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1044 - Die Braut des Engels

1044 - Die Braut des Engels

Titel: 1044 - Die Braut des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geht es nicht mehr, das steht auch in den alten Überlieferungen geschrieben.«
    Lady Sarah nickte. »Ah – verstehe.«
    »Was verstehst du?«
    Die Horror-Oma lächelte süffisant. »Ich weiß, was da geschrieben wurde. In manchen theosophischen Schriften steht zu lesen, daß die Engel vom Himmel kamen, um sich mit den normalen Menschen auf der Welt zu paaren.«
    »Ja, du weißt es!« Plötzlich leuchteten die Augen der Sprecherin auf. »Es ist ungewöhnlich, daß ein normaler Mensch darüber Bescheid weiß. So ist es. Wir lieben die Engel. Wir wollen, daß sich die alten Traditionen erfüllen. Darauf arbeiten wir hin. Wir sind die Engelkinder, und wir möchten, daß wir mit den Engeln Nachkommen haben. Und diese Nachkommen oder Erben werden etwas ganz Besonderes sein, wie du auch in den alten Schriften lesen kannst.«
    »Götter?«
    »Ja, Götter!« Die Augen leuchteten wieder stärker. »Mächtige und starke Götter. Kommt es zu einer Vereinigung zwischen einem Engel und einem Menschen, ist das die Geburtsstunde eines besonderen Wesens. Viele Götter sind so entstanden.«
    »Verstehe«, sagte Sarah. »Ihr seid hier, um ebenfalls Götter zusammen mit den Engeln zu produzieren.«
    »Nicht mit den Engeln!« korrigierte die Frau. »Nur mit einem einzigen Engel.«
    »Reicht Kalim denn aus?«
    »Ja. Wir haben ihn gerufen. Wir haben ihm durch unsere Kraft die Aura aufgebaut, die er braucht.«
    »Mußten deshalb die beiden Wayne-Schwestern sterben?« erkundigte sich Lady Sarah mit schon böser Stimme.
    »Nein, denn sie hätte man nicht genommen. Ihr Tod hatte andere Gründe.«
    »Welche denn?«
    »Sie brachten sich selbst um.«
    Sarah zeigte keine Angst. Sie lachte der anderen Frau ins Gesicht.
    »Ein Selbstmord, bei dem ihr nachgeholfen habt, denke ich.«
    »Kaum.«
    »Was habt ihr getan?«
    »Sie wollten uns ihr Haus nicht überlassen. Wir brauchten Platz für die Zukunft. Wir haben die beiden gefragt, aber sie taten es nicht. Irgendwann ist ihnen Kalim erschienen, und da war er nicht so engelhaft. Was er zu ihnen sagte, wissen wir nicht. Wir wurden nur zum Haus bestellt und haben sie dann zum See gehen und in das Boot steigen sehen. Sie sind auf das Wasser hinausgerudert und haben sich ertränkt. Das ist alles gewesen.«
    Sarah nickte. »Ja, das ist alles gewesen. Wie schön ausgedrückt. Und ihr habt ihnen nicht geholfen?«
    »Warum hätten wir das tun sollen? Es war ihr Schicksal. Und wir können jetzt weiter denken.«
    »Bis zu den Göttern.«
    »Ja, bis zu deren Geburt.«
    »Wer hat sie denn geboren? Wie sehen sie aus? Können wir die Nachkommen sehen?«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Nein, das geht nicht. Sie sind nicht zu sehen.«
    »Es gibt sie also noch nicht?«
    »Richtig.«
    »Und warum ist noch keiner dieser Götter entstanden?« erkundigte sich Sarah.
    »Weil die Person, die wir gemeinsam mit Kalim ausgesucht haben, nicht mehr lebt.«
    »War es vielleicht doch eine der Zwillingsschwestern?«
    »Nein, so war es nicht. Wir haben eine junge Frau ausgesucht, die von London kam und zu uns stieß. Sie hieß Lilian Purdom. Sie war auch bereit, sich mit Kalim zu vermählen, aber sie wollte es aus irgendwelchen Gründen dann nicht mehr.«
    »Was passierte mit ihr?« Die Horror-Oma hatte ein ungutes Gefühl, und sie bekam es auch bestätigt.
    »Lilian ist tot.«
    Für einen Moment glaubte Sarah, einen Kloß im Hals zu haben. Sie fühlte sich nicht gut. Die Gesichter der Engelkinder verschwammen vor ihren Augen und wurden zu Fratzen. »Habt ihr sie umgebracht? Seid ihr Mörderinnen, verdammt?«
    »Nein, wir haben sie nicht getötet. Sie brachte sich selbst um. Wie die Wayne-Schwestern.«
    Sarah nickte. »O ja, wie gut. Alle Menschen scheinen sich umzubringen, die in eure Nähe gelangen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ihr habt euch einen falschen Namen gegeben. Ihr seid keine Engel-, sondern Teufelskinder. Verstanden?«
    Die Frau lachte. Auch die anderen fielen in dieses Gelächter mit ein. Sarah trat einen Schritt zurück, und sie spürte Janes Hand auf ihrer Schulter. Das Gelächter war schlimm und widerlich. Es umtoste beide Frauen wie ein Orkan. Die Frauen veränderten sich. Ihre Gesichter nahmen einen bösen Ausdruck an, und die Sprecherin ging plötzlich auf Sarah zu. Sie streckte ihr den rechten Zeigefinger entgegen, als wollte sie die Horror-Oma aufspießen. »Was ist gut, was ist böse?« sprach sie laut in das abklingende Gelächter hinein.
    »Kannst du das sagen? Weißt du, was böse und gut ist?«
    »Ich

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