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106 - Atomgespenster

106 - Atomgespenster

Titel: 106 - Atomgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ein dicker, deformierter Fisch
mit menschlichen Gesichtszügen und dem zähnestarrenden Maul eines Piranhas .. .
     
    *
     
    Doch auch das war noch nicht alles.
    Gleich hinter dem Kopf sah man auf jeder
Seite des gedrungenen Körpers einen Auswuchs, ein Mittelding zwischen Hand und
Flosse. Ähnlich verkümmerte, schwammige Glieder gab’s im unteren
Körperabschnitt.
    »Das Ding . .. der Fisch . . . was immer es
ist. .. « stammelte Ropan und war totenbleich, »... so
etwas gibt es nicht... wir träumen das nur, Myrea ...«
    Sie schüttelte heftig den Kopf und biß die
Zähne zusammen, als sie sprach. »Solche Schmerzen wie ich sie habe, träumt man
nicht...«
    Sie verdrehte die Augen. Ihre Hand rutschte
von der Wunde, die sie die ganze Zeit über abgedeckt hatte.
    Frank Ropan fing das Eingeborenen-Mädchen
garade noch auf.
    Myrea erlitt einen Schwächeanfall.
    Der Deutsche trug sie zur Hütte zurück.
    Elektrisches Licht gab es in dem primitiven
Raum nicht. Aber mehrere urgemütlich aussehende Öllampen und Stumpenkerzen.
    Er zündete eine Öllampe an und besah sich
Myreas Wunde.
    Sie sah furchtbar aus.
    Die betreffende Wade war von den spitzen
Zähnen aufgerissen, und dunkles Blut quoll hervor. Blut und Hautfetzen von
Myreas Bein hatte Ropan auch zwischen den dolchartigen, spitzen Zähnen des
mysteriösen und unheimlichen Raubfisches «gesehen.
    Eine neue Lebensart, von der noch niemand
etwas gehört hatte ...
    Mit einem sauberen Tuch und frischem Wasser
tupfte er Myreas Wunde und deren Umgebung ab. Einen kleinen Kasten für Erste
Hilfe gab’s im Haus. Dieser leistete ihm jetzt gute Hilfe.
    In dieser Nacht Myrea noch zu einem Arzt zu
bringen, war nicht möglich. Im Dorf, das nur drei Meilen entfernt lag, gab’s
zwar einen, aber der war um diese Zeit nicht ansprechbar.
    Frank Ropan behandelte die Wunde mit einem
Antiseptikum und legte dann einen Verband an.
    Die Eingeborene sah ihm dabei zu. Die
Schwäche war wieder vorüber. Aber man merkte Myrea an, daß sie noch große
Schmerzen litt.
    Frank Ropan holte aus seiner persönlichen
Reiseapotheke ein Röhrchen mit Schmerztabletten und forderte Myrea auf, zwei
davon mit Wasser einzunehmen.
    Während alle diese Dinge in der Hütte ihren
Fortgang nahmen, tat sich auch draußen einiges.
    Davon aber bekamen Ropan und Myrea nichts
mehr mit.
    Ein alptraumhaftes, höchst unwirklich
erscheinendes Geschehen rollte an dem aus dem .Wasser ragenden Korallenfelsen
ab.
    Dicht unter der Oberfläche des kristallklaren
Wassers tauchten zwei Schatten auf.
    Sie hatten die Form wie das ungewöhnliche
Geschöpf, das die Eingeborene angefallen und Frank Ropan mit mehreren wuchtigen
Schlägen auf dem Felsen getötet hatte.
    Lautlos glitten die unheimlichen Fischwesen
mit den glatten, an Menschengesichter erinnernden Köpfen heran und erreichten
den Felsen.
    Sie schienen instinktiv zu erfassen oder
wußten einfach, wo der tote Artgenosse lag.
    Die kleinen, verkrüppelten Hände hielten sich
an den zerklüfteten Korallen fest und zogen den plumpen Körper in die Höhe. Die
ebenfalls verkrüppelten Glieder, wiederum ein Mittelding zwischen Flossen und
Händen, stemmten den glitschigen, schwammigen Fischleib ab, der etwa einen
Durchmesser von fünfundzwanzig Zentimeter hatte.
    Um die menschlichen Lippen des senkrecht aus
dem Wasser steigenden Wesens zuckte es, so daß ein heimlicher Beobachter der
Szene den Eindruck gewinnen konnte, das merkwürdige Geschöpf nähme Witterung
auf.
    Es witterte - Blut und Nahrung. Nur darauf
war das winzige Gehirn eingerichtet. Der Trieb zum Überleben bestimmte sein
Handeln.
    Und doch sah es so aus, als stecke hinter dem
Ablauf der Ereignisse eine Überlegung.
    Der Monsterfisch mit dem Menschenantlitz, den
verkümmerten Flossenhänden und dem Piranha-Gebiß kam auf dem Korallenfelsen an.
    Das unheimliche Wesen versetzte dem reglosen
Artgenossen mit dem Kopf und den kleinen Armstümpfen einen Stoß, daß das blutig
verschmierte Meeresgeschöpf über den Rand rutschte und ins Wasser fiel.
    Dort wartete das andere.
    Es schnappte nach der Beute, hielt sie mit
den messerscharfen Zähnen fest und tauchte unter.
    Das andere Fischmonster ließ sich wie eine
Otter über den niedrigen Korallenfelsen gleiten und verschwand im Wasser.
    Die beiden seltsamen Viecher zogen sich in
dunklere, tiefere Gefilde zurück. Dort fielen sie über die Beute her und nagten
sie völlig kahl.
     
    *
     
    Als Myrea versorgt
war, faßte Frank Ropan den Entschluß, zum Felsen zurückzugehen

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