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105 - Der Leichenfledderer

105 - Der Leichenfledderer

Titel: 105 - Der Leichenfledderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Polroute."
    Caine hielt an. Der eisige Hauch, der von dem Flugzeug ausging, ließ ihn frösteln. Das geheimnisvolle Leuchten war immer noch da. Es umgab die riesige Maschine wie eine Glasglocke.
    „Wie ist der Jet runtergekommen?" Caine schüttelte ungläubig den Kopf. Das Ganze kam ihm einfach zu mysteriös vor. „Was wir gehört haben, waren nie im Leben Turbinengeräusche. Das Ding wurde durch eine andere - fremde Kraft gelandet."
    Der Jeep war etwa dreißig Meter vom Jumbo-Jet der JAL entfernt.
    Clingwood Miles deutete auf die riesige Maschine und sagte heiser: „Kein Mensch zu sehen. Jetzt müßte sich dort drüben etwas rühren. Ob die Maschine vielleicht unbemannt ist?"
    „Glaube ich nicht", entgegnete Caine. „Ich hin zwar kein Fachmann auf diesem Gebiet, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß man solche Giganten fernsteuern kann. Aber das ist kein gewöhnlicher Jet. Er ist nicht mit eigener Maschinenkraft runtergekommen.
    „Also ein Geisterflugzeug?"
    Caine nickte. „So was Ähnliches, Häuptling. Am besten sehe ich mir den Vogel von innen an. Du nimmst inzwischen Funkkontakt mit den anderen auf. In Ordnung?"
    Caine ließ sich von seinem Plan nicht abbringen. Er ignorierte Miles' Warnung und marschierte stur wie ein Esel auf den still dastehenden Jumbo zu.
    „Halt, Caine! Nicht weitergehen!"
    Plötzlich wurde der Sheriff von unsichtbaren Kräften hochgerissen. Er konnte nicht wissen, daß die Maschine mit den unfaßbaren Strömen der Schwarzen Magie aufgeladen war. Die unsichtbare Barriere schleuderte ihn 'hin und her. Sein Schrei wurde vom Prasseln der Blitze übertönt. Von einer Sekunde zur anderen verbrannte der Mann. Nur ein paar Ascheteilchen blieben von ihm übrig. Dann war alles vorbei.
    Der Jet stand unverändert da.
    Clingwood Miles erschauerte. Er war nicht abergläubisch, aber das hier ging über sein Begriffsvermögen. Er mußte den Impuls, einfach wegzurennen, gewaltsam unterdrücken. Es dauerte ein paar Minuten, bis er Caines Tod akzeptiert hatte. Mit zitternden Händen schaltete er das Funkgerät ein. Statische Störungen überlagerten die Frequenzen.
    „Hier TANGA-1G", quäkte es aus dem kleinen Lautsprecher.
    Der Hubschrauberpilot hatte ihn zuerst empfangen.
    Das Halbblut riß das Mikrofon hoch.
    „Hier Clingwood Miles. Sheriff Caine ist tot. Mitten im Mohave-Valley ist soeben ein Jumbo-Jet unter äußerst merkwürdigen Umständen gelandet. Das Ding besitzt eine teuflische Ausstrahlung." Der Empfänger knackte. Die Stimme des Hubschrauberpiloten verriet Unglauben. „Sie haben einen über den Durst getrunken, Miles. Nicht durchdrehen! In fünf Minuten bin ich hei Ihnen."
    Wenig später erfuhr die Welt, daß der entführte japanische Jet in Kalifornien gelandet war. Bevor die ersten Spezialisten zur Untersuchung eintrafen, entfalteten die dämonischen Kräfte ihr abscheuliches Treiben.

    Mai 1861
    Kochende Luft stand über dem Plateau, blendende Helligkeit und sengende Hitze. Weder Mensch noch Tier hätten es hier lange ausgehalten. Die Sonne verbrannte das Land. Die Steine speicherten die erbarmungslose Glut, um sie in der Nacht auszustrahlen.
    Es war die Hölle.
    Ta-Ko-Te starb langsam. Sein Tod war schlimmer als das Ende auf dem Scheiterhaufen. Ausgestreckt lag er auf den Steinen. Die Riemen schnitten in seine Hand- und Fußgelenke. Er preßte die Zähne aufeinander. Die stechenden Sonnenstrahlen schienen ihn zu durchbohren wie Flammenspeere. Er stöhnte nicht ein einziges Mal.
    Er merkte, wie die Sonne ihn ausdörrte und kam sich wie ein Stück Pemmikan vor. Sein Innerstes wollte gegen diesen schrecklichen Tod rebellieren. Er hörte, wie seine eigene Haut pergamentartig knisterte, wollte schreien, aber er beherrschte sich und verfluchte die eigene Schwäche. Er wollte stark sein. Die Luft war unerträglich heiß. Er konnte nicht mehr atmen. Seine Lungen schienen eingetrocknet und geschrumpft zu sein.
    Eine Ewigkeit verging.
    Die Nacht kam mit ihrer Eiseskälte. Der Mond wanderte über das Plateau, und der einsame alte Mann sah die funkelnden Sterne über sich. So viele Krieger wie Sterne bevölkerten einst dieses Land, dachte er voller Bitterkeit. Dann graute im Osten der Morgen. Es wurde wieder heiß. Ta-Ko- Tes Martyrium schien kein Ende nehmen zu wollen. Es wurde immer schlimmer. Der Tod wollte ihn nicht erlösen.
    Er dachte an die Vollendung seiner Rache und klammerte sich an diesen Gedanken wie ein Ertrinkender an den Strohhalm. Er ertrug die flammende Hölle mit der

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