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1063 - Die Nacht vor Walpurgis

1063 - Die Nacht vor Walpurgis

Titel: 1063 - Die Nacht vor Walpurgis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stille etwas lauerte, das nur darauf wartete, zum Vorschein zu kommen und einen Angriff zu starten. Über ihren Rücken rann ein kühler Schauer.
    Dünne Spinnennetze aus dem Kühlschrank schienen über die Haut zu schleifen.
    Sie näherte sich der Kellertür. Jane war noch nie dort unten gewesen, deshalb wußte sie nicht, wie es dort aussah. Allerdings machte sie sich eine gewisse Vorstellung. Wenn die Wohnung schon wie ein halbes Museum wirkte, dann war es durchaus möglich, daß im Keller noch andere Gegenstände gelagert wurden, für die im Haus selbst nicht mehr der nötige Platz vorhanden war.
    Die schwere Tür verursachte Geräusche, als Jane sie öffnete. Muffige und auch feuchte Luft strömte ihr entgegen. Jane ging die Holztreppe hinunter. Die Wände an den Seiten waren nicht glatt. Mehr oder minder unterschiedlich standen sie Blöcke vor, die das fahle Deckenlicht aufsaugen wollten, das über sie hinwegstrich.
    Jane duckte sich. Mit jeder Stufe, die sie hinter sich ließ, wurde sie nervöser. Da verdichtete sich eine Ahnung, daß sie in diesem Terrain fündig wurde.
    Und noch etwas war geschehen. Jane konnte nicht dagegen an, so sehr sie sich auch bemühte. Ihre Konzentration hatte nachgelassen.
    Eine Fremdeinwirkung hielt sie umklammert.
    Sie wußte nicht, wer oder was da versuchte, mit ihr in Kontakt zu kommen. Es war etwas Fremdes.
    Der Spiegel?
    Jane ging weiter. Schon einmal hatte sie diesen Zustand erlebt, nur nicht so intensiv wie jetzt. Diesmal blieb die Umklammerung wie mit unsichtbarer, aber harter Hand bestehen.
    Am Ende der Treppe blieb sie stehen und befand sich auf einem grauen, leicht gewellten Steinboden. Auch er schimmerte und sah aus wie blank geschliffen.
    Eine niedrige Decke, früher einmal weiß gewesen, jetzt grau. Sie sah an den Seiten die Türen, die aus Brettern zusammengenagelt waren und zu den einzelnen Räumen oder Verschlagen führten. Es war nichts abgeschlossen, auch ein Anzeichen darauf, daß der Besitzer nichts verbergen wollte.
    Jane nahm sich die Tür an ihrer linken Seite vor. Sie kam ihr am breitesten vor. Deshalb rechnete sie damit, dahinter den größten Raum zu finden.
    An der Wand sah Jane einen dunklen Lichtschalter. Sie sorgte für Helligkeit in den einzelnen Kellerräumen. Auch in dem, dessen Tür sie aufschob. Die Tür ließ sich sehr leicht öffnen.
    Manche hätten gesagt, daß der Keller voll Gerumpel stand. Für andere waren es Antiquitäten, und das mußte auch hier bei Kevin White der Fall sein.
    Noch stand sie auf der Schwelle. Sie traute dem Frieden nicht.
    Horchte in sich selbst hinein. Das Gefühl, von etwas Fremdem bedroht zu werden, hatte nachgelassen. Jane fragte sich, ob sie den bestimmten Punkt oder das Zentrum bereits passiert hatte.
    Der erste Schritt in den Kellerraum.
    Zum zweiten kam sie nicht mehr.
    Da erwischte es sie.
    Jane kam sich vor wie von einem Schwindel gepackt. Nein, sie fiel nicht hin, aber etwas hob sie an, als wollte es einen Zweitkörper aus ihr hervorziehen.
    Sie hatte Kontakt!
    Kontakt mit etwas Fremdem, das sich in dieser Umgebung ausgebreitet hatte. Jane suchte den Kellerraum ab. Sie sah die alten Gegenstände. Da standen Kisten, die mit irgendwelchem Krempel gefüllt waren, und sie sah auch einen großen Vogelkäfig, der an einer Stange hing und Platz für einen Papagei bot.
    Nicht der Käfig war interessant für sie, sondern der Gegenstand, der daneben stand. Er war sogar noch ein kleines Stück höher.
    Identifizieren konnte Jane ihn nicht, weil er von oben bis unten mit einer Decke behängt war.
    Der Form nach konnte sich unter der Decke durchaus ein Spiegel verborgen halten. Jedenfalls lehnte er leicht schräg an der Wand.
    Die Decke war nur locker darüber gehängt worden.
    War es der Spiegel?
    Jane ging auf den Gegenstand zu. Sie hatte sich wieder gefangen, aber sie wußte auch, daß die andere Kraft noch immer vorhanden war und sich nicht zurückgezogen hatte.
    Vor dem Gegenstand blieb sie stehen. Es war eine sehr kurze Distanz, und sie merkte trotz der Decke, daß von dem Gegenstand darunter etwas Bestimmtes ausging.
    Das, was sich da abspielte, konnte sie nicht so einfach abschütteln. Aber es kam ihr nicht fremd vor. Beinahe hätte sie sagen können, daß der Gegenstand sogar auf sie gewartet hatte.
    Eine Lockung erwischte sie. Etwas drang auf sie ein. Es war nicht zu sehen, nur zu fühlen. Jane merkte, daß das Unbekannte und sie Gemeinsamkeiten hatten. Es kam ihr einfach nicht in den Sinn, den anderen Gegenstand

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