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1048 - Atlans Rückkehr

Titel: 1048 - Atlans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte irgendeine verborgene innere Energiequelle, das war sicher.
    Hayes schwenkte den Projektor herum, so daß er auf Munduun gerichtet war.
    „Du hast sicher nichts dagegen, Herzog?"
    „Was hast du vor?" fragte Munduun.
    „Ein kleiner Flug quer durch diese Halle", versetzte der High Sideryt gleichgültig.
    „Natürlich völlig ungefährlich."
    Er beugte sich hinab und machte sich an den Schaltungen des Projektors zu schaffen.
    Ich starrte auf den Bildschirm. Stugel, der die ganze Zeit wie traumverloren dagestanden hatte, warf sich auf Hayes und riß ihn zurück. Hayes prallte gegen Fischer, und in seinem entstellten Gesicht war der Ausdruck heftigen Schmerzes. Fischer hielt ihn fest.
    Stugel stand breitbeinig über dem Projektor.
    „Es ist eine Waffe!" fauchte er.
    Im selben Augenblick schien er zu begreifen, daß er in eine Falle geraten war. Munduun schrie ihn wütend an. Stugel sackte in sich zusammen.
    Hayes rappelte sich auf, als wollte er noch einmal alle Kräfte sammeln, um seinen Triumph auszukosten.
    „Er hat es verstanden, Herzog", stellte er fest. „Er hat verstanden, daß ich Bedeutung und Funktionsweise dieser Apparatur völlig falsch beschrieb."
    Munduun packte Stugel und zog ihn nahe zu sich heran.
    „Vorsicht!" warnte Hellmut den Herzog. „Der Spoodie wirkt sich auch positiv auf seine Körperkräfte aus."
    Aber Stugel zappelte nicht einmal. Die Tatsache, daß man ihn überrumpelt hatte, schien ihn zu lahmen.
    „Wie ist es?" rief der Herzog.
    „Ich weiß nicht genau", erwiderte Stugel. „Als hätte jemand ein großes Fenster aufgemacht, und ich könnte Dinge sehen, die mir bisher verborgen waren."
    „Und was ist mit deinem Willen? Besitzt du Entscheidungsfreiheit, oder spürst du, daß dich etwas manipuliert?"
    Stugel sah den Regierungschef an.
    „Ich bin völlig frei", sagte er.
    Ich hörte Hayes seufzen und in Fischers Armen schlaff werden. Dura Megras eilte auf ihn zu, um sich um ihn zu kümmern.
    „Er hat das Bewußtsein verloren!" rief Gavro Yaal neben mir.
    „Ja", sagte ich grimmig und beugte mich über die Funkanlage. „Joscan, du mußt nun die Verhandlungen auf Kran weiterführen."
    Hellmut schaute sich um.
    „Ich denke, wir haben schon gewonnen", sagte er freudlos.
    „Man könnte denken, es täte ihm leid!" stellte Yaal verblüfft fest.
    „Und ob", bestätigte ich. „Er hat gerade endgültigen Abschied von der Erde genommen."
    „Ich glaube, ich werde ihn nie verstehen", meinte Yaal düster.
     
    *
     
    Auch in den folgenden Tagen erwies sich Herzog Munduun als ein überaus mißtrauischer und vorsichtiger Mann. Er verlangte, daß die SOL im Weltraum blieb. Es durften niemals mehr als einhundert Besatzungsmitglieder auf Kran weilen, und diese mußten sich außerdem noch in einem bestimmten Sperrbezirk aufhalten.
    Ich wußte nicht, ob das nur eine vorübergehende Maßnahme war, und es war mir auch ziemlich egal. Die Beeinträchtigung zur Erfüllung meiner Pläne war nicht sehr groß; alles, was wir benötigten, war ein paar Monate mehr Zeit, weil wir Menschen und Material nicht in dem Umfang einsetzen konnten, wie wir das eigentlich erwartet hatten.
    Munduun hatte dem Bau einer zentralen Beratungsstelle zugestimmt. Die Experten von der SOL hatten bereits die ersten Gespräche mit den kranischen Architekten geführt. Im Zentrum der Ebene Däme-Dant sollte ein pyramidenförmiges Gebäude errichtet werden, aus stabilisiertem Wasser.
    Hellmut führte fast alle wichtigen Verhandlungen. Breckcrown Hayes war in die SOL zurückgekehrt. Er lag in der Krankenstation. Sein Blut wurde alle sechs Stunden ausgetauscht. In einigen Tagen würde das Schiff einen neuen High Sideryt bekommen.
    Kein Krane wußte etwas von meiner Existenz.
    Ich würde, zusammen mit einigen Apparaturen, in einem Spezialbehälter zum vierten Planeten von Krandhor gebracht werden. Daß dort eine Schwerkraft von 1,4 Gravos herrschte, War kein Problem. Mich störte nur, daß kein Krane mich jemals sehen sollte.
    Zunächst sollte ich in einer provisorischen Unterkunft leben, später würde ich den Wasserpalast bewohnen.
    „Das Mißtrauen wird niemals erlöschen", prophezeite Yaal. „Die Kranen werden denken, daß sie von einer Maschine beraten werden."
    „Du mißverstehst das", widersprach ich. „Sie werden nicht wissen, wer oder was ihr Berater ist. Sie können nur Vermutungen anstellen. Das wird mich zu einem Mythos machen."
    „Eigentlich schade, daß keiner von uns - du natürlich ausgenommen - das Ende von

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