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1047 - Madame Medusa

1047 - Madame Medusa

Titel: 1047 - Madame Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tanz auf dem Kopf.
    Joker wunderte sich darüber, wie genau und deutlich er diese Bewegungen noch miterlebte. Er war nicht erhärtet. Kein Stein. Er lag, er sah, atmete und hatte plötzlich den Eindruck, einem Bluff aufgesessen zu sein.
    Madame Medusa lächelte ihn an. Dabei hatte sie ihm die rechte Hand entgegengestreckt. Sie bewegte den Finger in einer bestimmten Art, als wollte sie ihm klarmachen, daß er sich erheben sollte.
    Einfach aufstehen und zu ihr gehen.
    Er versuchte es.
    Nein, es klappte nicht.
    Die Arme, die Beine - unmöglich, sie zu bewegen. Sie hatten das Doppelte oder Dreifache an Gewicht bekommen. Der furchtbare Vergleich, daß sie schwer wie Stein geworden waren, zuckte ihm durch den Kopf. Die Magie der Medusa hatte ihn voll getroffen. Er würde sich nie mehr bewegen können. Die noch positiven Sekunden nach dem Öffnen der Augen waren einfach dahin.
    Diesmal verspürte er die Versteinerung. Sie kroch weiter. Seine Beine hatte es bereits erwischt. Jetzt war der Oberkörper an der Reihe, denn das Gefühl verschwand, je höher die Versteinerung stieg.
    Durch seinen Körper kroch ein Strom der Kälte, wie bei einem Menschen, der innerlich vereiste.
    Aber das war es nicht. Kein Eis, nur der verdammte Stein. Die Adern, das Blut, die Knochen, das Fleisch - eigentlich alles, was ihn als Mensch ausmachte, war plötzlich nicht mehr vorhanden. Es gab nur die verdammte Versteinerung, die sich nicht mehr rückgängig machen ließ.
    Noch klopfte, sein Herz. Stärker als sonst. Er spürte nicht nur jeden Schlag, auch die Echos. In seinen Ohren hörten sie sich dumpf und zugleich wuchtig an. Die Versteinerung kroch weiter. Sie hatte bereits seinen Bauch erreicht und den Gürtel hinter sich gelassen. Noch bekam er Luft, atmete auch tief ein und konnte ein Stöhnen nicht vermeiden.
    Madame Medusa schaute zu. Lächelnd. Kommentarlos. Den Blick auf ihr Opfer gerichtet. Die Schlangen tanzten weiter. Sie bewegten sich in die verschiedenen Richtungen, blieben allerdings auf dem Kopf, keine fiel herab.
    »Es dauert nicht mehr lange!« flüsterte Madame Medusa. »Dann hat es auch dich erwischt, Joker. Du kannst nicht entkommen. Niemand entkommt mir, wenn ich es nicht will. Gib endlich zu, daß du nicht so stark bist. Gib es zu…«
    »Ja… ja…« Nur mühsam hatte er die beiden Worte hervorpressen können. Für ihn war die Welt nicht mehr die gleiche. Er war kein normaler Mensch mehr, und die Versteinerung ließ sich nicht mehr aufhalten. Er dachte daran, was passieren würde, wenn sie Herz und Lunge erreichte. Was würde zuerst außer Kraft gesetzt werden? Hoffentlich das Herz, dann ging es schnell zu Ende. Nur nicht die Lunge. Denn dann würde er elendig ersticken.
    Die Versteinerung kroch höher. Der Brustkorb war an seiner unteren Hälfte bereits in Mitleidenschaft gezogen worden.
    Joker wollte noch einmal Luft holen. Er wollte sich auch bewegen. Mit dem Unterkörper war es nicht mehr möglich.
    Er schaffte er nur oberhalb des Bauchnabels. Schultern, Hals und Kopf.
    Ein letzter Atemzug.
    Nein! Es klappte nicht mehr. Er konnte die Lunge nicht mehr mit Luft füllen. Nur noch einen Teil.
    Jetzt war ihm klar, daß es ihn auf die furchtbarste Art und Weise erwischt hatte. Nicht mehr atmen können, dafür zu ersticken.
    Er schrie. Er schüttelte den Kopf. Die Schreie waren schon kraftlos geworden und glichen mehr einem verzweifelten Greinen. Vergebens das Schnappen nach Luft. Die weitere Versteinerung ließ ihm nicht den Hauch einer Chance.
    Sie kroch weiter.
    Höher, immer höher…
    Über die Lunge hinweg. Sie näherte sich seinem Herzen, das noch schlug. Joker bemerkte es nur am Rande, denn das Wissen, keine Luft zu bekommen, machte ihn fertig. Der Hund hatte seinen Körper längst verlassen. Er stand links von ihm und schaute zu.
    Jetzt war auch die Lunge versteinert. Joker versuchte es trotzdem. Er brauchte die Luft, denn er wollte bis zum letzten Moment am Leben bleiben.
    Nein, es ging nicht mehr.
    Der Mann röchelte. Zugleich erreichte die Versteinerung sein Herz. Und die letzten Sekunden seines Lebens nahm er überdeutlich wahr. Jede Empfindung kam ihm doppelt stark vor. Die Herzschläge glichen einem harten Trommelfeuer, das sogar Schmerzen bei ihm hinterließ.
    Ein letzter Schlag. Nichts mehr. Es war vorbei!
    Joker spürte jetzt nicht einmal die Schmerzen. Sein Herz hörte auf zu schlagen, und auch die Lungenfunktion setzte aus. Beides passierte zur gleichen Zeit, und dann war sein Leben mit einem einzigen

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