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105 - Der Leichenfledderer

105 - Der Leichenfledderer

Titel: 105 - Der Leichenfledderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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weißt, daß ich den alten Wood und seine Familie eine Ewigkeit lang kenne. Für Maria würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen. Du kannst mir glauben, daß ich nicht eher Ruhe gebe, bis ich sie gefunden habe - oder bis ich diese Kanaillen bestraft habe."
    „Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen, Chef."
    „Das weiß ich. Deshalb will ich auch vor den anderen im Tal sein. Es wird bald dunkel."
    Der hagere Deputy deutete zum Himmel empor. Hinter den Bergen zogen dunkle Wolken auf. Die Felsen wurden vom Licht der untergehenden Sonne in rosiges Licht getaucht. Die Abstufungen an den Steilhängen zeichneten düstere Reliefs.
    „Ob doch was an den verrückten Meldungen dran ist, Chef?"
    Caine runzelte die Stirn. Er kannte dieses Land wie seine Westentasche, wußte, wann es Sturm gab und wann nicht.
    „Die Jungs vom meteorologischen Institut drehen durch", meinte er spöttisch. „Seit neuestem faseln sie von unbekannten Flugobjekten."
    Clingwood Miles lachte erheitert.
    „UFO's sind doch in Mode, Chef. Solange das Gegenteil nicht bewiesen ist, läßt sich nichts dagegen sagen."
    „Wir fahren ins Tal", sagte Caine und riß das Steuer herum.
    Sie konnten jetzt den angrenzenden Talkessel überblicken. Ein paar Mesquite-Büsche kamen in Sicht. Der Talboden war glatt wie die Startpiste eines Flughafens. Nur vereinzelt ragten ein paar Felsen empor.
    „Wenn wir nicht endlich Spuren dieser Satansbande finden, sehe ich schwarz."
    Der Jeep zog eine lange Staubfahne hinter sich her. Rechts von ihnen ragte ein Pferdeskelett aus dem Sand. Die Knochen waren weiß wie Schnee.
    „Es wird dunkel", meinte der Navojomischling. „Im Morgengrauen hat der Wind die Spuren verweht."
    Caine steuerte den Jeep quer durch den Talkessel. Wenn Mrs. Woods Angaben stimmten, mußte die Horde hier durchgekommen sein. Doch so sehr er seine Augen auch anstrengte, er konnte keine Spuren entdecken.
    „Wie steht's mit dir, Häuptling? Siehst du irgend etwas?"
    Clingwood Miles sagte nichts. Er preßte die Zähne aufeinander und verzerrte das Gesicht.
    „He, Häuptling", versuchte Caine zu scherzen, „was ist plötzlich in dich gefahren?"
    Das Halbblut schüttelte den Kopf. „Es ist - so schrill."
    „Was zum Teufel meinst du?" Caine nahm den Fuß vom Gaspedal. „Verdammt noch mal, so rede doch!"
    Miles bronzener Hautton hatte sich aschfahl verfärbt. Seine leicht schräggestellten Augen waren verdreht.
    „Es kommt aus der Luft. Gleich ist es da."
    Caine schaltete in den Leerlauf und schwang sich herum. Er musterte die umliegenden Steilhänge, aber er konnte beim besten Willen nichts Außergewöhnliches entdecken. Jeden anderen hätte er für verrückt gehalten - nicht so Miles. Das Halbblut war besonnen und handelte niemals unüberlegt. Außerdem besaß Miles die seltene Gabe, bestimmte Ereignisse instinktiv vorausahnen zu können. Schweißperlen schimmerten auf der Stirn des Mannes.
    Als Caine hochsah, erstarrte er vor Schreck. Über dem Talkessel schwebte ein ovales Wirbelfeld.
    Die Konturen verschwammen, und man gewann den Eindruck, die Luft würde kochen. Ein geisterhaftes Sirren begleitete die Erscheinung.
    „Mein Gott, was ist denn das?"
    Caine mußte plötzlich an die Geschichten über die UFOs denken. Sollte er etwa zu den Menschen gehören, die die Landung eines extraterrestrischen Raumschiffs beobachten konnten? Ihm war egal, um was es sich da handelte. Er hatte erbärmliche Angst.
    Miles krümmte sich zusammen, als hätte er starke Schmerzen.
    „Fahr weg, Chef! Schnell!"
    Caine legte den Gang rein und jagte durch den Talkessel. Weit und breit waren keine Tierstimmen zu hören. Sogar das ständige Säuseln des Windes war verstummt. Das Wirbelfeld flammte unheimlich. Ein eisiger Hauch ging davon aus. Es senkte sich rasch auf den Boden zu. Caine mußte scharf abbremsen, sonst wäre er mit der Erscheinung kollidiert.
    Plötzlich stabilisierte sich das Wirbelfeld. Aus den düsteren Konturen schälten sich die Umrisse einer Düsenmaschine heraus.
    „Ein Flugzeug!" keuchte Caine erstaunt. Er hatte alles andere erwartet, nur keinen Jumbo-Jet. „Scheint aus Japan zu kommen. Die Schrift am Heck ist deutlich zu erkennen. JAL - das heißt JAPAN AIR LINES."
    Clingwood Miles hatte sich einigermaßen beruhigt. Er packte Caine an der Schulter.
    „Erinnerst du dich nicht an den verschollenen Jumbo der JAL? Ich habe gestern in den Nachrichten darüber gehört. Das Ding soll entführt worden sein. Zum letztenmal meldete es sich auf der

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