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1060 - Der Planet Vulkan

Titel: 1060 - Der Planet Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Mitten in der riesigen Ebene erhob sich der Rundberg mit dem Gipfelkrater, an den Hängen waren Höhleneingänge und Hütten zu erkennen, und dazwischen bewegten sich aufrecht gehende Gestalten in Schwarz.
    Hannema schaltete zusätzlich den Bildschirm ein und holte so das Geschehen auf der Oberfläche des Planeten näher heran. Die Gestalten wurden deutlicher erkennbar.
    „Bei den Göttern von Tramp!" Gucky war so überrascht, daß er die Hände über dem Kopf zusammenschlug. „Wolpertinger!"
    Hannema sah ihn verständnislos an.
    „Was sagst du da?"
    „Wolpertinger! Auf dem Planeten existieren Wolpertinger!"
    „Was, zum Satan", rief Hannema verzweifelt, „sind Wolpertinger?"
    Gucky ließ den Bildschirm keine Sekunde aus den Augen. Er war offensichtlich von dem Anblick fasziniert.
    „Niemand weiß, was Wolpertinger sind", gab er schließlich Auskunft. „Aber so wie die da unten müssen sie ausgesehen haben. Hörner auf dem Kopf, mit Fell bedeckt, geheimnisvoll und rätselhaft."
    Hannema seufzte abgrundtief.
    „Und wo, wenn ich fragen darf, lebten diese geheimnisvollen Wolpertinger?"
    „Auf Terra, irgendwo in den Alpen - das ist ein Gebirge. Aber es ist schon lange her. Nur noch Sagenbücher berichten über sie."
    „Ist doch alles Unsinn! Wie sollen die hier herkommen?"
    „Habe ich das behauptet? Ich habe nur gesagt, diese Lebewesen sehen so aus. Kannst du die DERBY über dem Berg an den Himmel hängen? Wir wollen uns in Ruhe ansehen, was mit denen da unten los ist."
    „Kann ich machen, aber warum landen wir nicht gleich?"
    „Weil da unten etwas im Gange ist, Mirko. Siehst du denn nicht, daß sie wie die Verrückten Waffen durch die Gegend schleppen? Die an den Berghängen, aber auch jene in der Ebene. Scheint sich um zwei feindliche Parteien zu handeln. Und ich hielt die niedlichen Bewohner dieses Planeten für friedlich! So kann man sich irren?"
     
    *
     
    Von allen Seiten kamen die Trupps der einhörnigen Maringos herbeimarschiert, um den Kampf um die Gleichberechtigung mit den vierhörnigen Artgenossen aufzunehmen. Seit vielen Generationen durch ein Gesetz in jeder Hinsicht benachteiligt, war man nun gewillt, den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Ob ein Horn, ob zwei oder vier Hörner auf dem Schädel - es sollte künftig keine rassischen Unterschiede mehr geben, erst recht keine sozialen.
    Abends an den Lagerfeuern richteten die Anführer muteinflößende Ansprachen an die jungen Krieger und erklärten ihnen den Sinn des zu führenden Kampfes. Zwar verstanden viele den eigentlichen Sinn des Auf Stands nicht ganz, aber sie waren für jede Abwechslung dankbar. Ewig nur Schuppenechsen und Schlangenechsen jagen, wurde mit der Zeit langweilig.
    ManSander schätzte seine Streitmacht nun auf etwa fünfhundert Maringos. Das sollte genügen, den verwöhnten Vierhörnern an den Hängen von Vater Pursadan eine empfindliche Niederlage zu bereiten und sie zur Kapitulation zu zwingen.
    Natürlich waren die Verteidiger der Hangdörfer im Vorteil, weil sie Gelegenheit erhalten hatten, ihre Siedlungen zu kleinen Festungen auszubauen, aber das konnte ManSander nicht abschrecken. Er vertraute auf seine besseren Waffen und die physische Überlegenheit seiner Gefährten aus der Ebene.
    An diesem Abend rief er seine Unterführer zusammen.
    „Morgen greifen wir an", sagte er und klopfte zuversichtlich gegen sein langes Messer, das ohne Scheide an seinem Gürtel baumelte. „Je länger wir warten, desto schwieriger wird es sein. Überraschen können wir sie nun nicht mehr, es sei denn durch unsere Stärke. Wir teilen uns auf und greifen die Siedlungen gleichzeitig von allen Seiten an. Die Feuerpfeile geben das Signal." Er riß das Schwert aus dem Gürtel und reckte es in die Höhe. „Tod den vierhörnigen Parasiten!"
    Die Unterführer wiederholten den Kampfruf, aber so fröhlich und zuversichtlich, wie ManSander sich das wünschte, klang es gerade nicht.
    Als sich die Kinnsäcke wieder mit Luft füllten, verhallte der Mißton des Sprachgesangs zwischen den Wipfeln der Bäume.
     
    *
     
    Die anderen Dörfer waren gewarnt worden, also brauchte sich Kuril jetzt nur noch um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Rund um das Dorf war ein Wall aus Steinen errichtet worden, der mit Sicherheit Schutz gegen Pfeile und auch Speere bot. In regelmäßigen Abständen waren Nischen eingebaut worden, in denen ständig Wachtposten stationiert waren, die die Ebene beobachteten. Beim geringsten

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