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1054 - Die Leibwächterin

1054 - Die Leibwächterin

Titel: 1054 - Die Leibwächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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für sie beendet. All die vergangenen Wochen waren nur dazu da gewesen, um sie für diesen Abend vorzubereiten. Heute würde so etwas wie eine Feuertaufe stattfinden. Einen Hinweis hatte sie von Costello nicht bekommen. Nur dachte sie wieder daran, daß der Capo in früheren Jahren mit den Mächten der Finsternis paktiert hatte. Wie das auch immer gelaufen sein mochte – eine Vorstellung konnte sich Karina davon nicht machen –, aber es war geschehen. Das hatten ihr Wladimir Golenkow und John Sinclair deutlich zu verstehen gegeben.
    War jetzt die Zeit reif, um einen erneuten Kontakt aufzunehmen?
    Karina wußte es nicht. Sie ging einfach davon aus, und sie dachte auch einen Schritt weiter. Sollte es tatsächlich stimmen, dann lag es einzig und allein an ihr, John Sinclair zu alarmieren. Irgendwie würde sie zu ihm durchkommen müssen. Ihm eine Nachricht hinterlassen, im etwas zukommen zu lassen.
    Zu telefonieren traute sie sich nicht. Nicht einmal über ihr Handy. Costello hatte seine Spitzel überall. Ob menschliche oder elektronische, er verließ sich da auf beide.
    Die Schonzeit ist um, dachte sie und warf einen letzten Blick in den Park. Es kam ihr wie ein Abschied vor. Dieser Gedanke irritierte Karina. Alles wollte sie werden, nur nicht sentimental. Das konnte sie sich einfach nicht leisten.
    Sie drehte sich vom Fenster weg und hörte just in diesem Moment das harte Klopfen an der Tür. Franco wartete ihren Ruf gar nicht erst ab, er betrat ihr Zimmer auch, ohne eingeladen worden zu sein. Blitzschnell schaute er sich um. Wie jemand, der nach etwas Verdächtigem sucht. Einen Grund dafür hatte er nicht. So etwas war ihm einfach in Fleisch und Blut übergegangen.
    »Was willst du, Franco?«
    »Dich holen.«
    »Warum?«
    »Wir fahren.«
    »Da hättest du auch über das Haustelefon anrufen können.«
    Franco grinste breit. »Hätte ich«, erwiderte er. »Aber ich bin eben persönlich gekommen.«
    Karina blieb gelassen, obwohl sie innerlich wütend war. »Treib es nicht zu weit«, warnte sie ihn. »Du hast mich zwar im Pool beobachten können, aber das wird so schnell nicht mehr vorkommen.«
    »Du bist nicht die Chefin.«
    »Ich weiß. Und du nicht mein Chef. Andere Frage. Wo geht es denn heute hin?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ach. Bist du nicht der Fahrer?«
    »Schon. Logan wird es mir später sagen, wenn wir bereits unterwegs sind.«
    »So ist das.«
    »Komm jetzt.«
    Karina blieb, denn sie hatte noch eine Frage. »Und wir fahren wirklich nur zu dritt?«
    »Ja, warum?«
    »Nur so.«
    Franco ging vor, schaute allerdings hin und wieder zurück, um sicher zu sein, daß Karina ihm auch folgte. Sie nahmen nicht den Lift. Die Treppe lud dazu ein, nach unten zu gehen. Außerdem tat etwas mehr Bewegung gut. Die hielt die Gelenke geschmeidig.
    Logan Costello wartete bereits. Er war mit seinem Rollstuhl in den großen Eingangs- und Empfangsbereich des Hauses gefahren.
    Mit dem Handy telefonierte er und schaute dabei zu, wie Franco und Karina die Treppe nach unten gingen.
    Auch wenn sie verschwunden waren, blieb das Haus nicht menschenleer zurück. Im Keller saßen stets vier Wachposten auf der Lauer. Sie beobachteten die Monitore und würden nicht zögern, mit jedem Fremden, der unbefugt das Haus betrat, kurzen Prozeß zu machen.
    Kaum befand sich Karina in Hörweite ihres Chefs, als dieser das Gespräch beendete. Er schaute die Frau an. Er grinste breit. Auf seiner grauen Haut erschienen zahlreiche Falten. Das Betöngesicht schien zerknirschen zu wollen, so wirkte es.
    Karina ärgerte sich, weil ihr das Blut in den Kopf gestiegen war.
    Sie wußte genau, was sich Costello vorstellte. Er dachte an die Szene im Pool, als er sie nackt gesehen hatte. Auch jetzt zog er sie mit seinen Blicken aus.
    »Soll ich schon vorgehen und absichern?« Karina blieb sehr sachlich bei ihrer Frage.
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist nicht nötig. Bleib nur an meiner Seite. Da fühle ich mich wohler.«
    »Wie Sie wünschen.«
    »Noch Fragen?«
    Karina wartete einen Moment, bis sich Franco hinter dem Rollstuhl aufgebaut hatte. »Ja, die habe ich in der Tat. Mich würde interessieren, wohin wir fahren.«
    »Das wirst du unterwegs noch erfahren. Wir wollen nicht hetzen. Ich möchte noch etwas essen.«
    »Aber nicht hier.«
    »Nein, in einem Restaurant meiner Wahl. Ich mag es. Außerdem gehört es mir.« Er lachte kurz auf und nickte.
    Für Franco war es ein Zeichen, den Stuhl anzuschieben. Man konnte die Tür automatisch öffnen, die

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