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1064 - Der Schiffbruch

Titel: 1064 - Der Schiffbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diese verteufelte Lethargie."
    Rhodan hatte aufmerksam zugehört und dachte nach.
    Für einen Zellaktivatorträger bestand keine Gefahr, wenn er das lebensverlängernde Gerät einige Zeit ablegte. Er konnte das rund sechzig Stunden ohne größeres Risiko tun, aber wenn er dann den Aktivator nicht wieder anlegte, würde er mit unheimlicher Schnelligkeit altern, vergreisen und unweigerlich sterben.
    Er sah Gucky an.
    „Ich kann mir schon denken, welchen Vorschlag du mir jetzt machen wirst."
    „Ist ja auch nicht schwer zu erraten, Perry. Ich werde den Aktivator in deine Obhut geben und in die Hohlräume dieser Betonspinne beim Fluß teleportieren."
    „Nun, ganz so wird es nicht geschehen, Gucky. Ich werde dich nämlich auf deinem Ausflug in die Unterwelt begleiten."
    Gucky war erstaunlicherweise sofort einverstanden, ja er schien sogar ein wenig erleichtert über Rhodans Vorschlag zu sein.
    „Und wann?"
    „Noch heute. Ich werde inzwischen die anderen informieren. Waringer und ich hatten ohnehin vor, das Bauwerk erneut zu untersuchen."
    „Gut. Ich erwarte euch dann beim Fluß."
    Rhodan blieb noch sitzen, während der Mausbiber den Raum verließ. Erst als sich die Tür geschlossen hatte, aktivierte er den Telekom des Armbandgeräts.
     
    *
     
    Eine Gruppe von etwa zwei Dutzend Personen bewegte sich auf das Flußbauwerk zu, darunter Rhodan, Waringer, die Mutanten und Techniker aller Sparten.
    Gucky, der auf einem Betonblock nahe dem Ufer saß, erwartete sie mit undurchdringlichem Gesicht. Wie es schien, hatte er ein wenig seiner ursprünglichen Begeisterung für das Unternehmen eingebüßt, vielleicht hatte er inzwischen zuviel über das eventuelle Risiko nachgedacht.
    Ras ging zu ihm.
    „Nun?" erkundigte er sich ohne Spott. „Bedenken?"
    Gucky sah ihn an und schüttelte den Kopf.
    „Woher denn! Wenn wirklich etwas Unvorhergesehenes passieren und wir nicht zurückkehren sollten, müßt ihr den Pfeiler hier sprengen oder aufschmelzen. Aber paßt auf, damit euch der ganze Laden nicht auf die Köpfe fällt."
    Ras warf einen scheuen Blick auf die gewaltige Konstruktion, die sich von dieser Stelle aus über den Strom spannte. Ein Drittel des gesamten Bauwerkes würde einstürzen, wenn der Pfeiler seine Aufgabe nicht mehr erfüllte.
    „Wenn möglich", sagte Rhodan, der inzwischen herbeigekommen war, „wollen wir das vermeiden. Aber im Notfall..."
    Den Rest ließ er offen. Noch einmal machten sich die Spezialisten an die Arbeit. Mit ihren Detektoren vermaßen sie die wahrscheinlichen Hohlräume rund um den Pfeiler, um jedem Fehlsprung des Mausbibers vorzubeugen. Der aber sah keine Gefahr.
    „Die Hohlräume sind so ausgedehnt, daß ich blind teleportieren könnte", beruhigte er die anderen und sich selbst.
    Rhodan trug die Bordkombination und einen handlichen Impulsstrahler. Gucky war unbewaffnet, hatte sich aber einen Tragebeutel umgehängt. „Für den Fall eines Falles", hatte er nur gesagt, als er die fragenden Blicke der anderen bemerkte.
    Es herrschte eine bedrückende Stimmung, die von der Ungewißheit der künftigen Geschehnisse herrührte. Niemand wollte so recht an den Erfolg des Experiments glauben, weil niemand wußte, was Rhodan und Gucky da unten erwartete. Der unheimliche Gegner schlug immer dann zu, wenn man es am wenigsten erwartete. Er war und blieb unberechenbar, und das war das Gefährlichste an ihm.
    Die Spezialisten beendeten ihre Arbeit, ohne zu neuen Ergebnissen gelangt zu sein.
    Rhodan nickte Gucky zu.
    „Es ist soweit, Kleiner."
    „Ich brauche fünf Minuten", sagte Gucky und nahm den Zellaktivator ab. Mit einer großartigen Geste überreichte er ihn Ras, der ihn vorsichtig entgegennahm. „Kannst ihn dir ja umhängen."
    Der Teleporter grinste krampfhaft und hängte ihn sich tatsächlich um den Hals. Sein eigener war unter dem Hemd verborgen.
    „Nun habe ich zwei", sagte er mit gedämpfter Stimme und versuchte einen Scherz. „Ich werde also auch doppelt so alt werden."
    Gucky warf ihm einen undefinierbaren Blick zu.
    „Dann rechne mal aus, wie lang zwei Ewigkeiten sind. Außerdem ist es besser, du gibst dich keinen optimistischen Träumen hin. Ich komme nämlich zurück, und wenn nicht, dann mußt du uns holen."
    „Die Dinger machen müde", murmelte Ras und setzte sich einfach auf die Erde. „Doppelt müde."
    Gucky reckte sich.
    „Und ich fühle mich wie neugeboren. Perry, auf geht's!"
    Rhodan gab ihm die Hand.
    Gucky spürte, wie seine ursprünglichen Kräfte und Fähigkeiten fast

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