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106 - Atomgespenster

106 - Atomgespenster

Titel: 106 - Atomgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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solche
Möglichkeit in Betracht ziehen .«
    Larry Brent merkte, daß zwischen den Augen
seines Gegenübers eine steile Falte entstand.
    »Vielleicht, Mister Brent«, wurde Ingram
zugänglicher, »haben Sie gar nicht so unrecht mit Ihren Theorien. Wir haben
hier nach der Evakuierung vieler Menschen einige Merkwürdigkeiten und
Ungereimtheiten entdeckt. Das muß ich zugeben. Ich tue es jetzt unter vier
Augen - in der Öffentlichkeit würde ich beschwichtigend handeln .«
    »Ja, das verstehe ich«, sagte Larry nickend,
als Mathew Ingram eine Kunstpause einlegte. Der Doktor gab sich natürlicher und
auskunftsbereiter.
    »Wir hatten hier grauenhafte Fälle.
Körperliche Mißbildungen, die Sie sich nicht vorstellen können, und eben sehr
viele Totgeburten. Aber wir hatten bisher dabei kein geistiges Monster, wenn
ich es mal so bezeichnen darf ...«
    Die Unterredung wurde unterbrochen, da der
Oberarzt über sein in der Tasche steckendes Funkgerät in eine andere Station
gerufen wurde. Man benötigte ihn dort dringend.
    Ingram gab Larry Brent die Erlaubnis,
Jacqueline Canvens Krankenzimmer aufzusuchen.
    »Aber halten Sie sich mit Ihren Fragen etwas
zurück«, bat der Arzt im Interesse seiner Patientin. »Sie ist wirklich sehr
krank und eigentlich zu schwach, um viel zu reden .«
    X-RAY-3 versprach es.
    Als er durch den Korridor ging, sah er in
einer Fensternische zwei Frauen zusammenstehen. Die eine kannte er, es war Mrs.
Sullivan.
    Sie wirkte sehr ruhig, war aber immer noch
blaß. Offenbar hatte sie die Erlaubnis erhalten, nach Hause zu gehen. Aber - wo
war dieses zu Hause von nun an? Von dem Haus würde nicht mehr viel übrig sein.
    Mrs. Sullivan sah Larry Brent näherkommen.
    Sie stellte mit tonloser Stimme und etwas
abwesend wirkend ihrer Bekannten den Ankömmling vor.
    »Das ist - Mandy Gorling, von der ich Ihnen
erzählte, Mister Brent .«
    Die schlanke, blonde Frau nickte
gedankenversunken, und Larry nutzte die Gelegenheit, einige Worte mit ihr zu
wechseln.
    Mandy Gorling gab sich jedoch wortkarg, als
wäre sie mit ihren Gedanken ganz woanders.
    X-RAY-3 wußte, woran die Frau litt, welche
Vorstellung sie noch immer hatte. Mrs. Sullivan hatte schließlich darüber
gesprochen.
    Mandy Gorling war auf dem Weg nach Hause. Man
hatte sie entlassen, und sie ließ Mrs. Sullivan wissen, daß Sie jederzeit bei
ihr wohnen könne, bis die Familie wisse, wo sie Unterkommen könne.
    Mandy Gorling war ein Fall für Morna
Ulbrandson.
    Sie würde als Frau in der besonderen
Verfassung, in der die ehemalige Ballettänzerin sich befand, das bessere
Einfühlungsvermögen haben.
    Nachdenklich sah Larry ihr nach.
    Er konnte es sich nicht erklären, aber er
hatte im gleichen Augenblick das Gefühl, daß es nicht ihre letzte Begegnung war
und in Mandy Gorling etwas vorging.
    »Sie haßt ihn wie die Pest«, sagte Mrs.
Sullivan in diesem Moment.
    »Sie sprechen von Dr. Funner, nicht wahr? «
    »Ja. Eigentlich sollte ich nicht darüber
sprechen. Aber ich habe Vertrauen zu Ihnen und weiß, daß Sie auf der Suche nach
der Wahrheit sind. Mandy Gorling ist noch immer verbittert und überzeugt davon,
daß Funner ihr das Kind weggenommen hat. Entweder sie ist wirklich verrückt -
oder an ihrer Geschichte ist tatsächlich etwas dran, auch wenn sie sich noch so
ungeheuerlich anhört .«
     
    *
     
    Auf der anderen Seite der Weltkugel, mitten
im Pazifischen Ozean, war es drei Stunden nach Mitternacht.
    Moorea war eine der beliebtesten Inseln nördlich
von Tahiti.
    Wie die meisten kleinen Inseln in dieser
Region, so war auch Moorea .als Touristen-Attraktion beliebt.
    Sonne, weißer Strand, blaues Meer, rauschende
Palmen. Etwas für Leute, die das Exotische liebten.
    Die kilometerweiten Sandstrände hatten trotz
der touristischen Vermarktung etwas von ihrer Natürlichkeit behalten.
    Besonders dort, wo Frank Ropan abzusteigen
pflegte.
    Der dreißigjährige Hamburger Ingenieur kam
seit drei Jahren in die »Bucht des Mondlichts«, wie die Eingeborenen jenen
stillen, verschwiegenen Winkel nannten, in dem noch kein Hotel errichtet war.
    Hier standen insgesamt neun einfache Hütten,
errichtet für Menschen, die sich natürlich bewegen wollten und sich ein Gespür
für das »Abenteuer Südsee« erhalten hatten.
    Die Hütten waren sauber, mit dem
Notwendigsten versorgt und gehörten einem Privat-Club.
    Frank Ropan zahlte regelmäßig einen Beitrag
und hatte dafür den Vorteil, einmal im Jahr eine solche Hütte - die sich von
den Eingeborenen-Bauten im Innern der

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