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1045 - In den Höhlen von Lokvorth

Titel: 1045 - In den Höhlen von Lokvorth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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drehte sie sich um und reichte mir die Flasche. Parnatzel bediente unterdessen das Paddel.
    Ich hockte mich auf die Stämme und nahm einen langen Schluck. Hier in der Mitte des Flusses war die Hitze nicht weniger drückend als in dem dichten Urwald.
    Nachdem ich mich an der kühlen Flüssigkeit gelabt hatte, konzentrierte ich meine Gedanken. Wo hatte Sri das Wasser gefunden? Sie war mit keinem Wort darauf eingegangen.
    Meine Augen suchten den freien Himmel ab, der jetzt am späten Nachmittag völlig wolkenlos war. Unser Verschwinden war sicher bemerkt worden. Nur was hatten die beiden Gleiter bedeuten können, die wir am Morgen bemerkt hatten. Wo blieben die Suchmannschaften der Forschungsstation jetzt? Oder war das Gelände so weitläufig, daß nur ein Zufall eine Begegnung herbeiführen konnte?
    Eigentlich war Sri uns eine Reihe von Erklärungen schuldig, aber sie schwieg beharrlich. Eine gewisse Scheu hielt mich davon zurück, sie einfach zu fragen.
    Der Urwald zu beiden Seiten des Flusses war von einer ermüdenden Eintönigkeit. Nur an wenigen Stellen gab es Einbrüche in der grünen Wand, die von größeren Tieren herrühren mußten.
    Als ein kleiner Seitenarm von dem Hauptstrom ausging, rührte sich Sri wieder. Sie deutete mit ihrer Hand nach rechts.
    „Lenkt das Floß dort hinein", verlangte sie.
    Ich faßte gemeinsam mit Parnatzel nach dem Paddel. Wir gaben dem Floß eine neue Richtung. Der Seitenarm des Virenstroms, in den wir nun schwammen, wies kaum eine Störung auf. Er war auch höchstens noch zwanzig Meter breit.
    Die Bäume traten hier bis dicht an das Ufer. Dazwischen waren jedoch große Felsbrocken zu erkennen, die immer mehr das Landschaftsbild prägten, je weiter wir von dem Hauptstrom entfernt waren.
    Unser Paddel berührte den Grund, und Parnatzel gab dem Floß mit zusätzlichen Stößen mehr Fahrt. Srimavo überließ ihm und mir wortlos die Richtung, in die wir steuerten.
    Wir mochten etwas mehr als einen Kilometer vom Virenstrom entfernt sein, als dieser Seitenarm immer seichter wurde. Auch die angrenzende Landschaft veränderte sich immer mehr.
    Ein Geröllfeld tauchte rechts von uns auf. Ihm folgten wieder haushohe nackte Felsbrocken. Wir mußten das Floß genau in der Mitte des immer schmaler werdenden Flußbetts halten, um nicht mit den Stämmen in dem Untergrund steckenzubleiben.
    Der Wasserlauf schwenkte in einem scharfen Knick ab und war dann zu Ende.
    Vor uns lag eine unwirkliche Landschaft, die in keiner Weise zu dem Gesamtbild des Urwalds paßte, durch den wir gekommen waren. Das Gelände stieg steil an. Es wies eine Vielzahl von breiten Rinnen und Wannen auf, die in das feste Gestein gegraben worden waren. Ich erkannte sofort, daß es sich nicht um natürliche Veränderungen handeln konnte. Andererseits war kein System in den Ausbuchtungen zu erkennen.
    Alles war trotz des künstlichen Charakters unregelmäßig oder zufällig.
    Unser Floß blieb endgültig in dem seichten und auslaufenden Wasser stecken. Bis zum festen Ufer waren es nur wenige Meter.
    Sri trat als erste in das Wasser und ging auf das nahe Land zu. Dort blieb sie stehen.
    Ihr Kopf bewegte sich langsam. Offensichtlich suchte sie das Feld aus Geröll und Gestein ab.
    „Komm", sagte Parnatzel zu mir. Er hielt unser Paket mit den Ausrüstungsgegenständen hoch.
    Ich warf es mir über die Schulter und stapfte in das knöcheltiefe Wasser. Der Matten-Willy folgte mir.
    Die Sonne Scarfaaru neigte sich schon dem Horizont zu, der hier noch aus den dichten Wäldern gebildet wurde. Sie warf seltsam verzerrte Schatten auf das Geröllfeld.
    Zwischen den Rinnen und Vertiefungen, die glatt ausgewaschen erschienen, wurden schwarze Stellen erkennbar.
    „Sind das Höhlen?" fragte ich laut.
    Ein merkwürdiges Echo prallte auf mich zurück. Jede der großen Ausbuchtungen erzeugte einen verzerrten Widerhall.
    Srimavo ging ein paar Schritte voran und bückte sich. Sie hob etwas auf, was wie ein verrottetes Stück Holz aussah.
    „Hier haben sie früher gelebt", sagte sie. „Hier und da drinnen in dem Erdreich zwischen Felsen, Löchern und Morast."
    „Wer hat hier gelebt?" blubberte Parnatzel erregt.
    „Die Riesenwurzeln", erklärte die Sphinx. „Seht ihr nicht die Spuren, die sie hinterlassen haben?"
    Jetzt verstand ich, was die künstlich aussehenden und doch unregelmäßigen Vertiefungen in der Halde zu bedeuten hatten.
    „Sie leben nicht mehr", fuhr Sri unbekümmert dort, „obwohl sie eine fast ideale Welt besaßen. Alles, was

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