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1052 - Finale auf Chircool

Titel: 1052 - Finale auf Chircool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Neugier?"
    „Neugier?" Francette war empört. „Ihr wißt wohl nicht, in welcher Lage mein Volk steckt.
    Bitte bringt mich sofort zum Kapitän dieses Schiffes."
    „Kapitän?" Die beiden Männer blickten sich fragend an. Sie schienen sich sogar zu amüsieren. „Wen meint sie wohl? Tanwalzen oder Atlan?"
    Francette schwieg, weil sie mit diesen Namen nichts anfangen konnte.
    Einer der Männer trat an einen kleinen Kasten, der an einer Seitenwand befestigt war.
    Er sprach dort eine Weile, aber Francette konnte kein Wort verstehen.
    Schließlich kam der Mann zurück.
    „Du hast Glück, kleine Wilde", sagte er. „Atlan ist bereit, dich zu empfangen."
    Die beiden Männer lachten, und Francette verstand nicht, warum.
    „Komm mit."
    Der Weg in die Zentrale wurde für das Mädchen zu einem Abenteuer. Zu fremdartig war die Umgebung. Am schlimmsten war das Gleiten durch ein breites Rohr. Das Gefühl der Schwerelosigkeit, das mit einer sanften, aber unaufhaltsamen Aufwärtsbewegung verbunden war, drehte ihr fast den Magen um.
    Endlich hatte sie wieder festen Boden unter den Füßen.
    „Wohin führt ihr mich?" fragte sie verschüchtert. „Zu Claude St. Vain?"
    „Claude St. Vain?" echote der ältere der beiden Männer. „Diesen Namen habe ich noch nie gehört."
    „Ich auch nicht", stimmte der andere zu. „Der Name St. Vain kommt meines Wissens gar nicht auf der SOL vor."
    Francette blieb stehen.
    „Sagtest du SOL?" Ihr Atem stockte.
    „Natürlich. Wußtest du nicht, daß dies die SOL ist?"
    Francette schwindelte. Sie torkelte mehr, als daß sie ging. Es gab in ihrem Leben kein Kindermärchen, in dem nicht die SOL in irgendeiner Weise erwähnt worden war. Es war unfaßbar für sie, daß es sich hier wirklich um das sagenhafte Schiff der Urväter handeln sollte.
    Sie konnte es einfach nicht glauben.
    Plötzlich stand sie in einem Raum. Vor ihr erblickte sie einen großen Mann mit weißen Haaren und einem gütigen Blick. Verlegen strich sie sich ihre langen, schwarzen Haare aus dem Gesicht. Die Umgebung war so fremdartig wie dieser Mann, der sie prüfend anblickte. Auch die anderen Frauen und Männer, die vor den seltsam und unheimlich funkelnden Geräten standen, blickten zu ihr.
    „Ich bin Atlan", sagte der Mann mit wohlklingender Stimme. „Wer bist du?"
    „Francette", antwortete sie leise. „Ich bin eine Betschidin."
    „Möchtest du dich setzen und mir erzählen, was dich hier herführt?"
    Sie zögerte einen Moment und ließ die neuen Eindrücke auf sich wirken. Dann zog sie behutsam das Blatt Kritzels aus dem Umhang und warf einen kurzen Blick darauf.
    Du bist an der richtigen Stelle, stand dort.
     
    *
     
    Für Atlan war das Mädchen eine willkommene Möglichkeit, etwas Konkretes über die Lage der Betschiden zu erfahren. Francette versank mit ihrem nur 1,56 Meter großen Körper in dem Kontursessel, den man ihr angeboten hatte.
    „Du brauchst keine Angst zu haben." Der Arkonide hatte bemerkt, daß sich die Betschidin unruhig umblickte und nervös mit ihren Händen an einem grünen Blatt spielte.
    „Ich habe keine Angst", behauptete sie, „denn ich weiß ja, daß ich bei guten Menschen bin."
    „Interessant", antwortete Atlan gedehnt. „Woher weißt du das denn so sicher?"
    Sie hob das Blatt in die Höhe. „Jörg hat es mir über Kritzel gesagt."
    Atlan las, was auf dem Blatt stand. Du bist an der richtigen Stelle. Kurz darauf verschwand die Schrift vor den Augen des Arkoniden. Die Äderchen des Blattes formten sich um.
    Erzähle dem Großadministrator des Raumschiffs, was mit uns geschehen ist.
    „Du siehst", sagte Francette, „was Jörg von mir verlangt."
    Atlan starrte noch immer staunend auf die Schrift.
    „Wer ist Jörg?" wollte er wissen.
    „Jörg Breiskoll", antwortete das Mädchen. „Er ist ein tapferer Jäger unseres Volkes. Er ist sogar in die Robotstation eingedrungen und hat den wahnsinnigen St. Vain belauscht.
    Der Kapitän, ich meine natürlich Claude St. Vain, den Jörg Großadministrator nennt, ist übergeschnappt. Doc Ming meint, es liegt an den vier Spoodies, die er trägt. St. Vain will die Betschiden und die Kranen und überhaupt alle unter sein Kommando stellen, um selbst Herzog von Krandhor zu werden."
    „Einen Moment", unterbrach Atlan den Redeschwall der Betschidin.
    „Sagtest du eben Breiskoll?"
    Francette nickte. „Das ist Jörgs Name. Ist da etwas Besonderes daran?"
    Atlan mußte an Bjo Breiskoll denken, der früher einmal einer der wichtigsten Solaner gewesen war.

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