita drehte den Kopf und schaute mich an. »Kann ich dir denn dabei helfen?«
    »Bestimmt.«
    Ein tiefer Atemzug. Anschließend die Frage, die ihr schwerfiel.
    »Und wie kann ich dir helfen?«
    »Das wird die Situation ergeben. Zunächst einmal müssen wir das Ziel erreicht haben.«
    »Es sind sehr viele Feinde, nicht wahr?«
    »Damit müssen wir rechnen. Und wir müssen auch daran denken, daß sie Freunde von mir in ihrer Gewalt haben. Zwei Frauen und Suko. Ich weiß nicht, was sie mit ihnen vorhaben, aber wir wollen mit dem Schlimmsten rechnen.«
    »Verstehe«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Ich mache mir Vorwürfe, daß ich euch alle da mit hineingezogen habe, John.«
    »Es war schon gut und auch irgendwie Schicksal.«
    Der Weg hatte uns wieder näher an das Seeufer herangebracht. Da wir beide schwiegen, hörten wir das Gewässer. Ab und zu ein klatschendes Geräusch, mal ein Glucksen oder das Platzes einer Blase.
    Nur irgendwelche Tierlaute vernahmen wir nicht. Kein Fisch sprang aus dem Wasser, um wieder einzutauchen, kein Frosch hockte in der Uferdeckung und quakte. Der See war und blieb ein geheimnisvolles Gewässer, das sein Wissen bewahrte.
    Die Häuser waren jetzt näher. Trotz der grauen Dunkelheit konnten wir sie besser sehen. Sie standen zwar dicht zusammen, aber nie so nahe beieinander, daß sich ihre Wände berührten. Dazwischen gab es schmale Gassen. Außenleuchten verteilten ihre Lichter, die in der Dunkelheit wie schimmernde Gaswolken aussahen und sich auch auf den Dächern abgestellter Autos verteilten.
    Von den Engelkindern hielt sich niemand mehr im Freien auf. Was allerdings nicht besagte, daß sich auch alle in ihre Häuser zurückgezogen hatten. Meinem Gespür nach schienen sie auf etwas zu warten. Auf ein Ereignis, das alles bisher Geschehene in den Schatten stellte. Meiner Ansicht nach stand ein wichtiges Ereignis dicht bevor. Beweise hatte ich nicht. Ich verließ mich einfach auf mein Gefühl oder den berühmten Sechsten Sinn.
    Die Ferienhäuser selbst interessierten mich nicht. Eines sah aus wie das andere, da gab es keine Unterschiede. Nur das Haus im Mittelpunkt des Ortes wich von der üblichen Bauweise ab. Es war schon etwas Besonderes. Ein rechteckiger, lichterfüllter Klotz, und zugleich so etwas wie ein Tempel.
    Ein Versammlungsort der Engelkinder, deren Namen für mich schon pervers klang.
    Zum See hin führten schmale Wege. Nahe bei den Häusern waren sie mit Kies bestreut, in Ufernähe nicht mehr. Im Sommer konnten die Feriengäste auf Bänken sitzen und in die Landschaft hineinschauen. Jetzt waren die Bänke verweist. Die Nässe hatte einen schimmernden Film auf dem Holz hinterlassen.
    Evita faßte mich wieder an. »Hier ist kein Mensch zu sehen, John. Da läßt sich niemand blicken.« Sie schüttelte den Kopf. »Ob alle in ihren Häusern verschwunden sind?«
    »Oder sind sie in dieser hellen Halle?«
    Für Evita war das der Mittelpunkt. Aber sie hatte die Frage nicht grundlos gestellt. Trotz des Lichts sahen wir hinter dem Glas keine Bewegungen. Und das Haus selbst bestand fast nur aus Glas, zumindest vom Beginn der ersten Etage an. Darunter war ein starkes Fundament aufgebaut worden, das dem rechteckigen Glaskasten den entsprechenden Halt gab. Aus der Ferne betrachtet hatte der Bau wie eine Lichtsäule gewirkt, die in den düsteren Himmel greifen oder die Funktionen eines Leuchtturms übernehmen wollte. Ein flaches Dach, auf dem sich kein Schornstein und auch keine Antenne abmalte. Der Bau stand einfach nur da und wurde von beiden Seiten durch die Ferienhäuser flankiert.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das nicht. Ich sehe nur Licht, aber keine Menschen. Eigentlich müßten sich doch deren Schatten dort abzeichnen – oder nicht?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Normal wäre es schon. Aber meinst du denn, daß die Engelkinder normal sind?«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Es ist schwer, ich weiß, Evita. Aber welche

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