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1063 - Die Nacht vor Walpurgis

1063 - Die Nacht vor Walpurgis

Titel: 1063 - Die Nacht vor Walpurgis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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obwohl er Bedenken anmeldete. »Glauben Sie denn, daß man uns hier haben will? Das ist eine Sache, die allein die Frauen angeht. Wir werden doch nur dastehen und zuschauen können.«
    »Abwarten.«
    »Sie wollen in der übernächsten Nacht mitmischen?«
    »Ja.«
    Er starrte mich lauernd an. »Und auch das Herz zerstören?«
    »Wenn es sein muß, schon.«
    Kevin White schnappte nach Luft. »Wie, verdammt? Wie wollen Sie das denn machen?«
    Ich lachte ihn an. »Darüber machen Sie sich mal keine Sorgen, wir haben noch eine Nacht und einen Tag Zeit, um uns gewisse Dinge zu überlegen. Und das werde ich, darauf können Sie sich verlassen. Außerdem sind wir nicht allein. In Jane Collins haben wie eine gute Unterstützung. Gerade mit Hexen kennt sie sich ja aus.«
    »Ja, ja«, gab White zu. »Das hat sie mir mal gesagt, glaube ich.«
    »Wunderbar.«
    Der Himmel dunkelte ein. Er war wie ein weites, großes Feld, das sich über unseren Köpfen ausbreitete. Nur noch einige helle Flecken zeigten sich in dieser mausgrauen Masse.
    Der Hügel lag völlig ruhig da. Es gab keine Bewegung darin, und auch das Klopfen des Hexenherzens hörten wir nicht mehr.
    »Wir gehen«, sagte ich.
    »Ja, ich bin auch dafür.«
    Wir waren mit dem Wagen des Heimatforschers gefahren. Er stand nicht weit entfernt. Das Auto wirkte wie ein Fremdkörper in dieser Umgebung.
    Kevin White war sehr schweigsam. Er sprach erst wieder, als wir beide im Auto saßen. »Können Sie mir verraten, John, was Sie jetzt vorhaben?«
    »Sicher. Wichtig ist, daß wir die übernächste Nacht abwarten. Ich glaube nicht, daß in der folgenden noch etwas passiert. Das Herz selbst ist zu schwach, um sein Grab zu verlassen. Es braucht Unterstützung, und die wird es erhalten.«
    »Durch wen denn? Meinen Sie die Frauen, die sich zur Walpurgisnacht angemeldet haben?«
    »Genau, die meine ich.«
    White schlug gegen den Lenkradring. »Okay, einverstanden, so ähnlich habe auch ich gefolgert. Nur kann ich mir das nicht so recht vorstellen. Wollen die Frauen den Hügel aufgraben?«
    »Nein, das sicherlich nicht. Wahrscheinlich reicht ihre andere Kraft schon aus.«
    »Ach… wie denn?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Details kann ich Ihnen natürlich nicht sagen. Ich denke nur, daß wir es erleben werden, wenn wir uns als stille Beobachter betätigen. Es ist auch sehr wichtig, daß sich Jane Collins bei uns befindet.«
    »Warum das?«
    »Weil sie eine intensivere Beziehung zu diesen Personen haben kann. Das ist Theorie. Außerdem werde ich mit Jane noch darüber reden müssen, und da haben wir schließlich Zeit genug.«
    »Ja, das müssen Sie«, sagte er leise und lächelte vor sich hin, was mir schon auffiel. Wie auch der versonnene Ausdruck auf seinem Gesicht. Er wirkte wie jemand, der mit seinen Gedanken ganz woanders war und vielleicht mehr wußte, als er zugeben wollte.
    »Haben Sie was, Kevin?«
    White schrak zusammen. »Nein, nein, wie kommen Sie darauf? Ich war nur in Gedanken versunken, was Sie bestimmt nachvollziehen können. Es ist alles so neu für mich. Ich habe nie damit gerechnet, dem Geheimnis tatsächlich auf den Grund gehen zu können. Auch als Sie da waren, John. Ich hatte einen Versuch über Jane Collins gestartet. Daß sich alles derartig entwickeln würde, ist auch für mich neu gewesen.«
    »Trotzdem wußten Sie gut Bescheid, Kevin. Damit haben Sie mich schon überrascht.«
    »Na ja, ich habe nachgeforscht. Ich beschäftige mich mit dem Brauchtum, mit der Heimat und vor allen Dingen mit den Vorgängen und Geschehnissen in der Vergangenheit. Das ist es, was ich meine, wenn Sie verstehen.«
    »Sicher.« So sicher war ich nicht. Im Laufe der Zeit hatte ich ein Gespür für Menschen bekommen. Ich fragte mich jetzt, ob ich Kevin White noch voll und ganz vertrauen konnte. So hundertprozentig nicht. Ich hatte eher den Eindruck, immer mehr auf der Hut sein zu müssen. So ganz koscher war Kevin White nicht. Es konnte auch sein, daß ihn der Anblick des Hexenherzens so mitgenommen hatte. Deshalb wollte ich nicht den Stab über ihm brechen.
    »Sollen wir fahren?« fragte er.
    »Darauf warte ich, Kevin…«
    ***
    Nicht ich! schoß es Jane Collins durch den Kopf. Das bin nicht ich.
    Das ist eine völlig andere Person. So sehe ich nie und nimmer aus.
    Dieser alte Spiegel ist etwas Besonderes. In seiner Fläche müssen sich magische Kräfte gebündelt haben…
    Die Detektivin wunderte sich darüber, wie scharf und logisch sie nachdenken konnte, obwohl die Situation alles

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