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1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

Titel: 1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben.«
    »Warum nicht?«
    »Nun ja, Sie müssen sich mit Dingen auseinandersetzen oder an Dinge glauben, die es gar nicht gibt oder gar nicht geben kann. Das meine ich. Denn ich bin weiterhin davon überzeugt, daß Hildegard Klose einfach nur verschwunden ist und sich irgendwo versteckt hält. Mit dem ganzen Wirbel hat sie wirklich nichts zu tun. Meiner Ansicht nach.«
    Harry lächelte. »Ich wünschte, Sie hätten recht. Dann wäre auch mir schon geholfen.«
    Professor Münzer brachte seinen Besucher bis zum Ausgang. Im Vergleich zu den vergangenen Tagen hatte sich das Wetter um einiges gebessert. Am Himmel segelten keine dicken Wolken mehr dahin. Er war von einem herrlichen Blau, das nur hin und wieder von Wolkenstreifen durchsetzt war. Das Klinikgebäude war von einem Park umgeben. Das frische Grün der Bäume sorgte für eine optimistische Stimmung, die allerdings durch die hohe Mauer und das Tor wieder gemindert wurde.
    Harry Stahl war froh, den Bereich verlassen zu können. Sein Wagen stand auf einem Parkplatz außerhalb. Birken filterten das Sonnenlicht, das auf dem Boden und dem Opel einen Fleckenteppich hinterlassen hatte.
    Stahl zog seine Wildlederjacke nicht aus, als er einstieg. Dafür öffnete er das Schiebedach des Wagens. Es hätte eine Fahrt in den Frühling werden können, in einen schönen Urlaub, aber das konnte er sich abschminken. Auf ihn wartete ein anderes Ziel. Er mußte zurück nach Bingen. Dort waren die beiden jungen Frauen verschwunden, und in dieser Stadt würde es weitergehen, wenn Hildegard Klose auch weiterhin auf den Spuren der Prophetin wandern wollte.
    Allerdings freute er sich darüber, daß er bald nicht mehr allein war. Gegen Mittag würden John Sinclair und Jane Collins eintreffen.
    Er hatte mit John telefoniert, nachdem die grippekranke Dagmar Hansen ihm Bescheid gegeben hatte.
    Nicht nur zwei Frauen aus Deutschland hatten Kontakt mit dieser rätselhaften Person gehabt, in England, Frankreich, den Niederlanden und Belgien war es ebenfalls geschehen. Hildegard Klose arbeitete eben international. Harry war gespannt, welche Pläne sie tatsächlich im Schilde führte…
    ***
    Stahl bewohnte ein Hotel mit Rheinblick. Zumindest von seinem Zimmer aus konnte er auf den Fluß und auf die Berge schauen, die nahezu ein Postkartenbild abgaben. Es war das Bild, von dem viele Menschen auch in fremden Ländern träumten, denn der Rhein hatte für zahlreiche Touristen – auch aus Übersee - seine Faszination noch nicht verloren. Immer wieder strömten sie in den Sommermonaten her, um sich von der Romantik einfangen zu lassen.
    Stahl sah das anders. Er hatte einen Fall zu klären. Auch der satt dahinströmende Fluß schaffte es nicht, ihn zu beruhigen. Harry wußte, daß er erst am Beginn dieses Falles stand. Er würde sich noch ausweiten, er mußte es einfach tun, den Hildegarda verfolgte ihre eigenen Pläne. Die Meinung des Professors, daß alles mit rechten Dingen zuging, teilte er nicht.
    Diese Hildegarda mußte tatsächlich einen Kontakt zum Jenseits bekommen haben. So etwas gab es. Zumindest hatte Harry es schon erlebt. Da brauchte er nur an Belial zu denken, dessen Fratze er in einem ehemaligen Stasi-Knast gesehen hatte.
    Verena Kluge und Susanne Heller waren verschwunden und bisher nicht wieder aufgetaucht. Ihre Leichen waren weder angeschwemmt noch woanders gefunden worden, und Harry bezweifelte deshalb, daß sie tot waren. Sie lebten noch. Sie waren geholt worden, und zwar von dieser Hildegarda, die einiges mit ihnen vorhatte und sie für ihre Pläne einsetzte. Es gefiel Harry überhaupt nicht, dies zu wissen, welchen Weg er selbst beschreiten mußte, um den Fall klären zu können. Wenn sich schon John Sinclair darum kümmerte, war es keine Lappalie.
    Der Gedanke an seinen englischen Freund brachte ihn dazu, auf die Uhr zu schauen. Bis zum Eintreffen der beiden Londoner hatte er noch gut zwei Stunden Zeit. Er überlegte, ob er sie im Hotel erwarten oder einfach nur durch den Ort spazieren sollte. Noch einmal nach Verena und Susanne fragen. Mit den Eltern sprechen und…
    Das Klopfen gegen die Zimmertür unterbrach seine Überlegungen. »Ja bitte, kommen Sie rein.«
    Es war das Zimmermädchen, das ein wenig scheu das Zimmer betrat. »Entschuldigen Sie, Herr Stahl, aber unten warten zwei Herren auf Sie.«
    »Haben Sie sich vorgestellt?«
    »Nein, aber ich kenne sie. Es sind Herr Kluge und Herr Heller. Sie haben schon vor einer Stunde nach Ihnen gefragt und scheinen es eilig zu

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