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1055 - Vampire, Karina und wir

1055 - Vampire, Karina und wir

Titel: 1055 - Vampire, Karina und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ruhig und gelassen. Zuerst schob er den Schlüssel in das Schloß. Er drehte ihn einmal herum, ließ die schmale Tür allerdings noch geschlossen. Zunächst mußte er sich um Versini kümmern.
    Wieder brauchte er nur eine Hand, um den Mann auf die Beine zu zerren. Er wehrte sich auch jetzt nicht. Versini litt noch unter den Schlägen und Tritten.
    Franco schleifte ihn auf die Tür zu. Mit der rechten Hand zog er sie auf. Dabei ließ er die Vampire nicht aus dem Blick. Die drei hatten sich wieder gefangen. Tronk stand bereits auf den Beinen.
    Tyra war dabei, sich zu erheben, nur Kesslee saß noch und leckte mit einer schmierig und schleimig aussehenden Zunge die Umgebung seiner Lippen ab.
    »Es wird Zeit, Franco!« drängte Costello.
    »Ich schaffe es!« Franco schleifte Versini auf die Tür zu. Der Mann jammerte und weinte. Keiner hörte auf ihn. Es erklang ein Quietschen, als Franco die Tür aufzerrte.
    Gleichzeitig drückte er Marco tiefer und schob ihn nach vorn. Um nicht zu fallen, bewegte der Mann seine Beine, bis es nicht mehr nötig war, denn der harte Schlag in den Rücken katapultierte ihn durch die Lücke und hinein in die Welt hinter dem Gitter.
    Er stolperte hinein. Dabei bewegte er hektisch die Arme. Wie jemand, der nach einem Halt sucht.
    Franco knallte die Tür hinter ihm zu. Er schloß ab. Dann trat er zurück und drehte sich Costello zu. Der hatte seinen Arm ausgestreckt. »Den Schlüssel, Franco.«
    Er bekam ihn.
    Beide schauten sich an.
    Beide lächelten.
    Dann nickte Costello. Er wirkte dabei wie ein sehr zufriedener Kinobesucher. Seine Hände lagen jetzt flach auf den Oberschenkeln. »Bene, mein Freund, jetzt wollen wir mal schauen, wie die drei Blutsauger langsam satt werden…«
    ***
    Wir saßen unserem Chef, Sir James, gegenüber, hatten ihm alles erzählt und wunderten uns jetzt, wie er allmählich erbleichte. Das hatten wir selten und nur in sehr extremen Fällen bei ihm erlebt.
    Für ihn war unser Bericht extrem gewesen und ganz besonders die Schlüsse, die wir daraus gezogen hatten.
    Er schwieg. Wir schwiegen ebenfalls. Sir James spielte mit seiner Brille, ohne sie allerdings vom Gesicht zu entfernen. Wir sahen die Falten auf seiner Stirn und die Andeutung eines Kopfschütteins. Er dachte auch über seine Worte nach, und als er die richtigen schließlich gefunden hatte, fragte er mit überraschend leiser Stimme:
    »Wissen Sie beide eigentlich, was Sie da von mir verlangen?«
    »Ja, Sir«, sagte ich nur.
    Seine Stimme klang matt. »Das werde ich wohl nicht bewerkstelligen können. Den Strom oder die Energieversorgung abschalten. Wie haben Sie sich das vorgestellt? Wenn es nur für ein Haus wäre, okay, aber hiervon würde ein ganzes Viertel betroffen sein, dessen Energieversorgung an einem Verteiler hängt.«
    »Das wissen wir, Sir«, sagte Suko. »Und wir wissen auch, daß die Krankenhäuser auf eigene Aggregate zurückgreifen können. Da würde ja nichts passieren. Es würde auch nicht lange dauern. Wir würden uns zeitlich einigen und die Dauer des Ausfalls auf eine Stunde begrenzen können. John und ich wollen nur in das Haus. Denken Sie daran, daß sich dort drei blutgierige Vampire aufhalten. Wenn sie freikommen, wird es schwer werden, sie wieder einzufangen. Da möchte ich die Verantwortung nicht übernehmen.«
    Der Superintendent überlegte wieder recht lange, bevor er eine Frage stellte. »Sie haben die drei Untoten nicht mit eigenen Augen gesehen - oder?«
    »Nein. Allerdings können wir uns voll und ganz auf Karina Grischins Aussagen verlassen.«
    »Und wir haben die Spuren im Bunker gesehen«, fügte ich hinzu.
    »Was war das schon, John? Drei zerstörte Pritschen, ein paar Stricke. Ist Ihnen das tatsächlich Beweis genug?«
    »Ja, denn Karina lügt nicht.«
    Sir James legte seine Hände zusammen. »Sie setzen auf diese Person, nicht wahr?«
    »Ja, weil sie gut ist.«
    »Hm.« Sir James nickte, und ich überlegte. Ich hoffte, daß er sich mit unserem Plan anfreunden konnte. »Gesetzt den Fall, es klappt alles«, sagte er weiter. »Sie werden dann in der Dunkelheit versuchen, in Costellos Haus einzudringen, was nicht eben legal ist.«
    »Stimmt. Aber Costello würde uns kaum ein Verfahren an den Hals hängen. Das kann er sich nicht leisten. Wir wollen die drei Blutsauger, Sir, falls es noch drei sind und nicht schon mehr, denn wie Karina berichtete, sahen sie ziemlich verhungert aus. Ihre Gier nach Blut sah man ihnen an.«
    »Ja, das verstehe ich auch. Trotzdem gibt es Bedenken.

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