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1056 - Blutsauger Costello

1056 - Blutsauger Costello

Titel: 1056 - Blutsauger Costello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn.
    Er verlor den Überblick. Er hätte schreien können, und zugleich spürte er das erneute Nahen der Bewußtlosigkeit. Seltsamerweise war sein Gehör geschärft. Er glaubte sogar, es knacken gehört zu haben. Zum Glück nicht in seinem Kopf, sondern in dem des anderen. Der Killer wollte schreien.
    Dazu kam es nicht. Statt dessen drangen einige halblaute Flüche über seine Lippen. Er drückte die Hände gegen die Brust des Untoten, um ihn mit einer letzten Kraftanstrengung von sich zu schieben.
    Es war nicht zu schaffen. Silvio war zu schwer. Der Treffer hatte ihn nur kurz ablenken, aber nicht von seinem eigenen Ziel abbringen können. Er machte weiter.
    Franco sah das Gesicht verschwommen. Er konnte nicht mehr. Das letzte Aufbäumen hatte ihn fertiggemacht.
    Seine Kraft war verbraucht, und er merkte auch, daß seine Hände allmählich zu den Seiten wegglitten. Er konnte den Untoten nicht mehr von seiner Kehle wegstemmen.
    In seinem Job hatte Franco schon oft ans Sterben gedacht. Er hatte auch nie damit gerechnet, einmal in einem Bett zu sterben. Eine Kugel oder ein gezielter Messerstich, das wäre für ihn schon okay gewesen. Aber nicht so zu sterben wie jetzt. Leergesaugt. Ohne Blut in den Tod hineinzugehen, um dann auf eine fürchterliche Art und Weise weiterzuleben. Das war ihm niemals in den Kopf gekommen.
    Das Gesicht war nur noch ein Schatten, der plötzlich vor seinen Augen tanzte und einen Moment später verschwunden war. Der Mafioso kam damit nicht zurecht. Er wußte nicht, warum dies geschehen war, aber der Druck des Vampirkörpers war verschwunden.
    Außerdem hörte er Stimmen!
    Nahe bei ihm. Trotzdem weit entfernt. Eine Frauenstimme, die mit einem Mann sprach.
    Die Stimme des Mannes kannte er nicht. Dafür die der Frau. Er hatte sie oft genug gehört. Es war Karina Grischin. Zwar hatte er sie umbringen wollen, doch in dieser Lage war er froh, sie zu hören, und er betete, daß sie ihn retten würde…
    ***
    »Nein, nicht schießen!« rief ich der Russin halblaut zu.
    »Warum denn nicht?« Ihr Kopf ruckte zu mir hin. Sie hielt Sukos Beretta in beiden Händen, hatte die Arme vorgestreckt, zielte auf den Blutsauger, den Suko zuerst von dem am Boden liegenden Mann weggezerrt hatte und nun festhielt. Er stand hinter dem Blutsauger und hatte ihn an den Seiten in die Höhe geschoben, wobei er die Hände hinter dem Nacken der Bestie zusammengefaltet hatte.
    So kam er nicht weg, obwohl er es versuchte. Er bewegte sich zu träge. Er schüttelte seinen Kopf.
    Die Zähne blinkten dabei, und das Maul stand weit offen.
    »Scheiße, das ist Silvio!« preßte Karina hervor. »Er gehört auch zu Costello.«
    »Mit ihm und anderen müssen wir rechnen!« gab ich zurück. »Aber halte dich zurück.«
    »Warum nicht schießen?«
    »Das wäre eine Verschwendung von geweihten Silberkugeln«, erklärte ich ihr.
    Sie konnte es nicht begreifen, protestierte allerdings nicht mehr. Statt dessen schaute sie zu, wie ich zuerst die Kette und dann das Kreuz über den Kopf streifte.
    Karina staunte nur. Trotzdem konnte sie die Worte nicht für sich behalten. »Davon habe ich gehört. Das hat mir Wladimir Golenkow gesagt. Aber jetzt sehe ich es. Es sieht noch toller aus, als er es mir beschrieben hat.«
    Ich lächelte nur knapp und nickte ihr ebenso knapp zu. Dann machte ich mich auf den Weg.
    »Beeil dich, John! Er wird langsam unruhig.«
    »Keine Sorge.«
    Ich ging den nächsten Schritt - und war nahe genug an ihn herangekommen.
    Silvio erschrak. Er bewies, daß auch Vampire Gefühle zeigen können. Er wußte, was mit ihm geschah. Er hatte die Kraft des geweihten Silbers bereits gespürt.
    Ich preßte das Kreuz gegen seine Brust. Nicht einmal eine Formel mußte ich sprechen. Es ging alles glatt und so wie immer.
    Der Vampir zuckte. Suko ließ ihn auch jetzt nicht los. Er hatte seinen Griff noch verstärkt, um das zappelnde Etwas unter Kontrolle zu halten. Für Silvio war es ein Sturm im Wasserglas. Er schaffte es nicht mehr, sich gegen diese Mächte zu stemmen. Mit einigen wilden Bewegungen versuchte er, sich gegen das Sterben aufzubäumen. Es war nicht möglich. Die Kraft des Kreuzes brannte sich durch den Stoff seines Hemdes und hinterließ auf der Brust ein Zeichen, wobei die Haut aufzischte und sich stinkender Rauch ausbreitete.
    Suko ließ ihn los.
    Der Blutsauger ging noch einen Schritt nach vorn. Es war aber keine Reaktion, die ihm etwas brachte. Er brach zusammen und fiel mit einem dumpfen Laut zu Boden. In den letzten

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