1058 - Vampir-Chaos
Rezeption erreicht, ging um sie herum, denn sie hatte eine schmale Tür entdeckt, hinter der möglicherweise ein Büro lag.
Die Tür war nicht geschlossen. Jane mußte sie antreten, um sie ganz aufzustoßen.
»Scheiße!« hörte Bill ihren Fluch.
»Was ist denn?«
»Komm her!« Jane drehte kurz den Kopf. Die Worte hatte sie nur gepreßt hervorbringen können.
Bill machte sich auf einen schlimmen Anblick gefaßt und wurde nicht »enttäuscht«.
Auf dem Boden lag ein Mann. Er war tot. Ein roter Kranz umgab seine Kehle. Es war das Blut, das aus der Wunde gelaufen war. Man hatte ihm die Kehle durchgeschnitten.
»Killer!« keuchte Bill. »Verdammte Killer. Aber wohl keine Vampire. Oder wie soll ich das verstehen?«
»Ich weiß es auch nicht.« Jane drehte sich von diesem Anblick weg. »Ich kann es mir nur so vorstellen, daß sich die Blutsauger den Weg freimachen wollten. Etwas anderes kommt für mich nicht in Frage. Tut mir leid, Bill.«
»Wir wissen jedenfalls, daß sie hier sind.«
»Ja, oben.«
»Es gibt da einen Lift.«
Jane Collins schüttelte den Kopf. »Nein, Bill, ich lasse mich nicht einsperren.« Sie hatten den Bereich der Rezeption wieder verlassen.
»Laß uns die Treppe nehmen.«
Vampire lieben die Dunkelheit. Darauf hatten sie im Innern dieses Bordells verzichtet. Das Licht brannte auch weiterhin und wies den beiden Eindringlingen den Weg.
Sie schlichen die schmale Treppe hoch. An der rechten Seite befand sich das Geländer. An der linken zog sich die Wand hin, an der passende Bilder hingen. Standfotos aus irgendwelchen Pornofilmen ließen keinen Zweifel aufkommen, wo der Gast hier gelandet war.
Jane blieb eine Stufe hinter Bill. Da die Treppe einen Bogen schlug, wurde ihre Sicht zunächst behindert. Das änderte sich erst, als sie die Kehre erreicht hatten, aber sie blieben stehen und gingen noch nicht weiter, weil sie ein schlimmes Geräusch gehört hatten.
Jemand stöhnte. Jemand schlürfte oder schmatzte auch dabei. Laute, die ihnen nicht unbekannt waren.
Kurz nur schauten sie sich an. Jane nickte. Die Gänsehaut auf ihrem Gesicht war nicht zu übersehen. Beide duckten sich, als sie weiter nach oben gingen.
Das Ende der Treppe geriet in ihren Sichtbereich. Nicht nur das.
Auch der Flur in der ersten Etage, von dem die einzelnen Zimmertüren abzweigten.
Spärliches Licht erhellte den Gang, auf dem ein grauer Teppich lag. Und genau auf ihm hockte der Vampir. Es war einer von Costellos Leuten; er hatte nicht einmal seine dunkle Kleidung gewechselt.
Normal saß er auf den Boden.
In Höhe seines Schoßes war das bleiche Gesicht einer kaum bekleideten Frau zu sehen. Er hatte den Kopf so weit angehoben, daß sein Mund mühelos den Hals der dunkelhaarigen Frau erreichen konnte.
In dessen Haut hatten sich seine Zähne festgebissen, während der Vampir wie selbstvergessen das Blut schmatzend in sich hineintrank…
***
Suko war frustriert. Nur ließ er sich das nicht anmerken. Er könnt sich besser beherrschen als seine Begleiterin Karina Grischin. Sie fluchte oft genug oder schlug mit ihrer Hand gegen den Körper, während sie neben Suko im Rover saß und mit ihm zusammen die Häuser kontrollierte, die auf der Liste standen.
Sie waren erfolglos gewesen, und das wurmte sie. Auch Suko ärgerte sich. Er kam sich an der Nase herumgeführt vor, aber er gehörte nicht zu den Menschen, die aufgaben.
Die erste »positive« Nachricht erreichte die beiden über Handy.
Sie selbst hatten nichts damit zu tun. John Sinclair, Jane und Bill hatten mehr Glück gehabt und bereits konkrete Spuren gefunden.
Dafür fand Suko eine Parklücke, in die er seinen Wagen lenkte, um nicht im Fahren telefonieren zu müssen. »Dann scheinen wir wohl in der falschen Gegend zu suchen, Sir.«
»Ich kann es Ihnen nicht sagen. Aber Sie sollten die Hoffnung nicht aufgeben. Noch haben Sie nicht alles kontrolliert.«
»Nein.«
»Wo befinden Sie sich jetzt?«
»Soho.«
»Hat Costello dort nicht einige Spielclubs und auch Wettbüros betrieben?«
»So ist es. Und die werden wir uns auch anschauen. Er muß sich irgendwo ein neues Hauptquartier aufbauen, Sir. Ich glaube nicht, daß er nur durch London fährt und…«
»Das wird er später sicherlich tun. Für ihn ist zunächst einmal wichtig, so viele Vampire wie möglich zu schaffen. Dabei wird er sich über seine normalen Regeln hinwegsetzen. Davon gehe ich zumindest aus. Lasse mich aber gern belehren.«
»Nein, nein, Sir, wir denken ja auch so.«
»Jedenfalls hat
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