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106 - Atomgespenster

106 - Atomgespenster

Titel: 106 - Atomgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wie ...?«
    Das letzte Wort war zu leise, als daß es
Larry verstanden hätte.
    Aber dann tauchte ein neuer Begriff auf.
    »Ich fahre nach Mealburg . . . aber dort ist
doch niemand, den ich . .. besuchen könnte .«
    Larry Brent lief es eiskalt den Rücken hinab.
    Jacqueline Canven phantasierte zwar; aber sie
holte Dinge dabei aus ihrem Unterbewußtsein, die offenbar engen Bezug zur
Realität hatten.
    War das des Rätsels Lösung? Konnte es sein,
daß die Konzertagentin sich auf dem Weg hierher verfahren hatte und nach
Mealburg gekommen war?
    Larry nahm diese Überlegung nur mit gewissem
Vorbehalt hin. Aus dem letzten Gespräch mit seinem geheimnisvollen Chef in New
York wußte er, daß Mealburg zwar noch immer nicht bewohnt war, aber daß die
radioaktive Strahlung in dem Ort inzwischen längst die Unbedenklichkeitsgrenze
unterschritten hatte. Was aus dem nahen Atomkraftwerk und der Kleinstadt mal
werden sollte, wußte heute offenbar noch kein Mensch.
    Jacqueline Canven hatte auch Türme erwähnt.
    Vor Larrys geistigem Auge entstand
unwillkürlich die typische Silhouette eines Atomkraftwerkes.
    Weitere Wortfetzen kamen über die rohen,
blutenden Lippen, an denen durch die Sprechbewegungen neues Gewebe aufplatzte.
Es war morsch wie ein alter Lappen, und Larry Brent fürchtete das Schlimmste
für die Kranke.
    Er stellte keine einzige Frage mehr, um
Jacqueline Canven nicht noch mehr zum Reden anzuregen.
    Aber nicht zu unterbinden war das
Phantasieren.
    Obwohl die Frau mit Sicherheit starke
Betäubungsmittel erhielt, trat sie geistig nicht völlig weg. Es schien, als
würde ihr Unterbewußtsein sich gegen die chemischen Substanzen in ihrem Hirn
wehren und die Bilder und Eindrücke mit Gewalt hervorrufen.
    Aus dem, was Jacqueline Canven noch
zusammenphantasierte, gewann Larry Brent den Eindruck, daß die Frau kürzlich
etwas erlebt hatte, das ihr ganzes Verhalten und auch ihren Zustand betraf.
    War sie in einem Atomkraftwerk gewesen?
    Wenn ja - warum?
    Unwillkürlich schlug X-RAY-3 wieder die
Brücke zu Tom Sullivan, seinem merkwürdigen Verhalten und dem Angriff, den
dieser gestartet hatte. Tom war ein Kind, das noch ungeboren einer gewissen und
offenbar nicht ganz ungefährlichen Strahlungsmenge ausgesetzt war.
    Tom Sullivan war bis zur Stunde noch ein
unberechenbarer Faktor.
    Verfügte der Junge über weit größere Macht,
als allgemein bekannt war?
    Alle sieben Jahre änderte sich der Mensch,
sagte man. Das war sogar wissenschaftlich belegt. Erwachten in den Kindern, die
als Ungeborene die Strahlung bekamen, nun - sieben Jahre später - Kräfte und Anlagen,
von denen niemand etwas wußte?
    Hatte Tom Sullivan vielleicht Jacqueline
Canven dazu veranlaßt, das Gelände des Atomkraftwerkes zu betreten? War so
etwas wie eine Willensübertragung oder Hypnose erfolgt?
    Jacqueline Canven sprach von »endlos langen Korridoren,
von seltsamen Maschinen, Hallen, einer Turbine ... und einem Loch im Boden, in
dem ein rätselhaftes Leuchten zu sehen wäre.
    Er machte außerdem die Erfahrung, daß es
immer wieder dasselbe war, was sie sagte.
    Jacqueline Canvens Erinnerung an ein unverarbeitetes
Erlebnis drehte sich im Kreis.
    X-RAY-3 verließ das Krankenzimmer und warf
einen letzten Blick in den Raum, wo Tom Sullivan untergebracht war. Seine
Mutter war bei ihm und wich nicht von seiner Seite. Der seltsame
>elektrische< Junge hatte das Bewußtsein noch immer nicht wiedererlangt.
    Larry Brent erfuhr von Mrs. Sullivan, daß ihr
Mann bereits unterwegs wäre. Eine Unterkunft sei ihr inzwischen zugesagt
worden. In einem kleinen Hotel in Knoxville, zu dem ihr Mann guten Kontakt
hatte, konnten sie bis auf weiteres Unterkommen.
    Als Larry das Hospital verließ, war es zwölf
Uhr mittags.
    Dies war der Zeitpunkt, zu dem Morna
Ulbrandson mit einem Polizeihubschrauber in Knoxville eintraf.
    Auf dem Gelände der Polizei kam es zu einem
ersten Zusammentreffen zwischen den beiden Agenten und einem ausführlichen
Gedankenaustausch. Bei dieser Gelegenheit überreichte X- GIRL-C ihrem Kollegen
einen handlichen Geigerzähler.
    Larry übergab Morna Ulbrandson die Liste der
Frauen, die in Mealburg und Umgebung zur Zeit hoher Schwangerschaft ebenfalls
der Strahlung ausgesetzt waren.
    Die blonde Schwedin mit den aufregend grünen
Nixenaugen wollte sich sofort an die Überprüfung der Fälle und Gerüchte machen.
    Mandy Gorlings Verhalten gab ihr - wie Larry
Brent auch - zu denken.
    »Ich kenne die Krankheitsgeschichte dieser
Frau nicht, Sohnemann«, sagte

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