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1062 - Und abends kommt der böse Mann

1062 - Und abends kommt der böse Mann

Titel: 1062 - Und abends kommt der böse Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlug die Tür zu. »Wenn ich genauer darüber nachdenke und daran denke, daß er Kinder zu kleinen Engeln machen will, kommt für mich eigentlich nur ein Kinderfest in Betracht.«
    Ich nickte. »Du sagst es. Das war der Hinweis. Wir müssen herausfinden, wo ein Kinderfest abläuft. Es ist Montys Spiel. Er hat uns eine Karte hingeworfen. Es liegt nun an uns, ob wir sie als Joker ansehen oder nicht. Ich hoffe, daß es so sein wird.«
    »Ja«, flüsterte Suko, »ein Kinderfest.« Er strich über sein Gesicht, während ich startete. »Weißt du, daß die Vorstellung mehr als schrecklich für mich ist?«
    »Das kann ich mir denken…«
    ***
    »Aber ich sollte mich hier beim Yard melden, verdammt noch mal!« sagte Don Rankin. Er hatte einen roten Kopf bekommen und die rechte Hand zur Faust geballt.
    Glenda Perkins schaute von ihrem Platz aus in das Gesicht mit der auffälligen Narbe. »Das mag ja alles sein, Mr. Rankin. Ich glaube Ihnen jedes Wort. Nur muß ich immer wieder betonen, daß Suko und John Sinclair nicht hier sind. Ich kann Ihnen auch nicht genau sagen, wann sie hier erscheinen werden.«
    »Sie haben also keinen Zeitpunkt genannt?«
    »So ist es.«
    Rankin war sauer. »Das ist eine schlechte Ausgangslage.«
    Glenda mißfiel die Antwort. Sie lächelte trotzdem. »Das mag bei Ihnen der Fall sein, aber nicht in dem Job, den die beiden ausüben. Da ist es nicht immer möglich, sich an Termine zu halten. Es kommt immer wieder zu Überraschungen.«
    »Das muß ich wohl akzeptieren.«
    »Sicher.«
    »Was soll ich tun?«
    »Das müssen Sie doch wissen«, antwortete Glenda amüsiert. »Ich bin nicht Ihr Ratgeber. Ich könnte Ihnen höchstens einen Vorschlag machen. Sie warten am besten in der Nähe. Es gibt hier einen Italiener, bei dem man gut essen kann. Sehr zu empfehlen, wirklich.«
    Rankin stieß die Luft aus und ging nervös im Büro auf und ab. Er erinnerte dabei etwas an einen derangierten Tiger oder auch an einen ramponierten, denn seine Kleidung saß nicht mehr so perfekt, wie man es von ihm gewohnt war. Der Anzug war verknittert, die Krawatte saß schief, und Rankin war noch nicht dazu gekommen, seine Kleidung zu reinigen.
    Glenda wollte ihn nicht unbedingt noch länger in ihrer Umgebung haben und sagte deshalb: »Ich habe leider zu tun und…«
    »Ich verstehe, daß Sie mich loswerden wollen, Miß Perkins.« Er blieb wieder vor ihr stehen, die Hände in den Hosentaschen vergraben. »Nur habe ich mich entschlossen, nicht bei diesem Italiener zu warten. Ich fahre zu meiner Wohnung.«
    »Auch gut!« stimmte Glenda zu. »Ihre Karte haben Sie mir ja gegeben. Sobald die beiden auftauchen, werde ich Ihnen Bescheid geben.«
    »Und Sie weigern sich noch immer, Suko oder Sinclair über die Handynummer anzurufen?«
    Glenda setzte ein süßlich-saures Lächeln auf. »Ja, Mr. Rankin, ich weigere mich.«
    Er nickte und zog ebenfalls die Lippen breit. »Klar, Sie wollen die Herren nicht stören. Okay, akzeptiert. Dann bis später vielleicht. Guten Tag, Miß Perkins.« Er drehte sich um und ging mit schnellen Schritten zur Tür.
    Im Lift fluchte er. Rankin kam sich wie abgeschoben vor. Dabei hatte ihm Suko gesagt, daß er sich im Yard melden sollte, und das hatte Rankin auch getan. Dabei war ihm klar, daß er sogar seinen Job aufs Spiel gesetzt hatte. Er hatte sich von seiner Arbeitsstelle entfernt, und seine beiden Bosse waren darüber nicht eben begeistert gewesen.
    Mit einem Taxi ließ er sich zu seiner Wohnung fahren. Seine Unruhe war nicht verschwunden. Ganz im Gegenteil. Er fühlte sich aufgewühlt.
    Rankin bezweifelte, daß die Dinge für ihn damit glattgebügelt waren. Einer wie dieser Killer gab nicht auf. Der würde wieder versuchen, seine Spur aufzunehmen, um erneut zuzuschlagen. Damit jedenfalls rechnete Rankin, und er war sehr auf der Hut.
    Er wohnte in einem unauffälligen Altbau im Stadtteil Holborn.
    Nicht weit entfernt fuhr eine Bahn vorbei, so daß er bei ungünstigem Wind die Geräusche ständig hörte. Es war ihm egal, denn Rankin gehörte zu den Menschen, die auf einen besonderen Wohnkomfort keinen großen Wert legten. Außerdem war der Altbau innen renoviert worden, und an der Fassade sollte bald auch etwas getan werden. Um die Mieter im Haus kümmerte er sich nicht. Sie wunderten sich nur über ihn, wenn sie ihn zur Arbeit gehen sahen.
    In einem Outfit, das nicht zu dieser Gegend paßte.
    Das Taxi erreichte das angegebene Ziel. Rankin zahlte und ging grußlos davon. Er steuerte eine breite Einfahrt

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