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1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

Titel: 1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Standpunkt. »Ich glaube einfach nicht, daß Ihre beiden Töchter tot sind. Es wäre wirklich nicht die Art einer Hildegarda, wenn sie so denkt wie ihr großes Vorbild.«
    »Was ist es denn dann gewesen?«
    »Sie müssen von Hildegarda beeinflußt und verändert worden sein, mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen. Wichtig ist, daß meine beiden Freunde eintreffen. Sie haben in London mehr gesehen.«
    »Was denn?« wollte Helmut Kluge wissen.
    »Die Kraft der Hildegarda. Sie ist wohl in der Lage, sich schnell unsichtbar machen zu können. Oder sich aufzulösen. Dabei reicht ihre Kraft aus, um andere mitzunehmen.«
    »Wie unsere Töchter, nicht wahr?«
    »So könnte es gewesen sein.« Harry zuckte mit den Schultern. »Es bringt nichts, wenn wir uns jetzt darüber den Kopf zerbrechen. Wichtig ist, daß wir ihre Spur finden.« Er schaute die beiden Männer an. »Haben Sie möglicherweise eine Ahnung oder Idee?«
    »Nein!« Sie sprachen gleichzeitig.
    »Fest steht doch, daß sie hier in den Ort hineingegangen sind. Also nach Bingen.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Dann könnte es unter Umständen sein, daß sie sich in Bingen zeigen. Vielleicht nicht gerade bei Ihnen, sondern anderen Menschen, an denen sie interessiert sind.«
    »Wer sollte das denn sein?« fragte Günter Heller. »Ich kann mir dabei nichts vorstellen.«
    Harry runzelte die Stirn. »Ich sage es mal ganz einfach. Sie wollen das Böse vernichten. Sie handeln im Auftrag der Hildegard von Bingen. Das ist es doch.«
    »Stimmt das? Hat Hildegard von Bingen so gehandelt? War sie eine Täterin?« fragte Helmut Kluge.
    »Wohl eher nicht«, gab Harry zu. »Sie hat die Menschen gewarnt. Sie wollte sie bekehren und neue Wege zeigen. Sie hatte ja Ahnungen, und sie hat schwer darunter gelitten. Es war ihr Vorteil, daß sie durch den Papst Eugen III. Unterstützung gefunden hat, sonst wäre sie wirklich verloren gewesen, denn sie hatte nicht nur Freunde. Ihnen brauche ich nicht zu erzählen, wie frauenfeindlich die damalige Zeit war. Frauen wurden klein gehalten, und es gab nur ganz wenige, die etwas aus der Masse, hervortraten. Dazu gehörte Hildegard von Bingen. Aber wie schon gesagt, auch sie hatte ihre Gegner. Trotzdem ließ sie nicht von ihrer Aufgabe ab. Sie hat ja ihre Visionen gehabt, schwer darunter gelitten und sich trotzdem nicht beirren lassen.«
    Die Männer hatten zugehört und wollten trotzdem wissen, was mit dieser Hildegarda war. »Die hat doch keine Visionen«, flüsterte Günter Heller. »Das ist doch vorbei. Durch den Tod der echten Hildegard von Bingen weg…«
    Harry gab ihm recht. »Das denke ich auch. Trotzdem muß Hildegard Klose es geschafft haben, eine Verbindung zu der alten Hildegard herzustellen. Ich sage es mal schlicht. Sie ist von ihrem Geist erfüllt worden. Sie hat durch sie eine entsprechende Kraft erhalten und ist möglicherweise noch mächtiger geworden. Wie dem auch sei, keiner von uns kann es genau sagen. Wir müssen uns darauf konzentrieren, die acht jungen Frauen zu finden. Wenn wir sie haben, dann ist der Weg auch zu Hildegarda nicht mehr weit.«
    »Wo sollte man denn suchen?« fragte Helmut Kluge. »Ich wüßte wirklich keinen Ort.«
    Harry nickte. »Da haben Sie recht«, murmelte er. »Ich hatte erst an das Kloster Ruppertsberg gedacht, doch das ist zerstört worden.«
    Günter Heller sagte: »Da gibt es aber noch die Abtei St. Hildegard. Sie liegt inmitten der Weinberge um Eibingen herum. Dort leben Benediktinerinnen…«
    Harry winkte ab. »Ich habe mich schon erkundigt und einige Nachforschungen betrieben. Das können wir vergessen. Die Nonnen wollen mit dem ganzen Rummel nichts zu tun haben, der sich im letzten Jahr um Hildegard von Bingen aufgebaut hat. Es hat ja eine regelrechte Hysterie im Land gegeben, Sie war plötzlich in , und das hat den frommen Frauen natürlich nicht gepaßt. Die in selbst gewählter Klausur lebenden Ordensfrauen bewahren die Tradition der Hildegard und bemühen sich dabei, ihr Erbe den Menschen von heute nahezubringen. Zu Recht, wie ich denke. Für sie soll die Posaune Gottes nicht verstummen. Wir müssen uns um den anderen Teil des Falls kümmern.«
    »Wie können wir Ihnen denn helfen?« fragte Helmut Kluge.
    »Das kann ich Ihnen konkret nicht sagen. Am besten wird es sein, wenn Sie die Augen und Ohren offenhalten.«
    »Glauben Sie denn, daß sich unsere Töchter noch einmal mit uns in Verbindung setzen?«
    »Das kann durchaus passieren.«
    »Und dann?« Günter Heller zitterte plötzlich. »Was

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