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104b - Die Braut der Bestie

104b - Die Braut der Bestie

Titel: 104b - Die Braut der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Kopf.
    „Der Samurai hat sich ins Cockpit zurückgezogen. Er hat eine magische Barriere vor die Tür gelegt, so daß ich nicht zu ihm vordringen konnte."
    „Was Besseres ist dir wohl nicht eingefallen, wie?" zischte Catania.
    Unga beachtete ihn nicht. Er warf einen kurzen Blick zu Cobb und dem Mexikaner hinüber, die wie unbeteiligt in ihren Sitzen hockten.
    „Finch", sagte er, „irgendwie habe ich das Gefühl, daß es dem Schwarzen Samurai nur um die Frauen geht. Er braucht sie. Wofür, kann ich nicht sagen."
    „Uns braucht er nicht?" krächzte Okamoto. „Nicht wahr, uns wird er alle töten."
    Cobb sprang plötzlich von seinem Sitz auf.
    „Unsinn!" schrie er. „Triihaer belügt euch. Wenn ihr auf ihn hört, gibt es ein Unglück, das spüre ich!"
    Finch winkte ab.
    „Was sollen wir tun, Triihaer?"
    „Wir müssen uns auf die Landung vorbereiten. Wir sollten alles, was wir an Proviant, Werkzeug, Kochgeschirr, warmer Kleidung und so weiter zu fassen kriegen, zusammentragen, damit wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sind."
    Cobb näherte sich Unga. Auch der Mexikaner hatte sich erhoben. In seinen schwarzen Augen war ein irrer Glanz.
    „Ihr solltet dem Großen was aufs Maul geben, Männer!" keuchte Cobb. „Er hetzt euch nur auf, und am Ende steckt er doch mit dem Schwarzen Samurai unter einer Decke. Oder er hofft, daß er verschont bleibt, wenn er uns alle in die Falle lockt."
    „Quatsch", knurrte Jack Finch. „Triihaer hat recht, Cobb. Wir sollten auf alles vorbereitet sein. Schließlich hat Okamoto gesagt, daß wir in Richtung Nordpol fliegen. Ich möchte später nicht mit nacktem Hintern auf einem Eisblock sitzen."
    „Finch ist genauso ein Verräter wie der Große!" schrie Cobb. „Laßt euch nicht einwickeln, Männer! Wir schlagen sie nieder, damit sie uns nicht mit sich ins Verderben reißen!"
    Cobb drang auf den Vietnam-Veteranen ein, doch Finch schoß seine eisenharte Faust auf Cobbs Kinn ab, und der bullige Mann verdrehte seufzend die Augen. Finch kriegte ihn gerade noch an der Jacke zu fassen, bevor er zusammenbrach, und stieß ihn in einen Sitz. Dann drehte er sich nach Jose Alvaro um, doch der Mexikaner hatte sich zurückgezogen.
    Finch stieß einen Fluch aus.
    „Cobb muß den Verstand verloren haben", murmelte er.
    Unga trat näher an ihn heran.
    Mit leisen Worten erzählte Unga ihm, was geschehen war. Finch starrte ihn ungläubig an. Es wollte nicht in seinen Kopf, daß es so etwas gab.
    „Besessen?" fragte er rauh. „Sie meinen, daß sie willenlose Geschöpfe dieses Tomotada sind?"
    „Ja. Wir müssen sie im Auge behalten. Auch die anderen. Und sagen Sie jedem, daß er dem Samurai niemals ins Gesicht sehen soll, wenn er nicht verloren sein will, klar?"
    Finch schüttelte den Kopf. Zu unwahrscheinlich war es, was der große Mann ihm da weiszumachen versuchte. Doch dann blickte er zu den kleinen Fenstern hinaus und sah die bläulichen Flammen um die riesige Tragfläche des Jumbo-Jets flackern. Er war bald soweit, daß er alles glaubte, was ihm dieser Triihaer erzählte.
    „Kümmern wir uns lieber um den Proviant und warme Kleidung", murmelte er.

    Yoshitsune sprang auf.
    Die Flammen im Dorf waren zum Teil erloschen. Nur noch die Holzhütte brannte. Ab und zu knallte es. Yoshitsune hörte es bis zu sich herüber. Es hörte sich an, als würde jemand mit einem langen Stock, den die Portugiesen damals Muskete genannt hatten, schießen.
    Er sah die kleinen Schatten vor den Flammen. Sie bewegten sich plötzlich vom Feuer weg in die Dunkelheit, waren jedoch auf der hellen Ebene deutlich zu erkennen. Sie bewegten sich schnell. Yoshitsune stieß ein grimmiges Knurren aus. Die Fellmenschen flohen vor ihm mit ihren Hundeschlitten.
    Er dachte daran, daß die Gier seine Eingeweide bald wieder zerreißen würde, und mit einem dumpfen Schrei warf er sich vorwärts und rannte mit seinen kurzen, gekrümmten Beinen hinter den Schlitten her, die weit gefächert über die weite Schneefläche rasten.
    Yoshitsunes Atem ging keuchend. Weißer Dampf stieg aus seinem Maul und schlug sich in seinem Gesicht als Eis nieder.
    „Wartet!" keuchte er. „Laßt mich nicht allein zurück, Fellmenschen! Ich brauche euch! Wie soll ich ohne euch meine Gier bezwingen?"
    Er rannte, bis es wie mit Messern in seinen Lungen stach.
    Dann konnte er nicht mehr. Er sackte in die Knie und starrte hinter den Schlitten her, von denen nur noch kleine Punkte zu erkennen waren, die sich allmählich in Nichts auflösten.
    Yoshitsune

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