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1056 - Blutsauger Costello

1056 - Blutsauger Costello

Titel: 1056 - Blutsauger Costello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zweiten, und er würde sich kaum von dem hier unterscheiden.
    Also auch ein Vampir!
    Er wollte es genau wissen. Erst danach würde er zu seinem Capo gehen. Die Angst, daß auch Costello zu einem Blutsauger gemacht worden war, nagte in ihm wie die Zähne einer Ratte.
    Franco drehte sich zur Seite.
    Genau in dem Augenblick hob Silvio seinen rechten Arm an und umklammerte Francos Fußgelenk…
    ***
    Logan Costello saß in seinen Rollstuhl und bewegte sich nicht. Er hätte auch nicht aufstehen können. Er saß jetzt noch starrer auf dem Platz als sonst. Zwar funktionierte sein Kreislauf noch, doch er hatte das Gefühl, als wäre er eingefroren. Er war ein Mensch, der innerhalb von Sekunden von einer Vereisung überfallen worden war.
    Noch immer lag die Hand auf seiner Schulter. Auch weiterhin spürte er die Kälte durch den Anzugstoff seines Jacketts. Sie berührte seine Haut, sie drang ein, als wollte sie seine Schulterknochen ebenfalls einfrieren.
    Hinter ihm standen drei Gestalten, die er roch, aber nicht genau sah. Tyra, Kesslee und Tronk.
    Drei Vampire, die ihm aus einer anderen Welt geschickt worden waren. Ihnen mußte er gehorchen.
    Ihnen konnte er sich nicht entgegenstellen. Sie waren sein Schicksal.
    Irgendwann schloß er die Augen. Er wollte nicht mehr sehen, kein Zimmer, keine gepanzerte Fensterscheibe. Er reagierte wie jemand, der sich am liebsten verkrochen hätte.
    Dann bewegte sich die Hand. Sie wanderte auf seine Schulterrundung zu, blieb auch dort nicht liegen, sondern schabte an seinem rechten Arm entlang nach unten. Durch die Bewegung geriet auch die Person in sein Blickfeld, der die Hand gehörte.
    Es war Tyra!
    Costello reagierte nicht. Er saß unbeweglich. Tyra stellte sich vor ihn hin. So war er gezwungen, sie anzuschauen. Ihre beiden Artgenossen standen hinter dem Rollstuhl wie zwei finstere Wächter.
    Auch wenn er hätte fliegen können, er wäre ihnen nicht entwischt.
    Tyra trug noch immer ihre alten Lumpen. Aber ihr Gesicht hatte sich verändert. Das erkannte Costello selbst bei diesen miesen Sichtverhältnissen.
    Es war voller geworden. Es war ihr anzusehen, daß sie sich erholt hatte. Dafür gab es nur einen Grund. Sie hatte Blut getrunken. Sie hatte es geschlürft. Sie hatte sich die entsprechende Nahrung besorgt, und es hatte ihr gutgetan.
    Der stumpfe Ausdruck war aus ihren Augen verschwunden. Sie sahen aus wie die eines normalen Menschen. Aber sie schauten ihn kalt und böse an, als suchten sie schon jetzt nach einer Möglichkeit, ihm das Blut auszusaugen.
    Die Oberlippe hatte sie zurückgezogen. Er sah das Schimmern ihrer beiden Vampirzähne und spürte dann die kalte Totenhand über seine Wange gleiten.
    Costello hatte sich wieder gefangen. Zumindest glaubte er das, und er suchte auch nach Worten.
    »Was wollt ihr?« flüsterte er. »Los, sagt es, verdammt!«
    »Blut…«
    Tyra hatte das Wort geflüstert, und Costello schloß für einen Moment die Augen. Ihm war klar, daß es nicht nur einfach Blut war, sondern sein eigenes. Er hockte hier hilflos im Rollstuhl, verfluchte sein Schicksal und suchte verzweifelt nach einer Antwort, die sich wohl mehr aus einer Frage zusammensetzen würde.
    »Du… du… darfst es nicht bekommen. Ich gehöre dir nicht. Das wurde mir versprochen…«
    »Ja, ich weiß.«
    Costello fühlte sich nach dieser Antwort erleichtert und konnte auch wieder durchatmen. Sie würde sich hoffentlich an die Regel halten, denn noch stand Dracula II über ihr. Er war es, der die Befehle gab. Sie war zwar zu ihm gekommen, doch möglicherweise wollte sie nur mit ihm spielen und sich an seiner Angst weiden.
    »Was… was… willst du dann hier?« flüsterte er.
    Sie beugte sich tiefer. Ihr Gesicht geriet in die Nähe seiner Augen. Jetzt erst erkannte Costello sie genauer. Er sah auch die Umgebung ihrer Lippen. Sie war dunkler als die übrige Haut, längst nicht so bleich. Etwas verteilte sich dort wie dunkle, verschmierte Blütenblätter, und ihm kam eine schreckliche Idee.
    Tyra hatte seinen Blick genau gesehen. Sie selbst stellte allerdings keine Frage. Sie lächelte nur und sah dabei noch wilder aus als zuvor.
    »Blut…?« fragte er leise.
    »Ja, Blut. Wir alle sind satt geworden, Costello. Dank deiner Leute, die sich hier im Haus befinden. Die haben uns die Möglichkeit gegeben, ihr Blut zu trinken…«
    Costello konnte nicht mehr reden. Ein schreckliches Gefühl hatte ihn stumm werden lassen. Er kam sich so schwindlig vor. Am liebsten wäre er verschwunden, aber das war

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