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1044 - Die Braut des Engels

1044 - Die Braut des Engels

Titel: 1044 - Die Braut des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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für dein Tun verantwortlich, und ich sehe auch keine andere Chance, um dieser Klemme zu entkommen. Allerdings würde ich gern bei dir sein, Jane.«
    »Das ist nicht möglich. Sie werden es nicht zulassen.«
    In den folgenden Sekunden bekamen die beiden den Beweis, daß die Engelkinder zugehört hatten. Wieder sprach nur die ältere Frau.
    »Es geht um dich, Jane, nicht um sie.«
    »Und was geschieht mit meiner Freundin?«
    »Sie bleibt hier.«
    »Wo?«
    »Hier bei uns!«
    Jane wollte eine andere Antwort haben, aber die Engelkinder rückten plötzlich zusammen. Sie zogen den Kreis enger, und einige wollten nicht mehr länger warten. Sie zerrten Sarah zur Seite, die sich erst gar nicht wehrte, was ihr in ihrem Alter auch schwergefallen wäre. Sie wollte nicht mehr geschlagen werden, und Jane konnte ihr auch nicht helfen, denn die ältere Frau mit den grauen Haaren hatte die Beretta bereits gezogen, die sie Jane zuvor abgenommen hatte.
    Mit beiden Händen hielt sie die Pistole fest, die Arme vorgestreckt, und sie zielte auf Janes Brust.
    »Keine dumme Bewegung. Glaube mir, ich kann mit einer Pistole umgehen. Ich habe es einmal gelernt. Mein Bruder brachte mir das Schießen bei. Und ich habe nichts vergessen!«
    Jane nickte. »Schon gut. Ich werde nichts tun.«
    »Dein Glück. Solltest du es dir anders überlegen, bist nicht nur du tot, sondern auch deine Freundin.«
    In Jane Collins tobte der Zorn. Sie wußte auch, daß es besser für sie und Sarah war, wenn sie ihn herunterschluckte. Sie konnte ihm keine freie Bahn lassen.
    »Eine Frage habe ich trotzdem noch«, sagte sie mit leiser Stimme.
    »Rede.«
    »Ich möchte deinen Namen wissen.«
    Die Grauhaarige lächelte. »Warum«
    »Sag ihn mir.«
    »Ich nenne mich Lara.«
    »Gut, Lara, sehr gut.«
    »Und jetzt wirst du genau das tun, was ich dir sage, Jane. Du wirst dich umdrehen, durch die Tür in den Gang vor mir hergehen und die Hände in Schulterhöhe lassen. Haben wir uns verstanden?«
    »Sicher, du hast es deutlich genug gesagt.«
    »Sehr gut. Geh vor!«
    Jane drehte sich. Allerdings in die falsche Richtung. Sie wollte Sarah einen letzten Blick zuwerfen. Die Horror-Oma hielt sich tapfer.
    Sie stand nahe der anderen Engelkinder, und sie hielt sich so dicht bei ihnen auf, als hätten diese in weiße Gewänder gehüllten Leiber einen Zaun um sie herum gebildet.
    Da kam sie nicht weg. Sollte sie auch nur den Ansatz eines Versuchs starten, würde sie augenblicklich überwältigt werden. Sarah war nun wirklich nicht die Jüngste.
    Die Horror-Oma nickte der Detektivin zu. Sie schaffte sogar noch ein Lächeln, das Jane aufmuntern sollte.
    »Komm jetzt!« Lara stand dicht davor, die Geduld zu verlieren. Sie wollte Kalim nicht länger warten lassen.
    Jane drehte sich in die Richtung, die ihr vorgegeben worden war.
    Die Arme hielt sie dabei halb erhoben und sah aus wie jemand, der sich in sein Schicksal gefügt hatte.
    Nicht eine Jane Collins, die verdammt viele Stürme des Lebens überstanden hatte. Sie suchte schon jetzt nach einem Ausweg, und sie war sicher, daß sie ihn finden würde.
    Zunächst war und blieb die andere Seite am Drücker. Jane durfte durch die offene Tür in den Gang hinausgehen, der gar nicht mal lang war und an einer in die Höhe führenden Treppe endete. Die Stufen bestanden aus Holz und waren ebenfalls hell gestrichen worden, damit die Treppe Ähnlichkeit mit einer Himmelsleiter bekam.
    Neben der Treppe sah Jane den Umriß einer zweiten Tür, die allerdings geschlossen war.
    »Geh hoch, Jane. Bereite dich auf den Tempel vor und auf Kalim, der dich als Braut nehmen will…«
    Jane verzichtete auf eine Antwort. Sie wollte sich nicht ablenken lassen und mußte voll konzentriert bleiben. Die Treppe war steil. Sie erinnerte tatsächlich an eine Himmelsleiter, wenn man so wollte, und sie führte ziemlich weit nach oben, hinein in ein sehr weißes und helles Engellicht.
    Es hatte sich überall verteilt. Es schwebte um Jane Collins herum.
    Es bildete einen Vorhang an den Seiten und über ihrem Kopf. Erst jetzt kam Jane in den Sinn, daß sie sich durch ein von Glaswänden umrahmtes Treppenhaus bewegte, nur waren die Scheiben selbst mehr zu erahnen als zu sehen, denn sie verschwanden hinter der Lichtfülle. Sie verstärkte sich, je höher Jane Collins ging. Trotz ihrer Fülle blendete sie die Detektivin nicht. Das Licht sonderte auch keinen Geruch ab, der auf die Anwesenheit von Engeln hingewiesen hätte. Es war einfach nur da, und es beherrschte alles in

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