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1046 - Der Hexenturm

1046 - Der Hexenturm

Titel: 1046 - Der Hexenturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie das Baby!
    Der Reporter rührte sich nicht. Er starrte noch immer in die Höhe. Daß sein Nacken dabei allmählich steif wurde, bemerkte er gar nicht. Er wußte auch nicht, was er tun sollte. Einfach in den Turm hineinrennen und die Treppe hochstürmen, das war nicht sein Fall. Das wäre auch John und den beiden anderen nicht entgegengekommen. Außerdem befanden sie sich im Innern des Turm, und sie mußten dieses Weinen ebenfalls gehört haben.
    Ruckartig drehte er sich um. Jetzt fiel ihm auf, daß er noch immer seine Beretta festhielt. Er fluchte leise. Die Waffe hatte ihm nichts gebracht.
    Die Vorteile lagen alle auf der anderen Seite, und das wurmte ihn.
    Bill erschrak, als er die starre Gestalt sah. Es juckte in seiner Rechten, doch er ließ den Arm unten, denn vor ihm stand ebenfalls starr wie ein Grabstein - Palu. Er wußte nicht, was er sagen sollte. Bill hörte ihn pfeifend atmen und sah, wie er leicht schwankte, so daß er dicht vor dem Umkippen stand. »He…«
    Palu stöhnte auf und schloß die Augen. Dann flüsterte er mit tonloser Stimme. »Die Eule hat das Kind geholt. Ich… ich… habe es bis jetzt nicht glauben können. Nun aber weiß ich Bescheid, verflucht. Es ist zu einer Beute geworden.«
    »Ja, wie die Kinder aus Bilic.«
    »Aber es hat gelebt. Es hat sogar geweint.«
    Bill nickte. »Richtig. Noch hat es gelebt.«
    Palu schnaubte. »Was glaubst du?« fuhr er Bill an. »Was glaubst du, wird mit dem Baby passieren?«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Du willst es nicht sagen - oder?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Aber ich, aber ich!« Palu sprach schnell. Er redete mal Deutsch, dann wieder Rumänisch, so daß Bill Conolly eigentlich immer nur Fragmente verstand. »Diese Eule wird es mitnehmen. Sie ist so grausam. Sie wird das Kind packen. Sie hat es gepackt. Sie bringt es in ihren Turm, in ihr verdammtes Nest, wenn es denn eines geben sollte. Und dort wird sie ihm die Augen aushacken. Ja, Bill, die Augen. Es wird mit blutenden Augen zurückbleiben und elendig sterben…«
    Der Reporter wußte, daß so etwas wahr werden konnte, nur wollte er es nicht glauben. Nicht mit Kindern, die so wehrlos waren.
    »Wir müssen hoch, Bill. Wir müssen endlich hoch. Es ist doch scheißegal, ob dort noch jemand ist oder nicht. Hast du verstanden? Wir… wir… können nicht hier unten bleiben.«
    »Ja, das habe ich schon begriffen«, gab Bill zu.
    »Dann komm endlich.«
    Natürlich drängte es Bill. Auf der anderen Seite fragte er sich, ob ihre Hilfe wirklich benötigt wurde. Schließlich hatten John und auch Marek den Turm betreten, und sicherlich hatten sie das Weinen des Baby gehört und unternahmen etwas. Hinzu kam, daß er dem Frieden in dieser Umgebung ebenfalls nicht traute. Er konnte sich gut vorstellen, daß noch mehr Feinde in der Nähe lauerten.
    »Was ist denn?« drängte Palu. »Geh schon vor.«
    »Und du?«
    »Geh!«
    Der Rumäne schaute ihn wütend an. Er nickte heftig. »Es ist gut. Ich werde gehen, denn ich will mir später keine Vorwürfe machen. Ist das klar, Bill?«
    »Ja, ich habe es verstanden.«
    Palu machte kehrt und lief mit langen Schritten weg. Er war sehr bald zwischen den hohen Grabsteinen verschwunden. Bill warf noch einen Blick an der äußeren Turmmauer in die Höhe, weil er auch das Ende sehen wollte.
    Das Kind weinte nicht mehr. Zumindest nicht so laut, als daß er es gehört hätte.
    Aber etwas anderes drang an seine Ohren. Es war der fürchterliche Schrei eines Menschen. Und diesmal hatte ihn kein Baby ausgestoßen, sondern ein Erwachsener.
    Bill machte sofort kehrt. In seinem Kopf rauschte es. Dort schienen zahlreiche Hämmer zuzuschlagen, die ihn fertigmachten. Er fürchtete sich vor dem, was er möglicherweise zu sehen bekam. Mit der Schulter rammte er gegen einen Grabstein, doch auf den Schmerz achtete er nicht. Er wollte freie Sicht haben und erhielt sie auch, nachdem noch ein im Weg wachsender Zweig seine Wange gepeitscht hatte.
    Wie vor den Mauerrest einer Ruine gelaufen, blieb er stehen. Was er sah, war ungeheuerlich. Palu hielt sich noch auf dem Friedhof auf. Er hatte es nicht bis zum Turmeingang geschafft und sah aus wie eine Skulptur, die genau in der breiten Lücke zwischen zwei Grabsteinen schwebte. Ja, schwebte!
    Denn vier Eulen hatten ihn überfallen und ihn mit ihren außergewöhnlichen Kräften hochgezerrt, so daß seine Füße den Boden gar nicht mehr berührten…
    ***
    Bill Conolly erlebte einen Aufschrei, doch er fand in seinem Innern statt.
    Mit dieser

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