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1049 - Der Geist des Vaters

1049 - Der Geist des Vaters

Titel: 1049 - Der Geist des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht?«
    »Er hat sich gegen uns gestellt. Ich habe ihn gewarnt, er wollte nicht hören, denn Blut ist immer dicker als Wein. Auch dieses Sprichwort kenne ich.«
    In meinem Kopf funkte etwas zusammen. »Dann hat das von dir erwähnte Sprichwort etwas mit mir zu tun?«
    »Gut gefolgert.«
    »Was genau?«
    Die Lippen zuckten wieder. »Es ging um das größte aller Geheimnisse, um die Lade. Ich habe sie immer finden und öffnen wollen. Es ist mir nicht gelungen. Du aber bist auf dem Weg zu ihr gewesen. Dir standen viele Möglichkeiten offen. Meine Diener und ich haben sich an deine Fersen geheftet. Wir wollten, daß du uns zu unserem Ziel führst. Es hätte auch fast geklappt…«
    »Das war kein Grund, meine Eltern zu töten!« fuhr ich ihn an.
    »Dein Vater sperrte sich. Er wollte nicht gegen seinen eigenen Sohn stehen.«
    Nun begriff ich. Es war zwar nicht der berühmte Kronleuchter, der mir aufging, aber ich leistete meinem Vater schon jetzt Abbitte. Er hatte sich nicht gegen mich gestellt, sondern sich für mich entschieden, obwohl er Mitglied der Loge gewesen war. Er hätte mich aushorchen und ausspionieren können, um Lalibela und seinen Getreuen meine Aktionen zu verraten. Auch ihnen war es letztendlich ja um die Bundeslade gegangen.
    Mein Vater hatte es nicht getan. Er hatte den Gesetzen der verdammten Loge nicht gehorcht. Dafür hatte er mit seinem Leben büßen müssen, wie auch meine Mutter.
    Ich saß da und glühte. Ich wußte, daß mein Gesicht rot angelaufen war. Diese neuen Informationen waren zu plötzlich auf mich eingestürmt. Außerdem konnte ich nicht objektiv sein, denn die Vorgänge betrafen uns Sinclairs unmittelbar.
    Ich warf wieder einen Blick in das Gesicht. Es sah so menschlich aus. In diese Statue war ein bestimmtes Leben hineingedrungen, auch der Geist eines Toten, der den Rückweg aus weit entfernten Dimensionen geschafft hatte.
    Sollte die Statue durch ihre Augen tatsächlich sehen können, dann hätte sie in mein Gesicht geschaut und einen Menschen gesehen, der seine Augen allmählich verengte. Dabei holte ich durch die Nase Luft. Ich hatte in der letzten Zeit einiges erfahren. Nur genügte es mir nicht. Ich mußte einfach mehr wissen, denn es ging letztendlich um meinen Vater und dessen Ansehen.
    »Du hast immer unter dem Schutz der Engel gestanden«, flüsterte ich der Statue entgegen. »Es sind deine Engel gewesen, und du bist nach dem Tod von den Engeln geholt worden. Sie haben deinen Geist aufgenommen und in ihre Welt geholt. Das glaube ich dir.« Ich legte eine kleine Pause ein, weil ich mich vor der wichtigen Frage einfach sammeln mußte. »Jetzt möchte ich von dir wissen, ob mein Vater… mein Vater…«, verdammt, es war so schwer für mich, die Frage zu stellen, »okay, ebenfalls von deinen Engeln geholt wurde?«
    Es war heraus. Ich wartete auf die Antwort. Sie war so verdammt wichtig für mich. Ich saß wie auf heißen Kohlen und zitterte innerlich. Ich wünschte es meinem alten Herrn nicht, aber er war nach dem Erwerb der Statue ein anderer geworden und hatte sich in den Bannkreis dieser alten Loge begeben.
    »Ja!«
    Ein Wort nur. Eine Bestätigung. Mehr gab die Statue nicht preis. Ich wußte selbst nicht, ob ich darauf gehofft hatte, gerade auf diese Antwort. Mir rann ein kalter Schauer über den Rücken. Ich saß plötzlich auf irgendwelchen Eisstücken. In mir war alles verkrampft. Ich hatte mir eine Antwort gewünscht, sie auch gewollt, doch wahrscheinlich nicht in dieser Form.
    »Ja…?« fragte ich leise.
    Die Lippen im Gesicht der Figur verzogen sich zu einem Lächeln. Es mußte reichen.
    Nicht für mich. Es war nur ein erster Schritt gewesen, denn jetzt wollte ich mehr wissen. »Wenn auch sein Geist in den Kreis der Engel aufgenommen wurde und sich nun in einer fernen Welt aufhält, dann frage ich mich, was noch von ihm vorhanden ist.«
    »Der Geist.«
    »Gut. Er ist nicht vernichtet worden?«
    »Nein.«
    »Du hast Kontakt?«
    Ich erhielt keine direkte Antwort. »Es ist keine Welt für Menschen. Nur für uns…«
    »Wie kann ich mit meinem Vater Kontakt aufnehmen« keuchte ich. »Verdammt, ich will es wissen! Ich mußt Kontakt zu ihm haben, wenn es ihn noch gibt. Verstehst du das?«
    »Er ist tot!«
    »Du bist auch tot.«
    »Ich bin der König.«
    »Das interessiert mich einen Dreck! Ich kenne die Spielregeln. Es gibt Menschen, die gestorben sind, alles okay. Ihr Körper ist die Hülle, die in ein Grab versenkt wird. Diese Hülle wird vergehen, weil sie einfach nur

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