Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1055 - Das psionische Labyrinth

Titel: 1055 - Das psionische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ausstiege.
    „Kommt!"
    Er schwang sich in den Schacht und schwebte nach oben. Dabei dachte er nicht ohne Ironie daran, daß er, würde das Kraftfeld jetzt abgeschaltet, direkt beim Dom Kesdschan ankommen würde - allerdings in nicht wünschenswertem Zustand ...
     
    7.
     
    „Na, endlich!" rief Deneide Horwikow, als sie an der nächsten Korridorkreuzung auf eine Gruppe von zwölf Besatzungsmitgliedern stieß. „Es hat lange gedauert, bis das Schneeballsystem wirkte."
    Die Raumfahrer, drei männliche Terraner, zwei weibliche Terraner, vier Neu-Arkoniden, eine Akonin, ein Topsider und eine Topsiderin, blieben stehen.
    „Wir wollen zum nächsten Transmitter und uns in Sektion 121-B-04 befördern lassen", erklärte die Akonin. „Bist du sicher, daß der Bengel uns nicht wieder nur einen Streich spielt, Deneide?"
    „So ziemlich", antwortete die Cheffunkerin der BASIS. „Er hat seinem Vater versprochen, in der Zentrale zu bleiben, und selbst wenn er das vergessen haben sollte - so lange wie diesmal ist er noch nie weggeblieben."
    „Na, ja", meinte die Akonin. „Irgendwer wird ihn schon finden. Ich hoffe, ihr bindet ihn dann fest. Man macht sich ja Sorgen, wenn er solange verschwunden bleibt."
    Deneide nickte.
    „Viel Glück! Ich gehe zur Medosektion."
    Sie sah den Raumfahrern nur kurz nach, dann wandte sie sich nach links und bestieg das Transportband. Allmählich wuchs in ihr die Angst um Oliver. Seit die Hamiller-Tube ein Instrument der Seth-Apophis war und die BASIS paralysiert hatte, funktionierte kaum noch etwas, wie es sollte. Unter diesen Umständen war es durchaus möglich, daß der Junge verunglückt war, wenn er an etwas herumgespielt hatte, dessen Funktionen er zu kennen glaubte.
    Da sowohl die Rundrufanlage als auch der Interkom von der Positronik blockiert wurden, war es nicht möglich gewesen, die Besatzung auf dem üblichen Weg zu mobilisieren.
    Deshalb hatten sich alle gerade in der Zentrale Anwesenden - bis auf Sandra, die als Wache zurückgeblieben war - auf den Weg gemacht. Jeder hatte die nächsten erreichbaren Leute alarmiert und sie angewiesen, ebenfalls einzeln weitere Besatzungsmitglieder zu alarmieren - und so weiter. Inzwischen sollten die meisten der 12.260 Frauen und Männer unterwegs sein. Es konnte dennoch viele Stunden dauern, bis jemand Oliver fand, denn die BASIS war so riesig, daß zwölftausend Leute in ihr versickerten wie ein Tropfen Wasser in einem Schwamm von einem Meter Ausdehnung.
    Während sie diese nicht gerade beruhigenden Überlegungen anstellte, war sie vor dem Haupteingang des Zentralen Bordklinikums angekommen.
    Ein Glück, daß die Öffnungsautomatiken der Schotte noch funktionieren! dachte sie, als sich das große Schott vor ihr öffnete. Sie gelangte in die Vorhalle, in der zahlreiche niedrige Bäume und Sträucher in großen Kübeln wuchsen, und steuerte die Tür zur Zentralverwaltung an.
    Als sie dort niemanden fand, ging sie weiter zur Chirurgischen Sektion, weil das die nächste auf ihrem Weg war. Als sie dort eintrat, kam sie an der Intensivstation vorbei. Sie hörte Stimmen durch das offene Schott - und als sie herantrat, sah sie zwei Personen, die sich über die Kontrollen eines Kybermats beugten, eines komplizierten Geräts, in dem lebensgefährlich erkrankte oder verletzte Lebewesen über die kritische Phase gerettet wurden, indem man sie zum Bestandteil eines Kyborgs machte.
    Deneide war unschlüssig, ob sie die Mediziner ansprechen sollte. Ihr Problem löste sich, als einer der beiden zu ihr herübersah.
    „Entschuldigt, bitte!" sagte sie.
    „Aber ich suche den kleinen Oliver Javier."
    „Olli-Bolli?" fragte der Mediziner.
    Der zweite Mediziner blickte ebenfalls zum Schott - und Deneide sah, daß es eine Frau war, dem großen kräftigen Wuchs und dem roten Haar nach, das unter ihrer weißen Haube hervorquoll, eine Springerin.
    „Er ist seit etwa zwanzig Stunden verschwunden", erklärte Deneide. „Wen habt ihr denn da?"
    „Es ist Herth", sagte die Springerin. „Übrigens, ich bin Dawn Ketsul - und das ist Edardo Andreano, unser Giftspezialist."
    „Herth?" fragte Deneide fassungslos. „Ja, was, bei allen Dunkelwolken, ist denn mit ihm passiert?"
    „Ihm wurde eine Überdosis Lo-Encephasolin injiziert", erklärte Andreano. „Eine extrem starke Überdosis. Lo-Encephasolin dient dazu, die elektrochemische Leitfähigkeit der Ganglienzellen im Gehirn zu verbessern." Er schüttelte den Kopf. „Eine Überdosis, wie Herth sie erhalten hat, bewirkt eine

Weitere Kostenlose Bücher