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1044 - Die Braut des Engels

1044 - Die Braut des Engels

Titel: 1044 - Die Braut des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bist«, sagte Suko mit leiser Stimme.
    »Ich bin ein Beschützer.« Der Vierschrötige lachte. »Ja, ich bin ein Beschützer der Engelkinder. Ich sorge dafür, daß es ihnen gutgeht, und sie sorgen dafür, daß es mir gutgeht. Nicht mehr und nicht weniger. Ist das nicht eine prima Sache?«
    »Kommt darauf an…«
    »Für mich schon, für dich weniger. Ich weiß ja, wer du bist. Du heißt oder nennst dich Suko. Ich habe mir deinen Ausweis angeschaut. Du bist ein Bulle und neugierig dazu. Nur mögen es die Engelkinder überhaupt nicht, wenn jemand zu neugierig ist. Deshalb haben sie ja mich geholt, damit sie in Ruhe gelassen werden können. Hast du das verstanden, Bulle?«
    »Alles klar.«
    »Schön.« Der Kerl schnaufte durch die Nase. »Das ist wirklich alles toll. Und ich würde mich freuen, wenn du mir etwas erzählst, Bulle. Ich weiß längst nicht alles, aber ich will alles wissen. Ich will herausfinden, was du weißt. Das bin ich den Engelkindern einfach schuldig. In der letzten Zeit hat uns einiges gestört. Da sind zu viele fremde Personen aufgetaucht. Erst die beiden Frauen, jetzt du und dein Kumpan, den wir auch noch bekommen, und dann habt ihr noch jemand mitgebracht. Fünf Leute, die uns nicht angenehm sein können. Das hat uns irritiert. Meine Freundinnen fühlen sich unwohl und gestört. Sie haben mich beauftragt, die Dinge ins reine zu bringen, verstehst du? Sie haben mir freie Hand gegeben. Ich kann mit dir machen, was ich will. Ob ich dich am Leben lasse, ob ich dich foltere oder dir ein Loch in deinen Schädel schieße, das ist völlig egal. Dich wird niemand finden. Der See ist tief genug. Es gibt da noch viel Platz. Du weißt also, daß es für dich jetzt nicht optimal aussieht.«
    »Klar, du hast die Kanone.«
    »Sie gehörte mal dir. Schöne Waffe.« Der Vierschrötige lächelte, besah sich die Beretta und schaute kurz in die Mündung hinein, bevor er die Pistole wieder drehte und damit auf Suko zielte. »Ich könnte dir schon jetzt eine Kugel in den Kopf schießen oder dich auch nur verletzen, aber ich bin sicher, daß du mir noch einiges sagen wirst, das uns beide etwas näher zusammenbringst.«
    »Was soll ich sagen?«
    »Warum du hergekommen bist.«
    Suko wollte an der Wahrheit vorbeireden. Aber er mußte achtgeben, denn dieser Kerl war gefährlich und auf eine gewisse Art und Weise auch bauernschlau. »Es geht um eine Frau.«
    »Sehr gut. Um welche?«
    »Lilian Purdom.«
    Der Man schloß seinen Mund und preßte die Lippen fest zusammen. Seine nächste Frage bewies Suko, daß er Lilian sehr wohl kannte, denn er wollte wissen, was er mit ihr zu tun hatte.
    »Sie war eine Bekannte.«
    »Und sonst?«
    »Sonst nichts.«
    Der Vierschrötige trat zu. Der Fuß erwischte Sukos Oberschenkel kalt. Suko verbiß sich den Schmerz und saugte die Luft scharf durch die Nase ein. »Beim nächsten mal treffe ich dich woanders oder werde dir eine Kugel geben.«
    »Warum?«
    »Das war keine Antwort.«
    »Aber die Wahrheit. Ich kenne Lilian. Sie wohnte mit uns zusammen in einem Haus.«
    »Gut. Was hat sie euch erzählt?«
    »Nur Gutes.«
    »Worüber?«
    »Sie gehört zu den Engelkindern. Sie liebt diese Menschen. Und sie bat uns, doch einmal nach Temple zu kommen.« Suko wußte genau, daß er sich auf sehr dünnem Eis bewegte. Ihm war nicht bekannt, wie weit man diesen Mann eingeweiht hatte, und er lauerte jetzt auf eine Reaktion seines Gegenübers.
    »Das hat sie euch gesagt?«
    »Sicher.«
    »Wann denn?«
    »Vor zwei Tagen.«
    Der Vierschrötige nickte. »Ja, stimmt. Sie ist gefahren. Ich selbst habe sie zum Bahnhof gebracht. Das liegt schon etwas länger zurück. Aber ich denke, daß du mir nicht die Wahrheit erzählt hast. Lilian hatte keine Freunde unter den Bullen. Wir hätten es bestimmt herausgefunden, denn jeder, der zu den Engelkindern gehört, muß alles aus seinem Privatleben berichten. Das hat Lilian nicht getan. Ich meine, sie hätte es getan, wenn ihr Freunde gewesen wärt.« Der Kerl hörte sich gern reden, und er sprach auch weiter. »Da wir nichts wußten, kann ich dir einfach nicht glauben, Bulle.«
    »Die Wahrheit ist oft schwer zu fassen.«
    Der Mann nickte. Es war eine Finte. Er war auf keinen Fall mit dem einverstanden, was Suko ihm gesagt hatte, denn übergangslos schnellte er in die Höhe. Suko wunderte sich darüber, wie flink sich der Kerl bewegen konnte.
    Er blieb auch nicht in dieser steifen Haltung stehen. Wie eine Puppe, deren Glieder gelöst worden waren, fiel er dicht neben Suko

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