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1062 - Und abends kommt der böse Mann

1062 - Und abends kommt der böse Mann

Titel: 1062 - Und abends kommt der böse Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgesetzt, einen Totenschädel mit Haaren.«
    »Wir kennen ihn so«, sagte ich.
    Diesmal war Sir James überrascht. »Woher?«
    Ich berichtete kurz von unserem Ausflug auf den Friedhof, erwähnte allerdings nicht Sukos Problem.
    Sir James nickte, als wollte er gewisse Dinge zusammenfassen.
    »Wahrscheinlich hat Monty Don Rankin vor dem Treffen mit Ihnen getötet. Vielleicht auch danach. Wie dem auch sei, mir geht es darum, daß er sehr schnell von einem Ort zum anderen kommen kann. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht?«
    »Nein, das haben wir nicht«, gab ich zu. »Aber das ist nicht unser Problem, Sir.«
    »Welches denn?«
    »Ein Fest. Ein Kinderfest.«
    Sir James sagte zunächst nichts. Sein Blick zeigte allerdings eine gewisse Sorge. Dann deutete er auf die Stühle, auf denen wir Platz nahmen.
    Suko und ich wollten nicht nur mit ihm reden, sondern auch zu Lösungen kommen. Wir faßten uns deshalb kurz, ohne die wichtigsten Informationen zu unterdrücken. Sir James sollte Bescheid wissen, worum es ging. Er war ein Meister der Organisation und konnte sich vor allem auf seine Beziehungen verlassen. Die Verbindungen reichten bis in alle Bereiche der Behörden hinein.
    Feste mußten organisiert und angemeldet werden, wenn sie öffentlich waren. Bei den privaten hatten wir natürlich keine Chance.
    Allerdings glaubten wir an einen großen Auftritt des Kinderschrecks.
    Sir James lächelte und sagte: »Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen. Wir müssen herausfinden, wo irgendwelche Feste starten, die für Monty interessant sein könnten.«
    »Und zwar so schnell wie möglich«, sagte Suko.
    Der Superintendent griff zum Hörer. Gleichzeitig suchte er eine Telefonnummer aus seinem Drehregister hervor. Dem zufriedenen Gesichtsausdruck entnahmen wir, daß er sie gefunden hatte.
    Gelassen wählte er die entsprechenden Zahlen. Er verlangte einen Mr. Dennison zu sprechen, den er auch bald an der Strippe hatte. Sir James erklärte ihm unser Problem und drängte darauf, es so schnell wie möglich zu lösen.
    »Ja, ich werde warten, Mr. Dennison. Bitte, tun Sie mir den Gefallen. Es ist sehr wichtig.« Nachdem er den Hörer wieder aufgelegt hatte, schaute er uns an. »Mr. Dennison ist ein Mann, der für Veranstaltungen innerhalb des Stadtgeländes zuständig ist. Wer irgend etwas öffentlich betreiben will, muß sich in seiner Abteilung melden. Dazu gehört auch die Anmeldung von Jahrmärkten und Festen, die im Freien betrieben werden. Ich hoffe, daß er uns weiterhelfen kann. Außerdem sind öffentlich ausgetragene Kinderfeste nicht gerade zahlreich. Wir könnten Glück haben, wenn sich Ihre These bestätigt.«
    Das hofften wir. Natürlich ging uns die Warterei auf die Nerven.
    Wir verkürzten uns die Zeit, indem wir über Rankin sprachen.
    Dieser Kinderschänder mußte ihn wahnsinnig gehaßt haben, sonst wäre er ihm nicht auf den Fersen geblieben. Und er hatte sich gezeigt. Es war ihm egal gewesen, ob es Zeugen gegeben hatte oder nicht. Er war sich seiner Stärke durchaus bewußt, und er hatte sich eines Problems entledigt, so daß er sich jetzt seiner eigentlichen Aufgabe widmen konnte.
    »Wir haben die drei Gräber gesehen«, sagte Suko und fuhr mit leiser Stimme fort. »Wenn ich daran denke, was noch alles passieren kann, dann werde ich fast wahnsinnig. Das ist für mich wie ein Alptraum. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich nicht nur drei Kindergräber vor mir, sondern die dreifache Menge. Diese Vorstellung macht mich bald wahnsinnig.«
    Sir James wunderte sich über Sukos Gefühlsausbruch. So etwas war er von ihm nicht gewohnt, und er schüttelte auch den Kopf. Ich sah, daß er eine Frage stellen wollte, aber das Telefon klingelte, und Sir James vergaß seinen Vorsatz.
    Er hob ab. Sein Gesicht entspannte sich, denn es war Mr. Dennison, der seine Nachricht loswerden wollte. Wir konnten mithören und hatten plötzlich das Gefühl, auf heißen Kohlen zu sitzen. Was Dennison uns sagte, das traf genau ins Zentrum.
    »Ja, Sir James, Sie haben recht. Es ist tatsächlich ein großes Kinderfest angesagt worden.«
    »Wo?«
    »Im Hyde Park!«
    »Wann?«
    »Es läuft schon. Gestern war die Eröffnung. Wie ich hörte, ist es gut besucht worden. Es tut mir leid, daß ich mich erst erkundigen mußte, normalerweise hätte ich es gewußt, aber ich war einige Tage in Urlaub. Da muß man sich erst wieder einarbeiten.«
    »Danke, Mr. Dennison, Sie haben uns sehr geholfen.« Sir James legte auf und schaute uns an.
    »Hyde Park«,

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