Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
106 - Atomgespenster

106 - Atomgespenster

Titel: 106 - Atomgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
die Lippen. »Machst du
immer so komische Witze ?«
    Sie hielt Ropans Bemerkung für Scherz und
schubste ihm in die Seite.
    Frank verlor leicht die Balance und stützte
sich mit der Rechten im Wasser ab.
    Da kam Myrea der Gedanke, daß sie das Spiel
eigentlich fortsetzen könnte.
    Sie drängte nach, warf sich mit ihrem ganzen
Körpergewicht gegen den Mann und schlang gleichzeitig ihre Arme um seinen Hals.
    Ropan klatschte ins Wasser, Myrea mit ihm.
    Sie wälzten sich am Ufer. Eine Welle lief
über sie hinweg.
    Myrea lachte und tauchte unter dem Zugriff
des Mannes hinweg. Aalglatt und gewandt entzog sie sich seinen Händen, sprang
auf und weiter ins Wasser, das emporspritzte.
    Vom Meer aus war die kleine, fast in einer
Mulde des sanft ansteigenden Geländes liegende Hütte zu sehen.
    Die Bucht hier hatte ihre Besonderheit.
    Das spitze Dach der nächsten Hütte lag weiter
rechts hinter der Anhöhe und war mehr zu ahnen als zu sehen.
    Dort hinten begann der zweite Einschnitt in
die Bucht, ebenfalls winzig und einsam, so daß für den einzelnen das Gefühl
entstand, allein auf der Welt zu sein.
    Dort hinten war auch ein Einzelgänger
untergebracht, und Ropan wußte, daß der auch ein Mädchen bei sich hatte. Aber
von den beiden war nichts zu sehen und zu hören.
    Frank Ropan lief Myrea nach, die sich ins
Wasser fallen ließ und davonschwamm.
    Doch weit kam sie nicht.
    Mit schnellen Schwimmstößen hatte der
Deutsche seine exotische Freundin eingeholt, und das von Myrea begonnene Spiel
im Wasser nahm seinen Fortgang.
    Vergessen war der Grund, weshalb sie aus der
Hütte gelaufen waren.
    Sie balgten sich wie Kinder, und Myreas
silberhelles Lachen hallte durch die mondhelle Nacht.
    Aus dem Lachen wurde plötzlich ein spitzes,
schrilles Kreischen.
    Die Insulanerin warf die Arme in die Höhe,
taumelte zurück und sackte ins Wasser.
    Wild schlug sie um sich und tauchte unter.
    Frank Ropan glaubte im ersten Moment, daß
alles zu Myreas Spiel gehörte, und sie ihn erschrecken wollte.
    Da tauchte Myreas Kopf wieder auf.
    »Mein Bein! Hilf mir! Mich hat etwas gebissen !«
    Ihr Gesicht war schreckverzerrt, und die
junge Frau tauchte erneut unter.
    Da erst reagierte Frank Ropan, holte tief
Atem und ließ sich dann schnell wie ein Stein wegsacken.
    Das Mondlicht durchdrang die klare Oberfläche
des Wassers, ließ den Grund erkennen und die dunklen Umrisse des schlanken
Mädchenkörpers.
    Myrea war nach vorn gebeugt und strampelte
wild mit den Beinen, an denen etwas Längliches und Dickes klebte.
    Ropan schnellte auf Myreas Beine zu.
    Er hatte die Augen unter Wasser weit geöffnet,
und sah verhältnismäßig gut.
    Der Deutsche bemerkte, daß eine dunkle
Flüssigkeit aus Myreas Waden sickerte.
    Blut!
    Das dunkle, plumpe Etwas, das sie angefallen
hatte, biß sich tief in ihr Fleisch.
    Die sonst gewandte Eingeborene, die sich im
Wasser schnell und sicher wie ein Fisch bewegen konnte, bog vor Schmerz den
Kopf zurück und krallte ihre Hände in das rätselhafte Wesen an ihrem linken
Bein.
    Dann war Frank Ropan heran.
    Hart griff er zu.
    Er fühlte eine weiche, schwammige Haut
zwischen seinen Fingern. Sie war außerdem glatt und bewegte sich träge.
    Das Ding, das er griff und mit scharfem Ruck
von Myreas Bein löste, konnte niemals ein Fisch sein.
    Ropan warf sich herum und stieß nach oben.
Auch Myrea, die ihren Schmerz verbiß, war dazu noch aus eigener Kraft in der
Lage.
    Ropan kümmerte sich nicht um das, was er in
der Hand hielt. Er handelte, um zu verhindern, daß der dicke Kopf des Wesens
sich abdrehte, um auch ihn noch zu beißen.
    Er schlug das schwammige Geschöpf aus dem
Meer gegen eine aus dem Wasser ragende Korallenbank.
    Der Körper streckte sich und entglitt seiner
Hand.
    »Was, um Himmels willen, war es denn ?« fragte Myrea, am ganzen Körper wie Espenlaub zitternd.
    Sie atmete schnell und flach und zog ihr Bein
an.
    Man merkte ihr an, daß sie sich kaum noch
aufrecht halten konnte, daß die Neugier jedoch über ihren Wunsch, so schnell
wie möglich auch die letzten Meter zum Strand zurückzulegen, siegte.
    Sie wollten beide nicht glauben, was sie im
Mondlicht auf der mit Algen überwachsenen Korallenerhebung leblos und tot
liegen sahen. Es war ein plumper, röhrenförmiger Körper mit verkümmerten
Seiten- und Schwanzflossen.
    Der Kopf war dick und glatt, mit
hervorstehenden Fischaugen, fast schwarzer, faltiger Haut, aber keinem
typischen Fischmaul.
    Die Gesichtsform und die Lippen waren
menschlicher Natur.
    Vor ihnen lag

Weitere Kostenlose Bücher