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105 - Trank des Verderbens

105 - Trank des Verderbens

Titel: 105 - Trank des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Hinterzimmer. Lambert schob die Spielkarten zusammen und legte sie auf den Nachbartisch. Sein Freund brachte den Whisky. Sie tranken das erste Glas, und Lambert sagte mit rollenden Augen: »Schmeckt großartig.«
    »Schmeckt nach mehr «, sagte Scott.
    Da hörten sie plötzlich den gellenden Schrei eines Mädchens. Pete Lambert sprang alarmiert auf. »Verdammt, das ist Anne Louise. Der Hurensohn tut meinem Mädchen etwas an!«
    ***
    »Maestro, wieso haben Sie nicht Carla Cooper mitgebracht?« wollte einer der Journalisten wissen.
    Randolph Andersons Blick war auf den Reporter mit den roten Augen gerichtet. Der Mann führte irgend etwas im Schilde!
    »Was ist dran an den Geschichten, die man sich über Carla Cooper und Sie erzählt?« fragte jemand anders.
    Der Reporter mit den roten Augen… War er ein Terrorist? Irgendein Fanatiker, der sich mit einem sinnlosen Mord einen Namen machen wollte?
    »Kein Kommentar!« sagte Randolph Anderson geistesabwesend.
    »Finden Sie nicht, daß die Menschen ein Recht haben, zu erfahren, welche Pläne Sie mit Carla Cooper haben?«
    »Das ist meine Privatsache«, antwortete Anderson, und dann rief er seinen Sekretär: »Mr. Ellis! Mr. Ellis!«
    »Sie haben sich uns gegenüber bisher immer sehr fair verhalten, Maestro. Was ist der Grund für Ihre plötzliche Medienfeindlichkeit?«
    »Mr. Ellis!« schrie Randolph Anderson nervös.
    »Ich bin hier, Sir!« rief sein Sekretär. »Lassen Sie mich bitte durch! Lassen Sie mich zu Mr. Anderson!«
    »Wovor fürchten Sie sich, Maestro?« fragte der Reporter mit den roten Augen. Seine Stimme klang hohntriefend. »Ist es vielleicht mein Mikrophon, vor dem Sie so große Angst haben? Sehen Sie es sich genauer an. Ist es nicht ein recht außergewöhnliches Mikrophon?«
    Randolph Anderson warf einen Blick darauf und erschrak, denn der Mann hielt kein Mikrophon in der Hand, sondern ein kleines Krokodil, das soeben weit sein Maul aufriß.
    »Was haben Sie, Maestro?« fragte irgend jemand. »Ist Ihnen nicht gut?«
    »Herrgott noch mal, so lassen Sie mich doch zu ihm!« schrie Robin Ellis.
    All das nahm Randolph Anderson nur noch wie durch dicke Daunenkissen wahr. Der Reporter mit den roten Augen hob die Hand, und das Krokodil biß sofort zu.
    Es biß Anderson ins Gesicht. Er brüllte auf, schlug die Hände vors Gesicht und fuhr herum. Robin Ellis hatte sich endlich einen Weg freigekämpft. Jetzt stieß ihn Randolph Anderson zur Seite und stürmte auf den Ausgang des VIP-Raums zu.
    »Maestro!« rief ihm Robin Ellis nach. »Mr. Anderson, bleiben Sie hier!«
    Doch der berühmte Dirigent und Komponist hörte ihn nicht. Er rannte weiter.
    »Aufhalten!« schrie Robin Ellis verstört. »Haltet ihn auf!«
    Jeden, der es versuchte, stieß Randolph Anderson zurück. Er hetzte aus dem Flughafengebäude, wollte vor den wahnsinnigen Schmerzen davonlaufen, die ihn peinigten, doch das war nicht möglich. Er nahm sie mit.
    Robin Ellis raufte sich die Haare. Er folgte Anderson, befürchtete eine Katastrophe. Er konnte sich nicht erklären, vor wem Randolph Anderson floh. Wer hatte ihm eine so entsetzliche Angst eingejagt?
    Der Maestro hetzte über Pisten und Grasstreifen, über Start- und Landebahnen. Das Unglück mußte einfach passieren. Robin Ellis sah einen schweren Jumbo-Jet niedergehen.
    Die riesige Maschine setzte wie ein brüllendes Ungeheuer auf. In Ellis krampfte sich alles zusammen. Der Jumbo-Jet raste über den langen Betonstreifen. Wenn Anderson nicht stehenblieb, würde er unter die Räder kommen!
    Robin Ellis schrie Andersons Namen, so laut er konnte, doch gegen den Lärm der Jumbo-Düsen hatte er keine Chance.
    Randolph Anderson lief weiter, geradewegs auf sein brüllendes Verderben zu. Und Augenblicke später passierte es… Ellis drehte sich um. Er wollte das nicht sehen.
    Aber Randolph Andersons Ende wurde von vielen Kameras festgehalten. Die Reporter hatten wieder eine Sensation.
    ***
    Dr. Suzman hatte sich alles genau überlegt. Niemand würde ihm den Mord an diesem leichten Mädchen in die Schuhe schieben können, denn nicht er würde das Zimmer verlassen, sondern ein abstoßend häßlicher Mann, ein grauenerregendes Ungeheuer.
    Deshalb machte es ihm auch nichts aus, daß Anne Louise geschrien hatte.
    Jetzt schrie sie nicht mehr, denn seine behaarten Krallenhände lagen um ihren Hals. Sie wehrte sich noch verzweifelt, aber ihr Widerstand wurde rasch schwächer.
    Als ihr Körper erschlaffte, rannten Pete Lambert und Warner Scott gegen die Tür

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