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1060 - Der Planet Vulkan

Titel: 1060 - Der Planet Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Freien, aber hinter den Steinwällen bewegten sich undeutlich die Schatten der Wächter.
    Ob sie ahnten, daß die Stunde der Entscheidung nahte?
    ManSander plante, möglichst viele Gefangene zu machen und ihnen dann drei Hörner abzusägen, damit es keine Unterschiede mehr zwischen den Maringos gab. Er mit seinen zwei Hörnern würde dann König sein. Er verschwendete keinen Gedanken an die Tatsache, daß er Unterschiede beseitigen wollte, nur um sich selbst den größten Vorteil zu schaffen.
    Einmal war ihm, als habe er hoch über dem Gipfel des Berges einen winzigen Lichtpunkt gesehen, aber das mußte eine Täuschung gewesen sein. Kein Pfeil konnte in eine solche Höhe gelangen, erst recht kein Maringo, von denen keiner fliegen konnte.
    Einige Wolkenfetzen löschten ein paar Dutzend Sterne aus, aber es wurde kaum dunkler. Bis zu den Siedlungen hinauf mußte jeder Busch als Deckung benutzt werden, damit die Überraschung zumindest teilweise gelang.
    Er gab einem Maringo, der abwartend neben ihm stand, ein Zeichen.
    Sekunden später stieg ein brennender Pfeil senkrecht in die Höhe, verharrte einen Augenblick am Gipfelpunkt und stürzte dann zurück in die Tiefe.
    Drei, vier Feuerpfeile gaben seitlich des Berges Antwort.
    Das Heer setzte sich in Marsch.
     
    *
     
    Kuril grunzte ungehalten, als er geweckt wurde.
    „Was ist los?"
    „Sie gaben das Zeichen zum Angriff", sagte der Jäger hastig.
    Kuril rappelte sich von seinem Lager hoch.
    „Sind alle auf ihren Posten?"
    „Alle, bis auf dich, Kuril."
    Der Häuptling griff nach dem Bogen, schob ein Messer in den Gürtel und folgte dem jungen Maringo zum Steinwall. Angestrengt blickte er den Hang hinab, bis er endlich einen Schatten bemerkte.
    „Wahrhaftig, sie kommen", murmelte er und legte einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens. „Sollen nur noch näher herankriechen ..."
    Die anderen Verteidiger warteten ebenfalls, um später ein besseres Ziel zu finden. Das Zwielicht behinderte die Verteidiger noch mehr als die anschleichenden Angreifer.
    Kuril ließ den Pfeil von der Sehne schnellen, als er das Ziel unzweideutig ausgemacht hatte. Ein Aufschrei verkündete den Treffer. Er war gleichzeitig das Zeichen für die anderen Maringos, den Angreifern die Hölle heiß zu machen.
    Und genau in diesen Sekunden, in denen der Kampf begann, mischte sich jemand in das Geschehen ein, an den niemand mehr gedacht hatte: Vater Pursadan!
    Wenn der Gottberg sich den vierhörnigen Maringos offenbaren wollte, wenn er zu ihnen „sprach", so war das stets in Form eines kaum merklichen Vibrierens geschehen, das niemanden sonderlich beunruhigte. Selten nur glaubte einer der in den Höhlen angestrengt Lauschenden vielleicht mal ein fernes Summen oder auch Brummein vernehmen zu können, aber das war dann schon ein Ereignis, über das man tagelang diskutieren konnte - und es hatte immer etwas Gutes zu bedeuten.
    Diesmal befand sich keiner der Maringos in einer der Kontakthöhlen, höchstens ein paar Frauen, die sich aus Furcht vor den Angreifern dorthin zurückgezogen hatten.
    Und doch ...!
    Kuril wollte gerade den zweiten Pfeil auf die Sehne legen, als er fast zu Tode erschrak.
    Der Boden unter seinen Füßen bewegte sich plötzlich, er begann zu schwanken und bot keinen sicheren Halt mehr. Kuril ließ entsetzt den Bogen fallen und hielt sich an dem Steinwall fest, über den er gerade hinwegsehen konnte.
    Im ersten Augenblick nahm er an, daß ihn vielleicht eine geschleuderte Keule am Kopf getroffen habe, obwohl er keinen Schmerz verspürte, aber dann stellte er fest, daß es nicht nur ihm allein so ging. Alle seine Krieger, soweit er das in dem dämmrigen Dunkel erkennen konnte, schwankten wie benommen hin und her und suchten nach einem festen Halt.
    Das wiederum hielten die lose aufgeschichteten Steine der Schutzmauer nicht aus.
    Durch das Erdbeben bereits gefährlich gelockert, gaben ihr die haltsuchenden Hände der Maringos den Rest.
    Sie brach an mehreren Stellen gleichzeitig zusammen. Der Hang war unterhalb der Siedlung nicht sehr steil, aber immerhin noch steil genug, die Steine hinabrollen zu lassen und ihnen eine bemerkenswerte Geschwindigkeit zu verleihen. Wenn sie dann auf Unebenheiten des Bodens trafen, sprangen sie wie Geschosse in die Höhe und sausten mit unerhörtem Schwung in die Ebene hinab.
    Zweihorn ManSander, von dem Geschehen ebenso überrascht wie seine Widersacher im Dorf, rief seinen Leuten eine Warnung zu. Jeder suchte Deckung, aber das war nicht so einfach. Die

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