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105 - Der Leichenfledderer

105 - Der Leichenfledderer

Titel: 105 - Der Leichenfledderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ohnmächtiger Wut zusammen.
    „Das reicht, Jungs!" rief der Anführer. „Stellen wir uns dem Viehtreiber erst mal vor, bevor wir mit ihm und seinen Weibern kurzen Prozeß machen."
    „Laßt meine Frau und meine Tochter aus dem Spiel!"
    „O nein!" erwiderte Cotton Mather und lächelte satanisch. „Ihr seid jetzt dran."
    Die Motorradfahrer bildeten um Marvin und Maria einen Halbkreis. Die Motoren liefen.
    „Schneid ihm die Kehle durch!" keifte Cindy, deren rote Haare im Wind flatterten.
    „Vielleicht - vielleicht aber auch nicht", meinte Cotton Mather vieldeutig. Er trat dicht vor Marvin hin und sagte: „Ich bin Cotton Mather, falls Ihnen der Name was sagt, Mister."
    „Cotton Mather?" wiederholte Maria schockiert. „So hieß doch der Wahnsinnige, der damals in Salem zur Treibjagd auf angebliche Hexen geblasen hat."
    „Stimmt, mein Täubchen. Du weißt gut Bescheid. Deshalb wirst du uns begleiten. Ich brauche dich für eine Beschwörung. Gestern ist die kleine Rita leider von uns gegangen."
    Die anderen lachten gehässig.
    Maria klammerte sich an ihren Vater.
    „Maria bleibt hier!"
    „Wirklich, Viehtreiber?" Cotton Mather verzog die aufgeworfenen Lippen. Sein verwüstetes Gesicht wurde von den langen, speckigen Haaren umrahmt. „Du wirst uns nicht daran hindern. Denn du wirst brennen. Hörst du? Wir machen's wie der gute alte Cotton Mather. Wir rösten dich auf einem Scheiterhaufen."
    Da klappte ein Fenster. Cotton Mather zuckte zusammen. Der Schuß einer Schrotflinte dröhnte durch den Hof. Zwei Motorradfahrer stießen ein unmenschliches Gebrüll aus. Eine Stichflamme zuckte aus einem zerschossenen Tank. Ein Hippie wälzte sich auf dem Boden.
    „Verschwindet, oder ich schieße euch wie die Hasen ab!"
    Eileen Wood stand am Fenster im ersten Stock. Sie richtete die Schrotflinte auf Cotton Mather. Die Frau zitterte am ganzen Leib. Sie hatte zum erstenmal im Leben auf Menschen geschossen.
    Cotton Mather reagierte blitzschnell. Er riß Maria an sich und ging langsam rückwärts. Seine Stimme überschlug sich.
    „He - Alte, willst du deine Tochter umbringen?"
    Eileen zögerte. Und dieses Zögern nutzten die Motorradfahrer aus. Sie drehten um und rasten im Schatten des Hauses davon. Ein Fahrer erwischte Marvin Wood, bevor er sich in Sicherheit bringen konnte. Wood wurde durch die Luft geschleudert, prallte schwer gegen das Geländer des Eingangs und rutschte stöhnend zu Boden.
    Das Geknatter der Motorräder verstummte.
    Die zerschossene Maschine lag mitten im Hof. Fettiger Qualm wälzte sich aus dein brennenden Motor. Der Verwundete regte sich nicht mehr.
    Cotton Mather schrie seinen Leuten ein paar Befehle nach. Keiner reagierte darauf. Zwei Tote und mehrere Verletzte waren genug. Sie würden nicht zurückkommen.
    Kurz entschlossen zerrte Cotton Mather das Mädchen in den Stall.
    „Vater!"
    Marvin Wood stützte sich mühsam hoch. Er nahm alles wie durch einen Schleier wahr. Es roch nach Öl, Benzin und verbranntem Fleisch.
    Als Eileen neben ihm stand, waren die Motorradfahrer verschwunden. Hinter den Ställen ertönte Hufgetrappel. Marias Schrei verwehte im Wind.
    „Mein Gott!" schluchzte die Frau und kauerte neben ihrem Mann. Sie stützte sich auf die Schrotflinte. Das Haar hing ihr wirr in die Stirn. „Der schreckliche Kerl reitet mit Maria weg. Das arme Mädchen! Was können wir nur tun?"
    Marvin wollte die Benommenheit abschütteln, doch ein stechender Schmerz durchzuckte ihn.
    „Ich schaffs nicht allein", keuchte er. „Hol den Wagen aus der Garage! Wir fahren zum Flugzeug raus. Ich gebe einen Notruf durch. Vielleicht kann der Sheriff noch etwas für Maria tun."

    Die Wüste lag wie ein Meer vor ihnen. Bodenwellen und vertrocknetes Buschwerk bildeten den Rahmen. Dahinter schufen Luftspiegelungen eine verwirrende Kulisse. Sheriff Caine steuerte den Jeep. Der Fahrtwind bauschte sein Khakihemd auf. Er kaute lustlos auf einem Kaugummi herum. Sein Gesicht war wettergegerbt. Neben ihm saß Clingwood Miles, ein Navojomischling, sein Deputy.
    „Wir haben vier Stunden verloren", knurrte Caine und wechselte den Gang. Der Jeepmotor röhrte auf. Die Bodenwellen schüttelten die Insassen kräftig durch. „Bevor ich alle Wagen aus dem County zusammen hatte, ging der Nachmittag rum."
    „Wie viele Hubschrauber sind unterwegs, Chef?"
    „Nur einer, Miles. Die anderen brauchen sie für Wetterbeobachtungen am Jacinto Peak."
    „Ist denen das Mädchen so wenig wert?"
    Caine blickte das Halbblut mürrisch an.
    „Du

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